aus DIESEM Grund solltest Du KEINE (Fettabbau-) Ziele haben!

Meine Fettabbau Ziele aufgeben? Das soll doch wohl ein Scherz sein, oder?
Nein, zumindest nicht ganz! Ziele können eine gute Sache sein, aber manchmal können sie auch nicht das Beste sein, auf das Du Dich konzentrieren kannst. Dies ist insbesondere bei spezifischen Fettabbauzielen der Fall. Wenn Du ein Fettabbauziel wie das Erreichen eines bestimmten Körpergewichts oder eines bestimmten Körperfettanteils hast, dann möchten wir Dich dazu ermutigen, dieses Ziel eine Zeit lang „fallen“ zu lassen. Dafür haben wir auch ein paar verdammt gute Gründe. Werfen wir jedoch zuerst einen Blick auf einige weit verbreitete Fettabbauziele:
– Gewicht von X Kilo
– Körperfett von X Prozent
– Hosengröße X
– Taillenumfangs von X Zentimetern

Diese Ziele scheinen harmlos zu sein, nicht wahr? Danach zu streben ein niedrigeres Gewicht zu erreichen oder in eine engere Jeans zu passen wird Dich motivieren. Und Dich dazu bringen zu trainieren und Dich gut zu ernähren.
Nicht so schnell. Betrachten wir fünf Nachteile davon, spezifische Fettabbauziele wie die oben genannten zu haben.

Nachteile von Fettabbau Zielen

Nur um es klar zu stellen – Körperfett verlieren zu wollen ist völlig in Ordnung! Unsere Argumentation ist, dass spezifische Fettabbauziele (z.B. das Erreichen eines spezifischen Körpergewichts) nicht unbedingt die beste Idee sein könnten. Hier sind die Gründe dafür:

  1. Du bist zu fixiert

Eine zu starke Fixierung auf eines dieser Ziele kann dazu führen, dass Deine Zufriedenheit und Dein Selbstwertgefühl vom Erreichen dieses Ziels abhängig wird.
Wir sagen Dinge wie „Ich werde glücklich sein, wenn ich mein Ziel einmal erreicht habe“ oder „Ich werde glücklich sein, wenn ich in eine kleinere Jeans passe“ und andere ähnliche Dinge.
Als Resultat hiervon erlauben wir es uns, mit der momentanen Situation nicht glücklich zu sein. Viele lassen sogar zu, dass ihr Selbstwertgefühl auf Zahlen (z.B. aktuelles Gewicht, Kleidergröße, usw.) basiert. Und unsere Aktionen (trainieren und sich gut zu ernähren) können durch negative Gedanken wie „Beheben unserer Mängel“ oder durch unser Aussehen angetrieben werden.
Wenn wir spezifische Ziele haben, dann konzentrieren wir uns zu sehr auf die Zukunft und genießen die Gegenwart weniger. Es ist wichtig, dass wir einen Weg finden den Weg zu genießen – schließlich ist das der wichtigste Teil.

2. Was ist, wenn Du Dein Ziel nicht exakt erreichst?

Was ist, wenn Du z.B. Dein ideales Körpergewicht oder Deine gewünschte Kleidergröße nicht erreichst? Was ist, wenn Du Dein Ziel nicht ganz erreichst?
Viele Menschen werden unglücklicherweise sagen, dass sie versagt haben. Und das ist schrecklich, weil sie all das, was sie auf dem Weg getan und erreicht haben, nicht erkennen und würdigen. Eine Person hat z.B. 80 Kilo gewogen und sich das Ziel gesetzt, ein Gewicht von 60 Kilo zu erreichen, aber dann „nur“ 65 Kilo erreicht.
Sie denkt, dass sie versagt hat, obwohl dies nicht der Fall ist. Sie hat 15 Kilo abgenommen! Aber nur weil sie 5 Kilo mehr als ihr Idealgewicht wiegt, denkt sie, dass sie versagt hat.
Dies bringt uns zu einem anderen Punkt…

3. Was ist, wenn Du in Wirklichkeit ohne dem Erreichen Deines ursprünglichen Ziels glücklicher bist?

Was ist, wenn Du phänomenale Resultate erzielst, die Du liebst und langfristig aufrechterhalten kannst, die aber rein technisch gesehen noch nicht Deinem ursprünglichen Ziel entsprechen?
Setzen wir das Beispiel von oben fort. Was wäre, wenn sich dieselbe Frau (die von 80 Kilo auf 65 Kilo gekommen ist) mit diesem Gewicht fantastisch fühlt? Was wäre, wenn sie dieses Gewicht mit Leichtigkeit langfristig aufrechterhalten könnte?
Obwohl sie sich hervorragend fühlt und liebt, könnte sie sich gezwungen fühlen, weiter ihr ursprüngliches Ziel anzustreben. Dies könnte zu unnötigem Diäten, mehr mörderischen Trainingseinheiten und vielleicht sogar zu gestörten Ernährungsgewohnheiten führen.

4. Ziele können zu langfristiger Unzufriedenheit führen

Sich spezifische Ziele zu setzen kann manchmal zu Unzufriedenheit führen.
Wenn Du dieses Ziel erreichst, findest Du heraus, dass Du nicht zufrieden bist. Du willst mehr, noch besser aussehen, noch weniger wiegen! Dies könnte Dich in einen Teufelskreis bringen, bei dem Du ständig einem „besseren“ Körper und einer kleineren Kleidergröße nachjagst – ohne jemals wirklich mit dem zufrieden zu sein, was Du bereits erreicht hast. Als Resultat hiervon könntest Du ein negatives Selbstbild erreichen oder ein bestehendes negatives Selbstbild weiter verschlechtern.
Wir können regelrecht besessen davon werden, uns neue Ziele zu setzen und zu erreichen. Dies kann dazu führen, dass unser anfangs gesundes Fitnessprogramm irgendwann nicht mehr so gesund ist.

5. Du kannst nicht kontrollieren wo und wie Dein Körper Fett abbaut

“Ich möchte am Bauch Fett abbauen” oder “Ich möchte diesen Schwabbel an meinen Armen loswerden” sind weit verbreitete Ziele. Es konnte jedoch gezeigt werden, dass ein lokaler Fettabbau über spezielle Übungen mehr oder weniger ineffektiv ist. Nur weil Du Bauchfett verlieren möchtest, bedeutet dies nicht, dass Du dies direkt kontrollieren kannst – egal wie viele Bauchübungen Du auch ausführst.
Dein Körper wird Fett auf eine Art und Weise abbauen, die sich außerhalb Deiner Kontrolle befindet. Es kann sein, dass Du Fett am Bauch verlieren möchtest, aber Du zuerst in allen anderen Bereichen des Körpers Fett verlierst, bevor Dein Bauch merkbar schrumpft. Und übermäßig auf den Fettabbau in einem bestimmten Bereich fokussiert zu sein, kann zu Stress und Frustration führen. Wie Du siehst, können spezifische Fettabbauziele Nachteile besitzen. Was ist die Lösung? Vergiss spezifische Fettabbauziele. Konzentriere Dich auf die Dinge die Du kontrollieren kannst, wie Aktionen und den Prozess selbst.

Der Fettabbauprozess und die Handlungen

Anstatt darüber nachzudenken, ein spezifisches Körpergewicht oder eine bestimmte Kleidergröße zu erreichen, solltest Du Dich auf die Aktionen konzentrieren, die Du auf täglicher Basis ausführen kannst. Es sollte sich alles um den Prozess drehen.
Was sind die Dinge, die Du kontrollieren kannst und was kannst Du tun, das einen Fettabbau hervorrufen kann? Dies ist die wahre Frage und die Antwort auf diese Frage ist das, was wirklich eine Rolle spielt. Ein hervorragender Ansatz würde darin bestehen, die Aktionen aufzuzählen, die einen Fettabbauprozess initiieren werden. Du könntest diese Dinge in einem Trainings- und Ernährungstagebuch oder in einem Kalender dokumentieren, so dass Du einen Überblick über das hast, was Du tun solltest und was Du wirklich getan hast.

Hier sind einige Aktionen, die zu Deinem Fettabbauziel führen werden:

– Führe an drei Tagen der Woche ein Krafttraining aus.
– Gehe zwei bis viermal wöchentlich spazieren oder werde anderweitig körperlich aktiv.
– Stelle sicher, dass Deine erste Mahlzeit des Tages aus echten, vollwertigen  Nahrungsmitteln besteht, die Du auch wirklich genießen kannst. Dies wird die Sättigung unterstützen und kann Dir dabei helfen im Lauf des Tages gesündere Nahrungsentscheidungen zu treffen, wogegen das Herunterwürgen von Nahrung, die Du nicht magst, Dich dazu verleiten könnte, nach Leckereien zu suchen, die vielleicht nicht so gesund sind.
– Versuche jede Nacht mindestens sieben Stunden Schlaf zu bekommen.
– Iss Deine Mahlzeiten langsam und genieße sie bewusst.

So machst Du regelmäßig Fortschritte

Du kannst diese Aktionen in einem Notizbuch dokumentieren und diese täglich kontrollieren, um sicherzustellen, dass Du auf dem richtigen Weg bleibst und diese Dinge kontinuierlich ausführst.
Und durch den Fokus auf die Aktionen wirst Du dazu in der Lage sein, die Fortschritte, die Du an jedem einzelnen Tag machst, zu würdigen, anstatt Deine Zufriedenheit ausschließlich vom Erreichen eines Ziels abhängig zu machen.
Es ist wichtig, dass Du die Aktionen auf Deine persönlichen Ziele und Deinen persönlichen Zeitplan zuschneiderst. Wenn Du z.B. weißt, dass Du es nur an drei Tagen pro Woche ins Fitnessstudio schaffst, solltest Du nicht planen viermal wöchentlich dort zu trainieren! Fördere Deine Erfolge dadurch, dass Du realistische (einfache) Aktionen wählst, von denen Du weißt, dass Du sie kontinuierlich ausführen kannst.
Dadurch, dass Du einen Prozess und die zugehörigen Aktionen für Dich zusammengestellt hast, ist die Wahrscheinlichkeit sehr viel größer, dass Du Spaß an diesem Prozess haben wirst und nicht mit irgendwelchen möglichen Nachteilen von spezifischen Fettabbauzielen zu kämpfen hast.

Dich auf Aktionen und den Prozess zu konzentrieren ist etwas, das Du auf alles anwenden kannst
Egal ob Du stärker werden möchtest, Muskeln aufbauen möchtest oder etwas erreichen möchtest, das nichts mit der Fitness zu tun hat (z.B. ein Buch zu schreiben – es geht nicht darum, das Buch zu beenden, sondern darum, Dich darauf zu konzentrieren, kontinuierlich an diesem Buch zu schreiben), solltest Du Dich auf den Prozess kontrollieren, ohne zu besessen von spezifischen Zielen zu sein. Konzentriere Dich auf das, was getan werden muss, um dort anzukommen, wo Du hin willst.

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