Das neueste YouTube Video von Matthias Botthof dürfte definitiv für Gesprächsstoff sorgen. So ehrlich wie aktuell haben wir den IFBB Profi bisher nur selten erlebt. Tatsächlich spricht „Mighty Matze“ ein Thema an, das bisher fast kein Bodybuilder öffentlich zur Sprache gebracht hat: Doping in der IFBB.
Wie es hinter den Kulissen der Wettkämpfe wirklich aussieht und wieso 2007 der Tiefpunkt von Matzes Bodybuilding Karriere darstellt, erfahrt ihr in diesem Artikel!
Matthias Botthof spricht KLARTEXT: „DESHALB habt ihr KEIN Sixpack!“
Matthias Botthof über die dunkelste Zeit seiner Karriere
Schon 2004 hat „Mighty Matze“ seine Leidenschaft für das Bodybuilding entdeckt. Dank seines Talents, hatte der heutige Profi schon damals recht früh Erfolge zu verzeichnen. Wohl auch deshalb beschloss er mit seinem damaligen Coach, dass er 2007 schon am ersten internationalen Wettkampf teilnehmen sollte. Schließlich war das zur damaligen Zeit eine der wenigen Möglichkeiten eine PRO Card zu ergattern. Mit diesem Ziel vor Augen durchlief Botthof die Vorbereitung mit Bravour. Doch dann machte ihm eine Magen-Darm-Grippe einen Strich durch die Rechnung, wie Matthias erzählt.
Am Ende seiner Kräfte hatte der Bodybuilder natürlich auch Angst um seine Muskelmasse und den bevorstehenden Wettkampf. Deshalb hat er dann auf eigene Faust entschieden, Medikamente zu nehmen, um seine Muskulatur noch erhalten zu können, gesteht er. Sein Coach habe damals nichts davon gewusst. Eigentlich sei nämlich der Plan gewesen, für den Wettkampftag „clean“ auszusehen.
„Die Kunst ist es nicht erwischt zu werden“
Damit spricht Botthof etwas an, das eigentlich schon seit Jahren ein offenes Geheimnis in diesem Sport ist. Beinahe jeder Athlet der IFBB nimmt unterstützende Mittel zu sich. Das ist heute so und wird auch sicherlich schon damals der Fall gewesen sein. Die „Kunst“ ist es daher eher, am Wettkampftag bei Dopingkontrollen negativ getestet zu werden. Dementsprechend planen Athleten mit ihren Vorbereiten ganz genau, wann sie welche Mittel absetzen müssen. Zudem gibt es laut Matze auch einige Mittel, die Dopingtests verschleiern können. Ihm haben diese damals allerdings nichts gebracht, wie er heute verrät.
Abgeführt wie ein Verbrecher
Natürlich testen die Kontrolleure meist nicht alle Teilnehmer auf unterstützende Substanzen. Deshalb hatte wohl auch Matze die Hoffnung, dass sein „Last Minute Doping“ nicht auffallen würde. Doch gerade weil der Wettkampf letztlich dann doch sehr gut lief, musste sich Botthof dem Test stellen. Direkt nach dem Auftritt hat ihn dementsprechend die Anti-Doping-Organisation und die Polizei mitgenommen. In einem fast leeren Raum musste sich der Bodybuilder nackt aussehen, vorbeugen und durchsuchen lassen, wie er berichtet. Natürlich habe man von ihm verlangt, Wasser zu lassen, um eine Urinprobe durchzuführen. Allerdings hat Matthias nach eigenen Aussagen aufgrund der Entwässerung mehrere Stunden nicht pinkeln können. Erst nach mehreren Litern Wasser und einer langen Wartezeit sei ihm das möglich gewesen. So lange war der Bodybuilder unter ständiger Aufsicht der Organisation.
Wie zu erwarten war, fiel der Test positiv aus und Botthof hatte neben einer Geldstrafe auch eine 2-Jahres-Sperre für Wettkämpfe. Doch das sei laut dem IFBB Profi nicht das einzig Schlimme gewesen. Vielmehr hätten ihn verachtende Blicke der Juroren und Kollegen gestört, die ja eigentlich wissen sollten, dass das in diesem Sport keine Seltenheit ist. Doch obwohl jeder Hilfsmittel zu sich nimmt, wird wohl nach aussen der Schein gewahrt.
Wohl auch aus diesem Grund will Matthias Botthof jetzt offen über das Thema und seine Erfahrungen sprechen. Mit Sicherheit ist das kein Einzelfall!