Die meisten Menschen bekommen im Durchschnitt zu wenig Schlaf. Dieser Schlafmangel trübt unsere Gehirnleistungen und lässt uns schlechter Auto fahren. Doch das ist bei Weitem nicht das einzige Problem, das durch Schlagmangel entstehen kann. Laut einer Untersuchung des Centers for Disease Control and Prevention aus dem Jahr 2011 bekommen mehr als 25% der amerikanischen Bevölkerung nicht genügend Schlaf und 10% leiden an chronischer Schlaflosigkeit. In anderen Ländern der westlichen Welt dürften diese Zahlen nicht viel anders aussehen. Eine weitere Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass 35% der Bevölkerung durchschnittlich weniger als 7 Stunden pro Nacht schläft, dass 23% unter Müdigkeit und schlechter Konzentrationsfähigkeit leiden und dass 18% Probleme damit haben, sich an Dinge zu erinnern.
Doch selbst wenn diese Zahlen erschreckend sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du, obwohl Du diese Zahlen kennst, weiterhin nicht auf ausreichenden Schlaf achtest. Deshalb wollen wir Dir 4 Punkte vor Augen führen, die Schlaf in Zukunft wieder zu Deiner Priorität machen sollen.
1. Schlafmangel macht Dich „betrunken“
Laut wissenschaftlicher Untersuchungen ist ein Schlafmangel genauso schlecht wie Alkoholkonsum, wenn es um eine Beeinträchtigung unserer Reflexe und unserer Fähigkeit kritisch zu denken geht. Tatsächlich macht uns wenig Schlaf zu gefährlichen Fahrern und lässt uns schlechte Entscheidungen treffen. Denke nur einmal darüber nach, was passieren könnte, wenn Du während des Fahrens einnickst. Genug Schlaf könnte Dein Leben und/oder das Leben anderer retten.
2. Übergewicht vorprogrammiert
Nicht genug Schlaf zu bekommen, ist für die Chemikalien in deinem Körper ein Doppelschlag. Tatsächlich sinken dadurch nämlich die Leptinspiegel. Leptin ist dafür verantwortlich, dass Du Dich satt fühlst. Gleichzeitig erhöht ein Schlafmangel Deine Ghrelin Spiegel, welche Deinem Gehirn signalisieren, dass Du hungrig bist. Du wirst also hungriger und fühlst Dich nicht satt, wenn Du isst.
Zusätzlich hierzu beeinflusst Schlaf die Funktion Deines präfrontalen Cortex – der Teil des Gehirns, der sich mit der Verarbeitung von Hemmungen beschäftigt. Du bist also nicht nur hungrig und unersättlich, sondern wirst auch mit weitaus größerer Wahrscheinlichkeit schlechte Entscheidungen treffen und Junkfood essen. Herzlichen Glückwunsch! Deinen schlanken Körper kannst Du Dir damit erst einmal „in die Haare schmieren“.
3. Ein Mangel an Schlaf kann Dich verrückt machen und/oder umbringen
Ein Schlafmangel erhöht nicht nur Dein Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit, sondern auch Dein Risiko für Herzkrankheiten, Herzinfarkte, Bluthochdruck und Diabetes. Zudem hat man herausgefunden, dass ein Mangel an Schlaf Diabetes vom Typ 2 verschlimmern kann. Falls Du keinen tödlichen Herzinfarkt bekommst, kann es sein, dass Du verrückt wirst…
Menschen, die unter Schlafapnoe leiden, haben nämlich mit zunehmendem Alter ein doppelt so hohes Risiko für Demenz. Aktuelle Alzheimer Untersuchungen legen außerdem nahe, dass unser Körper während des Schlafes Plaques im Gehirn entfernt. Eine Ansammlung dieser Plaques steht mit der Entstehung von Alzheimer in Verbindung. Ein Mangel an Schlaf könnte Dein Risiko an einer – oder mehrerer – dieser Krankheiten zu erkranken somit deutlich erhöhen.
4. Ein Schlafmangel macht Dich weniger männlich
Laut einer im Journal of the American Medical Association veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler der University of Chicago herausgefunden, dass Probanden, die unter Schlafentzug litten, eine Reduzierung der Testosteronspiegel aufwiesen, die einem Altern um 10 bis 15 Jahre entsprach. Niedrige Testosteronspiegel können nicht nur Dein Sexualleben, sondern auch Deine Energiespiegel und Deine Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Bei jüngeren Männern spielen ausreichend hohe Testosteronspiegel außerdem beim Aufbau von Kraft, Muskelmasse und Knochenmasse, die für den Rest des Lebens benötigt werden, eine Rolle.
Genug Schlaf kann Dich intelligenter machen und Deine Ehe retten
Jetzt haben wir Dir hoffentlich genug Angst gemacht, um Dich dazu zu bringen, mehr zu schlafen. Aber beim Schlaf geht es nicht nur darum, schlechte Dinge zu vermeiden. Schlaf kann auch auf eine Reihe von überraschenden Wegen nützlich sein.
Eine aktuelle Studie der Michigan State University analysierte eine neu entdeckte Art von Erinnerung, die während des Schlafes gebildet wird. Diese Schlaf Gedächtnisfähigkeit variiert von Mensch zu Mensch, ermöglicht den Menschen jedoch im Allgemeinen mit besseren Erinnerungen als vor dem Einschlafen aufzuwachen.
Eine UC Berkeley Studie untersuchte diesen Typ von Gedächtnis und legt nahe, dass dieser etwas damit zu tun hat, wie unser Gehirn “Schlafspindeln” verarbeitet. Während des nicht-REM Schlafes nimmt unser Gehirn Fakten, die in unserem Hippocampus gespeichert sind, verarbeitet diese und überträgt sie in unseren präfrontalen Kortex. Dies macht Platz in unserem Hippocampus für neue Informationen frei, wenn wir aufwachen. Die Wissenschaftler der UC Berkeley glauben außerdem, dass kurze Nickerchen während des Tages unsere Spindeln auffrischt. Im Grunde genommen schaffst Du jedes Mal, wenn Du schläfst, Platz um intelligenter zu werden.
Und selbst wenn es sonst nichts bringen sollte, zeigen Untersuchungen, dass Deine Frau glücklicher sein wird, wenn sie genügend nächtlichen Schlaf bekommt. Eine im Juni 2011 veröffentlichte Studie zeigt, dass es bei Frauen, die Probleme beim Einschlafen haben, am folgenden Tag häufiger Ehestress gibt. Wenn Männer Schlafprobleme haben, hat dies hingegen keine negativen Auswirkungen auf die Interaktionen des nächsten Tages (14). Also Männer, lasst eure Frauen schlafen und achtet auch selbst darauf, genug Schlaf zu bekommen.