Besonders in letzter Zeit kam im Internet und auf zahlreichen Social Media Plattformen wieder einmal das Thema Fasten auf. Bereits mit Intermittent Fasting (IF) ist vor geraumer Zeit ein wahrer Ernährungshype aufgekommen, der scheinbar echte Wunder bewirken sollte. So propagierten Fans des Fastens, dass sie ihr Körperfett dadurch im Zaun halten können, ihren Körper entgiften würden und sich dadurch generell besser fühlen würden.
Einige interessierte Coaches haben dem Trend daraufhin eine Chance gegeben und ihn selbst ausprobiert. Dabei sind dem ein oder anderen einige Probleme dieser Ernährungsform aufgefallen, die man definitiv nicht einfach so unbeachtet lassen sollte!
Hungermodus: Wie Du den Fastenzustand für Dich arbeiten lassen kannst
Fasten = Hungernder Körper = hungernde Hormone
Einige von euch wissen vielleicht schon, dass die Hormone eine wesentliche Rolle für zahlreiche Prozesse im menschlichen Organismus spielen. Auch für den Fettabbau, eine Gewichtszunahme und das Sättigungsgefühl sind unter anderem Hormone verantwortlich. Leptin und Insulin verringern beispielsweise den Appetit und signalisieren dem Gehirn, dass der Körper „gesättigt“ und zufrieden ist. Dieses Signal führt dann dazu, dass wir nicht weiter essen.
Durch Fasten können die Hormone aus dem Gleichgewicht geraten. Dadurch kann es passieren, dass wir bestimmte Körpersignale plötzlich nicht mehr richtig wahrnehmen und deuten können. Es ist also gut möglich, dass Du von Deiner ersten Mahlzeit nach dem Fasten absolut kein Sättigungsgefühl bekommst und unkontrolliert weiter essen könntest. Auf lange Sicht kann das zu Binge Eating Störungen führen oder zu einem massiven Kalorienüberschuss, sofern man seine Nahrung nicht trackt.
Schlaflose Nächte und Stress
Ob wir wollen oder nicht, unsere Urinstinkte schlummern immer noch in unserem Organismus. Daher ist es absolut natürlich, dass der Körper in den so genannten „Flight or Fight“ Zustand gerät, sobald wir längere Zeit keine Energie in Form von Nahrung zu uns nehmen. Dies geschieht indem der Körper vermehrt das Stresshormon Kortisol bildet. Du kannst Dir wahrscheinlich vorstellen, dass jeder, der ohnehin mit einem stressigen Alltag zu kämpfen hat, nicht unbedingt einen positiven Effekt durch eine Hungerperiode erfahren wird. Ein ständig hoher Kortisolspiegel hat dabei eine ganze Reihe von negativen Effekten. Für Sportler sollte man hier an erster Stelle den katabolen Effekt nennen, der das Muskelwachstum massiv hemmt. Nicht umsonst ist Schlaf und die richtige Regeneration ein Schlüsselfaktor für Muskelzuwächse.Doch Kortisol hemmt nicht nur das Muskelwachstum, sondern greift auch noch auf die vorhandene Muskelmasse zurück, um an Energie zu kommen.
Jeder der schon einmal eine lange Diät gemacht hat, wird außerdem die vermehrten Gedanken an Essen kennen. Gleiches kann durch langes Fasten ausgelöst werden. Möglicherweise kannst Du Dich nicht mehr so gut konzentrieren und denkst ständig an Deine nächste (erste) Mahlzeit.
Hohe Kortisolwerte versetzen den Körper zudem in einen gestressten Zustand, der Schlafen nur schwer möglich macht. So kann es passieren, dass Du ständig aufwachst oder nie richtig in den Tiefschlaf kommst. Dies führt zu einem Teufelskreis, der Deine Stresspegel noch mehr ansteigen lässt.
Fazit
Bevor Du also blind einem bestimmten Ernährungstrend folgst, solltest Du Dir überlegen, ob die Vorteile wirklich so massiv sind, wie propagiert. Zudem gilt es auch immer die Seite der potentiellen Nebenwirkungen zu betrachten. Fasten allein wird Dich wahrscheinlich nicht „leaner“ oder gesünder machen, als eine ausgewogene Ernährung. Dafür könnte ein Verzicht auf Nahrung aber einige Probleme verursachen, die Deine sportlichen Ziele in jedem Fall beeinträchtigen könnten!
Warum Intermittent Fasting NICHT besser als eine normale Ernährung ist!