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Die Bedeutung des Androgenrezeptors für den Muskelaufbau

Der Einfluss von Testosteron auf die Proteinsynthese der Skelettmuskulatur wird im Körper durch den Androgenrezeptor vermittelt. Testosteron dockt an den Androgenrezeptor an und wandelt diesen in einen Transkriptionsfaktor um. Anschließend wandert der Komplex aus Testosteron und Androgenrezeptor zum Zellkern und verbindet sich mit der DNA, um die androgenspezifische Genexpression zu regulieren.

Klinische Studien weisen darauf hin, dass der Androgenrezeptor Signalpfadweg für eine angemessene Entwicklung der Skelettmuskulatur notwendig ist, da er eine Zunahme an fettfreier Muskelmasse und Muskelkraft sowie die Muskelproteinsynthese reguliert. Die physiologische Bedeutung des Androgenrezeptors für den Proteinaufbau konnte man dadurch feststellen, weil die Muskelhypertrophie durch eine Blockade des Androgenrezeptors nachgewiesenermaßen verringert ist.

Die Auswirkungen von Widerstandstraining auf den Androgenrezeptor

Die physiologisch Bedeutung des Androgenrezeptors bei der trainingsinduzierten Muskelhypertrophie hat man im Rahmen zahlreicher Humanstudien untersucht. Diese Studien betonen die wichtige Bedeutung des Trainings für eine faserspezifische Erhöhung der Menge an Androgenrezeptoren. Ein Training mit Gewichten bewirkt eine signifikante Reduzierung der Menge an Androgenrezeptoren in den langsam kontrahierenden oxidativen Muskelfasern vom Typ-I. Gleichzeitig erhöht sich die Androgenrezeptordichte in den schnell kontrahierenden glykolytischen Muskelfasern vom Typ-IIb.

Die Fasern vom Typ-IIb sind die Fasern, die auch als schnell kontrahierende B Fasern oder ermüdende Fasern bekannt sind. Sie kommen bei Aktivitäten wie Sprints oder einem Training mit Gewichten zum Einsatz. Diese Fasern weisen einen niedrigen Myoglobin Gehalt, nur wenige Mitochondrien, und nur wenige Blutgefäße auf. Allerdings enthalten sie eine große Menge an Glykogen – die primäre Quelle für Muskelenergie während kurzer intensiver Aktivitäten. Darüber hinaus sind dies die Muskelfasern, die am stärksten zu einem Muskelwachstum beitragen.

Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass eine einzige Trainingseinheit schweres Widerstandstraining bei untrainierten Männern die Androgenrezeptor mRNA 48 Stunden nach dem Training heraufregulieren kann. Von wiederholten Widerstandstrainingseinheiten (im Abstand von 48 Stunden) konnte man feststellen, dass sie die Androgenrezeptor mRNA und die Proteinexpression erhöhen. Diese Steigerung korrelierte mit erhöhten Serum Testosteronspiegeln und ging mit einer signifikanten Zunahme an myofibrillarem Protein einher. Testosteron ist das primäre Hormon, das mit dem Gewebe der Skelettmuskulatur interagiert und erhöhte Testosteronspiegel führen zu einem gesteigerten Muskelwachstum.

Bei untrainierten Personen scheint ein hochvolumiges, hochintensives Widerstandstraining eine signifikante Reduzierung des Proteingehalts im Androgenrezeptor um 46% eine Stunde nach dem Training zu verursachen. Das kann man wahrscheinlich auf den durch Trainingsstress induzierten Proteinkatabolismus zurückzuführen.

Die Auswirkungen einer L-Carnitin-L-Tartrat Supplementation auf den Androgenrezeptor

Die Auswirkungen einer L-Carnitin-L-Tatrat Supplementation auf die Hormonreaktion, auf ein Widerstandstraining und die Regeneration hat man im Rahmen wissenschaftlicher Studien an trainierten Kraftsportlern untersucht.

Von einer dreiwöchigen Supplementierung mit L-Carnitin-L-Tatrat mit einer Dosierung von 2 Gramm L-Carnitin pro Tag konnte im Rahmen einer Placebo kontrollierten Studie gezeigt werden, dass sie die durch ein hochintensives Widerstandstraining produzierten Muskelbeschädigungen reduziert. Daraus haben die Autoren der Studie geschlossen, dass weniger Muskelbeschädigungen einen Vorteil für den Muskelaufbau haben. Immerhin soll das in mehr Interaktion mit anabolen Hormonen verfügbaren Androgenrezeptoren resultiert haben.  Dieser Umstand soll die reduzierte Progression von Muskelbeschädigungen während der Regenerationstage nach dem Widerstandstraining erklären können. Mit mehr für eine Interaktion mit anabolen Hormonen verfügbaren Androgenrezeptoren steigt auch das Potential für ein Muskelwachstum.

Eine Studie konnte zeigen, dass eine L-Carnitin-L-Tatrat Supplementation positiv auf den Muskelaufbau auswirken kann. Dabei hat man eine Dosis von 2 Gramm L-Carnitin pro Tag über einen Zeitraum von 21 Tagen  getestet. Die Vergleichsgruppe hatte einen um 15 Prozent höheren Androgenrezeptorproteingehalts der Skelettmuskulatur.

L-Carnitin-L-Tatrat könnte über eine Reduzierung der Muskelbeschädigungen, die mit dem Widerstandstraining in Verbindung stehen, wirken. Dadurch soll auch der Katabolismus muskelspezifischer Proteine – inklusive der Androgenrezeptoren – gemildert sein.

Als Folge hiervon könnte L-Carnitin-L-Tatrat die Testosteronaufnahme über eine geringere Beschädigung des Muskelgewebes und eine gesteigerte Verfügbarkeit von Androgenrezeptoren erhöhen – und nicht über eine direkte Anregung der Testosteronausschüttung. Mit anderen Worten ausgedrückt ist L-Carnitin-L-Tatrat also kein die Testosteronausschüttung steigerndes Supplement.

Basierend auf diesen Erkenntnissen und der Tatsache, das eine Nahrungszufuhr nach dem Training eine erhöhte Androgenrezeptordichte anregt, ist es möglich, dass eine Kombination aus L-Carnitin-L-Tatrat und einer Nahrungszufuhr nach dem Training das hormonelle Umfeld nach einem Widerstandstraining unabhängig voneinander und synergistisch verbessern und den Anabolismus fördern kann.

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