Eine Langzeitanwendung anaboler Steroide schädigt das Herz laut einem Bericht im Joural Circulation: Heart Failure (27. April, 2010) (1) stärker, als Wissenschaftler früher geglaubt haben. Der Name des Journals sagt eigentlich schon alles: Circulation: Heart Failure, sprich „Kreislauf: Herzversagen“. Was würde man sonst dort veröffentlichen? Wie Androgene dabei helfen könnten, die allgemeine Gesundheit zu verbessern? Auf gar keinen Fall.
Wie bei jedem Medikament ist das Verhältnis von Vorteilen zu Risiken von der Dosis und der Dauer der Behandlung abhängig. Dieser Bericht bedeutet nicht, dass jegliche Anwendung von Androgenen schädlich ist. Eine oberflächliche Untersuchung der Literatur zum Thema zeigt in der Tat, dass eine Androgentherapie bei einer Myriade von Gesundheitsproblemen hilfreich sein kann. Hier kann man beispielsweise Depressionen, Libidoverlust oder die Behandlung von zehrenden Krankheiten nennen.
Ergebnis der Wissenschaft
Die Studie betrachtete 12 männliche Gewichtheber im durchschnittlichen Alter von 40 Jahren, die über neun Jahre etwa 675 mg Steroide pro Woche verwendet hatten. Sie wurden mit 7 vergleichbaren Gewichthebern verglichen, die keine Steroide verwendet hatten. Neun Jahre ist eine verdammt lange Zeit!
Die Autoren der Studie verwendeten die Methode der Echokardiographie, um die so genannte Ejektionsfraktion, den Anteil des Blutes in der linken Herzkammer, die bei jeder Kontraktion aus der Herzkammer gepumpt wird, zu messen. Bei gesunden Menschen liegt die Ejektionsfraktion zwischen 55 und 70 Prozent. In der Steroide verwendenden Gruppe lag sie bei 50 Prozent, im Vergleich zu 59 Prozent bei der Gruppe, die keine Steroide verwendete.
Bedeutet dies, dass jeder, der Androgene verwendet, Probleme mit seiner Herzleistung bekommen wird? Nein. Gibt es bei dieser speziellen Gruppe von Personen Hinweise darauf, dass sie Herzprobleme bekommen werden, die mit einer unterdurchschnittlichen Ejektionsfraktion zu tun haben? Auch hier ist die Antwort nein. Man muss sich die Gesamtheit der Daten ansehen, um eine solide Bestimmung der Vor- und Nachteile der Verwendung von Androgenen durchführen zu können. Und hierfür sollte man weiterlesen. Die wissenschaftliche Literatur enthält eine Menge hervorragende Informationen bezüglich der Anwendung von Androgenen.
Androgene helfen bei chronischem Herzversagen
Nichtsdestotrotz gibt es Hinweise darauf, dass Patienten, die unter chronischem Herzversagen leiden, auf eine Androgentherapie ansprechen. So zeigt eine aktuelle wissenschaftlichen Veröffentlichung, dass eine physiologische Testosteron Ersatztherapie zu mäßigen Verbesserungen bezüglich Muskelkraft, fettfreier Muskelmasse und Ausdauer führt und positive Auswirkungen auf die neuromuskularen Barorezeptorreflexe besitzt. Dementsprechend scheint eine Testosteron Ersatztherapie den Stoffwechsel und die Ausdauer bei Patienten mit chronischem Herzversagen zu verbessern. Vor einer großflächigen Anwendung bedarf es jedoch noch weiterer Untersuchungen. Ärzte, die regelmäßig Patienten behandeln, die unter chronischem Herzversagen leiden, könnten eine Testosteron Therapie in Betracht ziehen, doch es ist wahrscheinlich, dass sie den Rat und die Unterstützung von Endokrinspezialisten benötigen.
Die Verwendung der richtigen Dosierung (niedrig bis moderat) kann mit Sicherheit Gesundheitsvorzüge mit sich bringen. Zu viel zu verwenden ist jedoch wahrscheinlich nicht besonders schlau.
Wichtiger Hinweis
Alle Informationen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten oder anderen leistungssteigernden Substanzen dienen rein zu Informationszwecken und sind in kleinster Weise als Anleitung für eine Verwendung dieser Substanzen gedacht.
Wir distanzieren uns von jeglicher Verwendung verbotener leistungssteigernder Substanzen und raten dringend von deren Verwendung ab. Die Verwendung dieser Substanzen kann auch bei kurzzeitiger Anwendung zu ernsten Gesundheitsschäden führen und einige Substanzen wie Insulin oder DNP können bereits bei einmaliger falscher Anwendung tödlich wirken.
Zudem möchten wir darauf hinweisen, dass bereits der Besitz relativ geringer Mengen dieser Substanzen in Deutschland strafbar ist und mit Geldstrafen oder Gefängnisstrafen geahndet werden kann.
Für Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen, stellt bereits die Verwendung dieser Substanzen eine Straftat dar.