Folgendes Szenario ist nicht ungewöhnlich: Deine Familie „verpflichtet“ Dich zu einem zwei wöchigen Urlaub an einem Ort, wo Hardcore-Gyms (oder Gyms generell) rar sind und Du Dich daraufhin von Tag zu Tag schmaler und schwächer fühlst. Irgendwann wird Deine Angst, alle Deine Muskeln zu verlieren, so groß, dass Du nachgibst, aufspringst und Dir den Marmorpimmel von Michelangelos David schnappst (davon ausgehend, dass Du in oder in der Nähe von Florenz Urlaub machst), um daran einarmige Klimmzüge und einarmiges Rudern zu machen. Natürlich bleibt das nicht von der Security unbemerkt und daraufhin schmeißen diese Dich und Deine Familie aus dem Museum. Du versuchst Dich rechtzufertigen, aber Deine kleine Göre von Tochter namens Sabrina zeigt Dir nur ihre kalte Schulter und meint nur, dass Du Dich dafür schämen solltest. Schämen? Vielleicht, aber rate mal wer immer noch nen breiten Rücken, Sabrina?
Mal ehrlich, wem ist das noch nicht passiert? Allerdings ist die Angst des „Muskelschwunds“ während einer mehrwöchigen Trainingspause absolut unnötig, wie Sportwissenschaftler der Baylor Universität nun beweisen.
Was die Wissenschaft sagt
Wissenschaftler haben insgesamt 20 Studenten aufgetrieben, die bereits trainingserfahren waren. Die Probanden mussten bei der Studie insgesamt 4 Wochen mit einem komplett identischem Trainingsprogramm trainieren. Danach folgte eine 2-wöchige Pause. Nach der Pause folgte ein weiterer Trainingszyklus von 4 Wochen.
Zehn Studenten bekamen 25 Gramm Maltodextrin (Kohlenhydrate) nach jedem Training, während die anderen zehn Studenten 25 Gramm Whey Protein erhalten. Während der 14-tägigen Pause machten die Studenten mit dem Maltodextrin- bzw. Whey-„Protokoll“ weiter, allerdings nur in der Früh.
Was dabei rausgefunden wurde
Alle Studenten nahmen während des ersten Trainingszyklus an Kraft und Muskelmasse zu, obwohl die Whey-Gruppe etwas besser abschnitt. Während der zweiwöchigen Pause verlor keine der beiden Gruppen an Masse oder Kraft. Auch das Körperfett wurde nicht mehr. Alle Parameter verhielten sich dabei so, als ob die Pause niemals stattgefunden hätte.
Nach der 14-tägigen, trainingsfreien Zeit konnte die Protein-Gruppe weiterhin mit der gleichen „Rate“ Muskelmasse aufbauen wie zuvor. Die Kohlenhydrat-Gruppe verzeichnete allerdings einen minimalen, nahezu bedeutungslosen Muskelrückgang.
Was das für Dich bedeutet
Mach Dir keinen Stress, wenn Du Mal eine oder zwei Wochen nicht trainierst. Höchstwahrscheinlich wirst Du gar keine Muskeln verlieren und an Kraft einbüßen. Und fett wirst Du auch nicht werden, solange Du Dich nicht jeden Tag mit Pizza und Pasta ins Koma frisst.