Doc Alex von RTG klärt auf: Alkohol und Bodybuilding – passt das zusammen?

Viele Mythen gibt es um das Thema Alkohol und Bodybuilding, somit wird es Zeit Licht ins Dunkel zu bringen!

Alkohol bzw. Ethanol zerstört Gains! Diese Aussage ist faktisch korrekt, richtet sich aber nach der konsumierten Menge an Alkohol. Nachgewiesen wurde das nach Dauerkonsum oder akuter Alkohol-“Vergiftung“  (d.h. Täglich 2-3 Bier als Richtwert) die Proteinsynthese um 15-20% gedämpft wird. Gleichzeitig wird auch IGF1 und die Insulin meditierte Proteinsynthese um knappe 30-60% gehemmt. Das ist in Relation erheblich!

Relativ simpel gesagt: allein auf der Proteinsynthese–Ebene verhindert der Vollrausch am Wochenende das maximale Potential Muskeln aufzubauen. Zudem kommen weitere endokrine Faktoren ins Spiel, die einem das Saufgelage dann doch madig machen.

Angefangen bei Testosteron, welches über viele Wege gehemmt wird:

  • Die Metabolisierung von Ethanol verringert die Anzahl der NAD+ (nicotinamide adenine dinucleotide) Coenzyme. Der Körper benötigt sie im Elektronen–Donator Prozess zur Bildung von Testosteron.
  • Ebenso stimuliert Alkohol die Beta–Opiat Endorphine und drückt somit die Testosteron Synthese. Aus diesem Grund wird man von Alkohol übrigens entspannter.
  • Alkohol führt zu oxidativem Schaden an den Leydig Zellen in den Hoden. Dadurch verringert sich die lokale Konzentration in den Hoden. Gleichzeitig vernichtet der hohe Cortisolwert das freie Testosteron in der Blutbahn.
  • Chronischer Alkoholmissbrauch führt zu einem stark erhöhten Östrogenwert. Immerhin ist die Leber dabei stark belastet, so dass kein Cytochrom zur Metabolisierung von Östrogen vorhanden ist. Zusätzlich erhöht dieser Missbrauch die Enzymaktivität der Aromatase. Dieses wiederrum konvertiert Testosteron in Östrogen und somit sinkt euer Testosteron–Level!

Viele Fragen sich aber nun was denn der kritische Richtwert ist, bei dem euer Hormonsystem dem Untergang geweiht ist. Dazu haben wir eine kleine Aufklärung:

Grundsätzlich kann man sagen, dass das typische Glas Rotwein zum Essen hier und da oder 1-2 Bier nicht zwangsweise den endokrinen Tod herbeiführen. Hierzu ein paar Studien damit euer Gemüt bei dem nächsten Bierchen in der Sommersonne beruhigt ist!

Fazit:

Wie immer macht auch hier die Dosis das Gift. Dementsprechend macht ein Bier an einem warmen Sommerabend euch nicht die harte Arbeit im Gym kaputt. Ein Sixpack oder ein ganzes Fass tut das dagegen schon eher.

Wer sich hier der „Philosophie des Geniessens“ verschreibt, wird wohl das Beste aus beiden Welten für sich finden können. Vom Vollrausch und Dauersuff, sollte man jedoch Abstand halten, insofern man etwas in dem Sport erreichen möchte oder einfach nur gesund sein mag.

In diesem Sinne, genießt euer verdientes und seltenes Bier gleich doppelt!

Liebe Grüße

~ Doc Alex 

PS: Für die Lesewütigen unter euch, habe ich hier ein kleines Sammelsurium an Studien die zeigen was das tägliche Trinken oder der Wochenends-Vollrausch so anrichten!

Testosteron Reduktion:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/3593480 (in Vitro Studie)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/219455

http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1530-0277.1978.tb05808.x/abstract (Testosteron via LH)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2155675 (Ratten mit einer 50% Reduktion der Hoden durch Alkohol!)

Endokrine Belastung

(Testosteron, Östrogen, Progesteron, Prolactin, LH, FSH)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6443186 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17349749 (ACTH und Cortisol!)

http://www.ijpp.com/IJPP%20archives/2006_50_3/291-296.pdf (Östrogen!)

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