„zu Tode gekocht“ durch DNP (2,4-Dinitrophenol): SO gefährlich ist der „FATBURNER“ wirklich!

DNP oder auch 2,4-Dinitrophenol ist eine der am meisten umstrittenen Substanzen im Bodybuilding. Kein Wunder, denn offiziell wird DNP für den menschlichen Gebrauch weltweit nicht verkauft. Trotzdem ist es als industrielle Chemikalie leicht verfügbar. Man kann DNP unter anderem als Vermittler für die Produktion textiler Färbungen, für die Foto-Entwicklung, als Fungizid in der Holzverarbeitung und als Insektenvernichtungsmittel verwenden. Deshalb klassifiziert man es technisch als Gift.

Diese Aufzählung des chemisch-industriellen Einsatzes macht es eigentlich unwahrscheinlich, dass man die Chemikalie im Zeitalter der nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel als Diät-Arzneimittel für Menschen verkauft hat. Diese Diät-Eigenschaft des Dinitrophenols ist das, was einige Bodybuilder auch heute noch interessiert. DNP verursacht Gewichtsverlust durch Ausschalten der Atmungskettenphosphorylierung. Dadurch beschleunigt sich der Stoffwechsel und die Körpertemperatur erhöht sich.

Während dies eine extrem wirksame Art der schnellen Gewichtsabnahme bedeutet, scheint es keinerlei Eindämmung der temperaturerhöhenden Wirkung zu geben. Dies ist das gefährlichste Merkmal von DNP. Es lässt die Körpertemperatur auf ein Niveau steigen, welches zerstörend oder sogar tödlich sein kann. Der Schriftsteller Karl Malmberg machte möglicherweise in den dreißiger Jahren eine der frühesten und berühmtesten Aufzeichnungen über diese Gefahren. Er berichtete über einen Arzt, der durch die Benutzung von DNP buchstäblich “zu Tode gekocht wurde „. Dies war bei Weitem kein Einzelfall! So setzten sich Todesfälle im Zusammenhang mit DNP über Jahrzehnte fort. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht betrifft einen Mann, der in Long Island, New York, 2001 verstarb, nachdem er nur 4 Tage lang DNP eingenommen hatte.

Vom „Abnehm-Wunder“ zum „Mordinstrument“

Die fettverbrennenden Eigenschaften von DNP wurden schriftlich erstmals in den Jahren des 1. Weltkrieges erwähnt. Damals hat man festgestellt, dass übergewichtige Männer, welche DNP in den Munitionswerken verarbeiteten, plötzlich große Mengen an Körpergewicht verloren. Schnell war klar, dass der Umgang mit dieser Chemikalie der Grund dafür war. Kurze Zeit später hat man es als Arzneimittel angeboten. Im Jahr 1935 benutzten bereits mehr als 100.000 Amerikaner „patentrechtlich geschützte“, nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel, die DNP enthielten. Tatsächlich war DNP das erste synthetische Arzneimittel das zur Gewichtsreduktion in Amerika eingesetzt wurde.

Nachdem es nun frei erhältlich war, hat man DNP mit großen Werbekampagnen als ein „neuer, sicherer und wirksamer Weg ,dünn zu werden“ angepriesen. Populäre Markennamen für DNP waren: Dinitriso, Nitromet, Dinitrenal und Alpha Dinitrophenol. Auf diesem Höhepunkt der Beliebtheit konnte man DNP in jeder Apotheke des Landes erwerben. Das Mittel funktionierte für den vorgesehenen Zweck und wurde in der Zeit vor der Regierungsrezension und mit Genehmigung der Rauschgift-Behörden auf den Markt gebracht.

Hinsichtlich der Sicherheit hatte DNP jedoch starke Mängel. Dementsprechend dauerte es nicht lange, bis sich Berichte über Nebenwirkungen stark vermehrten. So erblindeten Dutzende von Frauen in Kalifornien zeitweise durch die Einnahme eines DNP-Präparates. Zahlreiche Berichte über den durch DNP ausgelösten „Grauen Star“ kamen auch aus Ländern wie Italien und Frankreich. Diese Krankheit konnte schon durch geringe tägliche Dosen ausgelöst werden. Es folgten Berichte über ernsthafte Verletzungen und sogar Todesfälle, ausgelöst durch DNP. Durch diese höchst ungünstigen Sicherheitsberichte geriet das Mittel bald in Verruf. 1938 hat man das Mittel dann endgültig vom Handelsmarkt entfernt. Seitdem darf es nicht mehr als Arzneimittel für den menschlichen oder veterinärmedizinischen Bereich eingesetzt werden. Berichte über Todesfälle im Zusammenhang mit DNP gibt es allerdings bis heute!

Strukturelle Eigenschaften:

DNP (2,4-Dinitrophenol) ist ein zellulares Stoffwechsel-Gift mit der chemischen Bezeichnung 1-hydroxy-2,4-dinitrobenzene

Die verheerenden Nebenwirkungen

Mögliche Nebenwirkungen des DNP-Konsums sind:

  • erhöhte Atemfrequenz
  • erhöhte Herzschlagfrequenz
  • Übelkeit
  • erhöhte Körpertemperatur
  • Schlaflosigkeit
  • übermäßiges Schwitzen
  • Ausschlag
  • Hautirritationen und –defekte
  • Dezimierung der weißen Blutkörperchen
  • Grauer Star Koma
  • Tod

 

 Wichtiger Hinweis

Alle Informationen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten oder anderen leistungssteigernden Substanzen dienen rein zu Informationszwecken und sind in kleinster Weise als Anleitung für eine Verwendung dieser Substanzen gedacht.
Wir distanzieren uns von jeglicher Verwendung verbotener leistungssteigernder Substanzen und raten dringend von deren Verwendung ab. Die Verwendung dieser Substanzen kann auch bei kurzzeitiger Anwendung zu ernsten Gesundheitsschäden führen und einige Substanzen wie Insulin oder DNP können bereits bei einmaliger falscher Anwendung tödlich wirken.
Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass bereits der Besitz relativ geringer Mengen dieser Substanzen in Deutschland strafbar ist und mit Geldstrafen oder Gefängnisstrafen geahndet werden kann. Für Sportler, die an Wettkämpfen teilnehmen, stellt bereits die Verwendung dieser Substanzen eine Straftat dar.