In wohl keiner anderen Sportart scheiden sich die Geister bezüglich Trainings- und Ernährungsphilosophien so sehr wie im Bodybuilding. Auf der einen „Seite“ haben wir die Anhänger der „Bro Science“-Fraktion. Bei dieser „Art“ von Bodybuildern handelt es sich um Verfechter oft nicht wissenschaftlich beweisbarer „Dogmen“, die in der Praxis schon seit Jahrzehnten – mehr oder weniger erfolgreich – Anwendung finden. Diesen Old School Bodybuildern gegenüber stehen die evidenzbasierten Bodybuilder. Diese orientieren sich vorwiegend an (den neuesten) wissenschaftlich bestätigten Trainings- und Ernährungsprinzipien. Obwohl beide Ansätze nicht 100% „perfekt“ sind, werden heutzutage hauptsächlich die „Old School Praktiken“ in Frage gestellt. So auch Marc Lobliner von MTS Nutrition, der in seinem neuesten Video die seiner Meinung nach 3 schlimmsten Bodybuilding Tipps „unter die Lupe“ nimmt.

„No Pain no Gain“ hat im Bodybuilding nichts zu suchen

Der erste schlimme Tipp sei laut Marc Lobliner das in Bodybuilding Kreisen weit verbreitete Credo „No pain no gain!“. So hätte die Wissenschaft bereits mehrfach bewiesen, dass ein Training über das Muskelversagen hinaus keine weiteren Vorteile bringen würde. Und sogar kontraproduktiv sei, erklärt Lobliner. Statt sich in jedem Training komplett „in Grund und Boden zu trainieren“, solle man sich besser an das Motto „Stimulate, don’t annihilate“ halten, so Marc weiter, und die Muskeln „im normalem Rahmen“ progressiv überladen. „Für den Großteil der Leute würden demzufolge 30 Minuten intensiven Trainings völlig ausreichen, um Bodybuilding so in ihr Leben integrieren zu können, ohne dass andere Lebensbereiche darunter leiden würden“, erklärt der MTS-CEO.

„No PAIN. No Gain“ – der dümmste FITNESS-Motivationsspruch aller Zeiten?

„Die Ernährung macht 80% aus“ ist absoluter Bullshit

„Die Ernährung macht 80% – oder welche Prozentsatz auch immer – Deines Trainingserfolgs aus“ ist Tipp Nummer 2, den Marc Lobliner für absoluten „Schwachsinn“ hält. Laut Lobliner seien sowohl die Ernährung, als auch das Training für den Erfolg beim Bodybuilding gleichermaßen verantwortlich. „Nur wenn die Diät und Training jeweils 100% sind, lassen sich die besten Gainz erzielen. Das eine durch das andere zu „ersetzen“ bzw. dem einen mehr Gewichtung als dem anderen zu geben, sei suboptimal“, erklärt der Bodybuilder. Gleiches gelte seiner Meinung übrigens auch für Supplements, die eine Ernährung nur ergänzen und nicht komplett ersetzen würden.

Rich Pianas „Do Whatever it takes“ teilweise unverantwortlich

Der dritte Tipp, der Marc Lobliner ein Dorn im Auge ist, stammt unter anderem auch von Rich Piana höchst persönlich: „Whatever it takes“. Getreu dem Motto „viel hilft viel“ sei es vor allem im Bodybuilding Gang und Gebe, stets „das Doppelte von dem einzunehmen, was auf der Packung stehe“  – allerdings oft mit erheblichen Nebenwirkungen, erklärt Lobliner. Stattdessen solle man sich ab einem gewissen Punkt selbst gegenüber ehrlich sein und das eigene genetische Limit anerkennen. Ohne dieses „auf Teufel komm‘ raus“ und Erbringen irreversibler Opfer zu durchbrechen versuchen, meint Lobliner abschließend.