Im Rahmen von internationalen Studien hat man festgestellt, dass die Menschen weltweit immer dicker werden. Dieser Trend nimmt weiter zu, obwohl Menschen, Medien und der Staat versuchen die Bevölkerung zu einem gesunden Lebensstil zu bringen. Doch scheinbar ist es heutzutage beinahe zu einfach, dick zu werden. Immerhin gibt es kalorienreiches Essen an allen Ecken und Enden. Gleichzeitig nimmt die Bewegung im Alltag immer mehr ab. Ist es also vorprogrammiert, dass der Mensch immer fetter wird? Ist unsere Überflussgesellschaft der Grund, oder gar die Ausrede dafür? Die Antwort ist nein und die Erklärung folgt in diesem Artikel!
Deshalb nimmst Du zu!
Eigentlich ist der menschliche Körper einfach nur bestrebt, uns so effizient wie möglich durch den Alltag zu bringen. Hierfür verwendet er natürlich die Energie, die er aus der Nahrung bekommt, als Treibstoff. Quasi als „Sicherheitsresserve“ speichert der Körper auch gerne mal überschüssige Energie in Form von Fett. Allerdings sollte man sich hierbei vor Augen führen, dass das meist nicht von einem Tag auf den anderen geschieht, wie es manchmal dargestellt wird. Tägliche Gewichtsschwankungen haben meist nichts mit Fettzunahme per se zutun, sondern sind Wassereinlagerungen und vermehrten Essensmengen im Darm geschuldet. Deshalb ist es nach einem „Cheatday“ beispielsweise „normal“ erst einmal einen großen Gewichtsunterschied auf der Waage zu haben. Fett nimmt man aber erst zu, wenn man über längere Zeit dem Körper zu viele Nährstoffe bereitstellt. Man wird nicht von heute auf morgen fett.
Das Essverhalten ist entscheidend
Wenn man weis, dass man nur fett wird, wenn man über einen langen Zeitraum mehr isst, als der Körper benötigt, sollte klar sein, wie man es schaffen kann, Fett zu verlieren. Man sollte mittel- bis langfristig weniger essen. Doch das Problem mit diesem gut gemeinten Rat ist, dass er wenig Antworten für die zugrundeliegenden Gründe für die Gewichtszunahme liefert: nämlich das Essverhalten. Hierbei spielen oftmals auch psychologische Faktoren eine große Rolle. Maßgeblichen Einfluss auf unser Verhalten haben insbesondere auch unsere Hormone. Sie können während des Überessens und während einer Diät eine zentrale Rolle spielen und treiben Menschen in eine „Fresslaune“ oder aber in die kontinuierliche Überfütterung des Körpers.
„Leptin“ muss es regeln
Der Körper verfügt über unterschiedliche Mechanismen, die uns signalisieren, dass wir essen sollten oder dass wir gegessen haben. Beispielsweise signalisiert die physische Dehnung der Magenwand dem Gehirn, dass wir etwas gegessen haben. Andererseits gibt es eine Vielzahl an Hormonen, welche die Nahrungsaufnahme steuern. Nachfolgend soll lediglich auf das Leptin eingegangen werden, welches man neben Ghrelin, Cholecystokinin, PYY oder GLP-1 als das wichtigste Hormon für die Appetitregulierung bezeichnet.
Fehlende Kommunikation im Körper
Das Hormon Leptin wird in den Fettzellen des Körpers hergestellt. Wenn wir unzureichende Nahrungszufuhr durch eine längere Diät haben und Fett verlieren, reduziert sich die der Leptingehalt. Dadurch haben wir wieder vermehrt Appetit, um den Körper vor dem Verhungern zu schützen und wieder ein wenig Fett aufzubauen. Wenn das Fettgewebe und dadurch das Leptin wiederum durch eine Diätpause steigen, wird dem Gehirn signalisiert, dass genug Essen vorhanden ist. Als Folge haben wir wieder weniger Appetit. Das heisst, der Körper isst nur wieder so viel, wie er braucht. Grundsätzlich liegt also ein wirksamer Mechanismus vor, der uns vor dem Fett werden schützen würde. Doch ähnlich wie bei jeder Gruppenarbeit entstehen auch im Körper durch zahlreiche Einflüsse viele Unstimmigkeiten und Abstimmungsprobleme. Diese Probleme zwischen Magen-Darm, Fettzellen und Hirn führen letztlich dazu, dass die natürliche Vorsorge gegen das Fettwerden nicht funktioniert.
Gewichtsprobleme dank Leptin-Resistenz
Ein zentrales Problem hierbei ist die sogenannte Leptin-Resistenz. Wie bereits erwähnt wird Leptin in den Fettzellen hergestellt, während das Hirn, genauer der Hypothalamus, das Leptinlevel über Rezeptoren misst. Die gängige Forschung ist sich weitestgehend einig, dass hierbei das Problem entstehen kann, wenn die Rezeptoren den Leptinwert nicht mehr richtig messen können. Folglich unterschätzt das Hirn die eigentlich verfügbare Menge an Leptin. Weil Leptin eben nur in den Fettzellen produziert werden kann, notiert das Hirn, dass noch Fett am Körper fehlt. Somit werden wir noch mehr zu essen und immer mehr.