Der 7. Sieg von Phil Heath in Folge beim diesjährigen IFBB Mr. Olympia 2017 sorgte nicht nur für positiven Gesprächsstoff. Ganz im Gegenteil! Statt den frisch gebackenen Champion für seine Siegesserie zu huldigen, wurde er teilweise regelrecht innerhalb der Community „zerrissen“. Der Grund: Heaths hervorstehender Blähbauch („bubble gut“ oder auch „Wachswampe“ genannt). Schon seit Jahren sorgt das „leidige“ Thema im Wettkampfbodybuilding für reichlich Diskussionsstoff. Vielen Kritikern zufolge hätte der in den letzten Jahrzehnten zugenommene Anabolikamissbrauch nicht nur die Gesundheit der Athleten, sondern auch den einst für körperliche Ästhetik stehenden Bodybuildingsport ruiniert. Zahlreiche Szene-Experten forderten den weltweit größten Fitness- und Bodybuildingverband, die IFBB, nach dem diesjährigen Mr. Olympia dazu auf, dem körperlichen „Verfall“ des Bodybuildings ein Ende zu setzen. Und unästhetische, sowie offensichtliche Nebenwirkungen übertriebenen Missbrauchs leistungssteigernder Substanzen abzustrafen. Nun scheint die kanadische Quebec Bodybuilding Association den ersten Schritt in die richtige Richtung zu machen: sie will Blähbäuche, Gynäkomastie und Synthol komplett verbieten!
„Jeder Athlet mit Blähbauch, Gynäkomastie und Syntholmissbrauch wird sofort von IFBB APQ disqualifiziert“
Gestern ließ die APQ (Quebec Bodybuilding Association) via Instagram unter dem Motto „Zero Tolerance“ verkünden, dass sie in Zukunft jeden Wettkampfathleten mit hervorstehendem Bauch, offensichtlichen Zeichen von Syntholmissbrauchs und Gynäkomastie automatisch disqualifizieren und auf den letzten Platz setzen werde. Weiter heißt es, dass „Symmetrie, Proportionen und Ästhetik gepaart mit entsprechender Muskelmasse einen ausgeglichenen und gesunden Look ausmachen würden.“ Dadurch solle der Sport wieder in die richtige Richtung gelenkt und der Gesundheit der Athleten höchste Priorität bei der IFBB geschenkt werden.
Dieser Bodybuilder steht für all das, was im Bodybuilding schief laufen kann!
Sanktionen beim Mr. Olympia und den Arnold Classics fraglich
Wie es nun aussieht, scheint die IFBB nun wieder zu den alten Wurzeln des Bodybuilding zurückkehren zu wollen. Was die den Bodybuildingverband nun dazu bewog, plötzlich derart drastisch Schritte einzuleiten, waren womöglich gleich mehrere Faktoren. Einer davon war sicherlich der plötzliche Tod von Dallas McCarver. Genauso wie die daraufhin entstandenen Debatten, die die Gesundheit der Athleten in den Vordergrund stellten. Auch die im Anschluss an den diesjährigen Mr. Olympia ziemlich heftigen Kritiken innerhalb der Community trugen zu den nun eingeleiteten Schritten bei. Es wird auf jeden interessant werden, welche weiteren, dem IFBB untergeordneten Verbände in (naher) Zukunft nachziehen werden. Noch viel interessanter könnte jedoch die Umsetzung bei den wirklich großen Shows, wie den Arnold Classics und dem Mr. Olympia, werden. Beziehungsweise, ob die Sanktionen bei diesen Veranstaltungen überhaupt zum Tragen kommen…