In Deutschland betrifft Brustkrebs nahezu jede achte Frau im Lauf ihres Lebens. Brustkrebs ist eine Krebsart, die im Gewebe der Brust beginnt und entweder als duktales oder als lobuläres Karzinom diagnostiziert wird. Die meisten Fälle von Brustkrebs sind duktale Karzinome, welche in den Brustdrüsen entstehen und nicht in den Drüsenläppchen, in denen lobuläre Karzinome entstehen. Abhängig davon, wie früh die Erkrankung erkannt wird, sind die meisten Fälle von Brustkrebs behandelbar und nicht tödlich. Obwohl relativ selten, können auch Männer Brustkrebs entwickeln.
Leichtes und intensives Training reduziert das Risiko für Brustkrebs
Eine Analyse, die von Wissenschaftlern an der University of North Carolina in Chapel Hill durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sowohl leichtes, als auch intensives Training vor oder nach der Menopause das Brustkrebsrisiko reduzieren könnte. Eine signifikante Gewichtszunahme könnte jedoch die Möglichkeit einer Vorbeugung zunichte machen. Diese Studie wurde im „Journal Cancer“, einem von Experten begutachteten, medizinischen Journal der American Cancer Society veröffentlicht.
30% reduziertes Krebsrisiko mit 10 bis 19 Stunden Sport pro Woche
Die an der UNC durchgeführte Studie umfasste 1504 Frauen, die unter Brustkrebs litten (233 nicht invasiv und 1271 invasiv) und 1555 Frauen ohne Brustkrebs. Das Alter der Frauen reichte von 20 bis 98 Jahren. Diese Studie war Teil des „Long Island Breast Cancer Study Project“, welches mögliche Umweltursachen von Brustkrebs untersucht. Das Resultat der Studie ergab, dass trainierende Frauen – unabhängig von ihrer aktuellen Lebensphase – ein reduziertes Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs aufwiesen. Frauen, die 10 bis 19 Stunden pro Woche trainierten, profitierten am meisten und sahen eine Reduzierung des Brustkrebsrisikos von etwa 30%. Lauren McCullough, der die Studie leitete und Doktorand an der UNC Gillings School of Public Health ist, sagte „Die Beobachtung eines reduzierten Brustkrebsrisikos bei Frauen, die nach der Menopause ein sportliches Training ausführten, ist unter Berücksichtigung des späten Alters des Einsetzens von Brustkrebs, besonders ermutigend.“
Bestimmter Körpertyp für reduziertes Risiko entscheidend?
Auch wenn entdeckt wurde, dass Training das Brustkrebsrisiko reduziert, sind Ausmaß und Dauer des Trainings, die benötigt werden, um von diesen Vorteilen profitieren zu können, nicht bekannt. Es ist weiterhin unbekannt, ob Frauen mit bestimmten Körpertypen ein reduziertes Risiko haben, wenn sie trainieren, und ob Training das Risiko für alle Typen von Brustkrebs reduziert.
Training PLUS Ernährung wichtig
Zusätzlich hierzu deuten die Resultate der Studie darauf hin, dass Frauen, die aktiv waren, aber trotzdem eine signifikante Gewichtszunahme verzeichneten, insbesondere nach der Menopause ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs aufwiesen. Das zeigt, dass die Krebs reduzierenden Vorzüge von Training zunichte gemacht werden, wenn kein gesundes Protokoll zum Gewichtsmanagement befolgt wird.
Referenzen
Exercise, even mild physical activity, may reduce breast cancer risk, UNIVERSITY OF NORTH CAROLINA AT CHAPEL HILL, PUBLIC RELEASE: 25-JUN-2012