Booster lassen sich heutzutage in zwei „Fraktionen“ unterteilen: auf der einen Seite haben wir so genannte Hardcore Booster, die meist nicht aus Europa stammen und deren Inhaltsstoffe sich gerne hinter einer „proprietary blend“ verstecken. Somit weiß man nicht wirklich, was sich in dieser Kategorie von Boostern befindet und was für die zum Teil extrem heftige Wirkung verantwortlich ist. Auch unschöne Nebenwirkungen wie ein Crash oder „Down“ im Anschluss an deren Verwendung sind nicht selten. Auf der anderen Seite gibt es Booster, die zwar von der Wirkung nur selten an die Hardcore-Versionen herankommen, allerdings genaue Einblicke in deren Zusammensetzung geben. Man weiß somit ganz genau, was und in welchen Mengen sich in dem Booster befindet. Meist halten sich auch die unerwünschten Nebenwirkungen in Grenzen bzw. bleiben sogar komplett aus. „Götterpuls“ von OS Nutrition zählt sich zu der zweiten Kategorie und verspricht rasiermesserscharfen Fokus und „gottesgleichen“ Pump ohne der Nebenwirkungen von Hardcore-Boostern. In diesem Test finden wir für Euch heraus, ob der „Götterpuls“ diese Versprechen auch tatsächlich einhalten kann.
Verpackung
Die Verpackung des „Götterpuls“ bringt mit ihrer schwarzen Schlichtheit und ihrer spärlichen, weißen Bedruckung etwas „Mystisches“ mit sich und passt sehr gut zum Namen des Produkts. Schließlich ranken sich viele Mythen um die Götter und niemand weiß wirklich „wer“ oder „was“ sie sind. Wenn Götter allerdings mattschwarz wären, würden sie die Verpackung höchstwahrscheinlich lieben.
Inhaltsstoffe + Rezeptur
Betrachtet man die Formel, fällt einem als erstes die Transparenz der einzelnen Inhaltsstoffe auf. Die exakte Menge jedes Wirkstoffs lässt sich äußerst leicht erkennen und man weiß direkt, was man mit jedem Serving zu sich nimmt. Was die versprochene Wirkung angeht, befinden sich diverse Fokus, Kraft und Pump fördernde „Zutaten“ in der Formel. Für den Pump sollen 4g L-Citrullin und 4g L-Arginin-Alpha-Ketoglutarat sorgen – die Dosierung beider „Stoffe“ ist recht solide, hätte aber noch etwas höher ausfallen können für eine „perfekte“ Pump-Matrix. Die 200mg Traubenkern-Extrakt sollen die Wirkung der Matrix verstärken, allerdings ist dessen tatsächliche Wirkung noch umstritten. Mehr Kraft(ausdauer) und eine verringerte Müdigkeit versprechen 3g Beta Alanin, 250mg Koffein, 250mg Grüntee-Extrakt und 100mg Ginseng-Extrakt. Auch hier fallen die Dosierungen für einen EU-Booster relativ gut aus. N-Acetyl-Tyrosin ist für seine Fokus und Wohlbefinden verbessernde Wirkung bekannt und mit 1g pro Serving okay dosiert. 1,5-2g von der Aminosäure wären in dieser Formel allerdings optimaler gewesen. Taurin rundet die Zusammensetzung ab und soll mit 1g dabei helfen alle in der Formel enthaltenen Inhaltsstoffe für den Körper „verfügbarer“ zu machen.
Geschmack
Update: Seit unserem ersten Testbericht des „Götterpuls“ vom 1. Juli 2017 der OS Nutrition sich die Kritik bezüglich des Geschmacks zu Herzen genommen und diesen nun optimiert. War bei der ersten Version des Boosters der „Transfer“ vom Cola-Geruch zum Geschmack alles andere als gelungen, konnte der Hersteller nun den ziemlich sauren Eigengeschmack des Citrullins definitiv in den Begriff bekommen. Zwar schmeckt der Booster beim Trinken immer noch leicht säuerlich, allerdings erinnert er jetzt eher an Coca Cola Zitrone – und nicht an saure, abgestandene Cola wie bei der Ursprungsversion.
Wirkung
Eins vorab: Wir haben den „Götterpuls“ in verschiedenen Dosierungen jeweils vor einem klassischen Fitnessstudio-„Pumper“-Training und einem CrossFit-Training konsumiert.
Kraft: Eine Kraftsteigerung war im Maximalkraftbereich (1-5 Wiederholungen) nicht schlechter oder besser als sonst. Auch im Hypertrophiebereich konnten wir keine großen Unterschiede feststellen. Zwar war eine Wiederholung „hier und da“ mehr drin, allerdings konnte das genauso gut an der jeweiligen Tagesform gelegen haben. Was die Kraftausdauer angeht, war besonders bei längeren CrossFit-Workouts ein Unterschied zu merken. Man hatte das Gefühl länger durchhalten zu können und nicht so schnell zu ermüden wie sonst.
Pump: Bedenkt man, dass es sich bei „Götterpuls“ um einen „Allround“-Pre Workout handelt, war der Pump okay. Im Vergleich zu reinen Pump-Boostern kann man hierbei natürlich keine „Pumps des Todes“ erwarten, allerdings macht sich vor allem zu Beginn des Training ein gewisser Pump bemerkbar, der jedoch mit voranschreitendem Training nach und nach „abflacht“.
Fokus: Ein gesteigerter Fokus und besseres Wohlbefinden machen sich bereits 10-15 min. nach der Einnahme bemerkbar. Im Gym angekommen, hat man hat richtig Bock zu trainieren. Im Vergleich zu vielen Hardcore Boostern verfällt man allerdings bei diesem Booster in keinen Tunnelblick, sondern fühlt sich angenehm motiviert und gut „drauf“. Dieser angenehme Fokus bleibt das komplette Training über erhalten und wirkt auch noch mehrere Stunden nach dem Training angenehm und „dezent“ nach.
Crash: Aufgrund der „human“ dosierten Zusammensetzung der einzelnen Inhaltsstoffe, kann man einen Crash theoretisch nahezu komplett ausschließen. In der Praxis kann sich diese Theorie bewahrheiten und von einem Crash und anderen unerwünschten Nebenwirkungen fehlt jede Spur.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Für eine Dose „Götterpuls“ zahlt ihr im Durchschnitt an die 30 Euro. Insgesamt bekommt ihr für diesen Preis 20 Portionen à 15g. Somit liegt ihr bei stolzen 1,50 Euro pro Serving. Im Vergleich zu anderen EU-Herstellern mit ähnlicher/gleicher Wirkungsweise liegt man preislich somit genau im „Mittelfeld“.