Supplements können vor erhöhten Spiegeln der Leberenzyme schützen

Supplements können vor erhöhten Spiegeln der Leberenzyme schützen

Die gute Nachricht zu dieser schlechten Nachricht ist, dass es viele Warnsignale gibt, bevor es zur ultimativen hepatischen Katastrophe kommt – die Haut und die Augen werden von Gelbsucht gezeichnet und färben sich durch die Ansammlung von Gallensäure in der Leber aufgrund der exzessiven Entzündung gelb. Subtilere Hinweise beinhalten einen Anstieg der Leberenzyme, welcher auf eine Entzündung hindeutet und als Vorbote für die bevorstehende Schädigung agiert.

Während die Leberenzyme ein gutes Barometer für die Gesundheit der Leber darstellen, können einige Enzymwerte durch intensives Training verfälscht werden. Das Enzym, von dem ich rede, taucht nicht nur in der Leber, sondern auch in der Muskulatur auf. Wenn die Muskulatur durch intensives Training beschädigt wird, dann zeigt sich dies bei Blutuntersuchungen. Ein durch die Muskeln hervorgerufener erhöhter Enzymwert kann jedoch leicht durch eine Messung anderer Leberenzyme identifiziert werden. Falls diese nicht erhöht sind, handelt es sich oft um falschen Alarm.

Bodybuilder und Sportler haben zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die negativen Auswirkungen von oralen Steroiden auf die Leber zu bekämpfen. Einige Pflanzenextrakte haben sich bei der Vorbeugung von Leberschäden, die durch Alkohol oder Medikamente hervorgerufen werden, als hilfreich erwiesen. Eine dieser Pflanzen ist die Mariendistel, welche den Wirkstoff Silymarin enthält. Ich habe vor einigen Jahren an dieser Stelle davon Berichtet, dass Bodybuilder, die gleichzeitig Silymarin und orale Steroide einnahmen, eine geringere Anzahl von Leberenzymen und somit ein geringeres Ausmaß an Leberentzündungen aufwiesen als Bodybuilder, die nur anabole Steroide ohne Silymarin einnahmen.

Andere Empfehlungen bezüglich leberschützender Nährstoffe umfassen Gamma-Linolsäure, Evening Primerose Oil oder Borretschöl. Alles, was den Glutathionspiegel anhebt, hilft beim Schutz der Leber, da es sich bei Glutathion um das primäre Leber Antioxidans handelt. Supplements, die den Glutathionspiegel anheben, umfassen Silymarin, N-Acetyl-Cystein und Liponsäure – plus Wheyprotein, da dieses reich an Cystein ist. Glutathion setzt sich aus den drei Aminosäuren Cystein, Glutaminsäure und Glycin zusammen, wobei Cystein für die Glutathion Synthese am wichtigsten ist. Eine Studie aus Griechenland, die in Kürze veröffentlicht werden wird, testete die Wirkung eines Supplements zur Nahrungsergänzung, das als Compound N bezeichnet wird, darauf, wie gut es die Leberfunktion bei Bodybuildern schützen kann, die hohe Dosierungen 17-alpha-alkylierter oraler Steroide wie Winstrol und Dianabol einnehmen.

Dreihundertzwanzig gesunde Sportler im Alter von 20 bis 45 Jahren – 116 Frauen und 204 Männer – wurden in drei Gruppen eingeteilt:

  1. 44 Steroidanwender, die zwei Kapseln Compound N dreimal täglich einnahmen.
  2. 116 Steroidanwender, die kein Compound N einnahmen.
  3. 160 Sportler, die keine Steroide einnahmen.

Bei allen Probanden wurden die Leberenzyme vor Beginn der Studie und anschließend alle 10 Tage sowie am Ende der Studie untersucht. Alle Sportler verwendeten dasselbe Trainingsprogramm und hielten sich an dasselbe Ernährungsprogramm. Vor Beginn der Studie zeigten alle Probanden mit einer Ausnahme normale Werte der Leberenzyme. Die Menge der Kreatin Kinase – ein Enzym, das mit trainingsinduzierten Muskelbeschädigungen in Verbindung gebracht wird – war bei allen Gruppen erhöht, was jedoch als normal angesehen wurde. Am Ende der Studie wiesen alle Gruppen erhöhte Werte der Leberenzyme auf, doch die Werte der Probanden der steroidfreien Gruppe und der Gruppe, die Steroide in Verbindung mit Compound N eingenommen hatten, befanden sich noch innerhalb des normalen Bereichs. Bei den Probanden, die orale Steroide ohne Compound N eingenommen hatten, befanden sich die Werte der Leberenzyme deutlich oberhalb des normalen Bereichs, was auf Leberschädigungen hinwies.

Jetzt wird man sich vielleicht fragen, was in Compound N enthalten war. Das Supplement bestand aus folgenden Inhaltsstoffen:

  • 300 mg natürliche Phospholipide, hauptsächlich Phosphatidylcholin alias Lezithin.
  • 6 mg Thiamin alias Vitamin B1
  • 6 mg Riboflavin alias Vitamin B2
  • 6 mg Pyridoxin alias Vitamin B6
  • 6 mcg Vitamin B12
  • 30 mg Nikotinamid
  • 6 mg Vitamin E

Der Grund für diese spezielle Kombination von Inhaltsstoffen bestand darin, dass Lezithin die beiden ungesättigten Fette enthält, die benötigt werden, um die Zellmembrane und Methylgruppen, welche der Leber beim Abbau von Fett helfen, zu schützen. Gesteigerte Fettmengen innerhalb der Leber sind das erste Anzeichen für ein bevorstehendes Leberversagen. Lezithin konnte bei Pavianen die durch Leberzirrhose hervorgerufenen Schäden umkehren. Lezithin hilft dabei die Mitochondrien der Leberzellen gesund und stabil zu halten, während der Vitamin B Komplex der Formel eine zusätzliche antioxidative Wirkung liefert, welche der Leber beim Entgiftungsprozess hilft.

Da das Experiment die Effektivität dieses Supplements zu beweisen scheint, ist es verwunderlich, dass kein mit Glutathion in Verbindung stehender Nährstoff hinzugefügt wurde. Dies hätte die Effektivität der Formel wahrscheinlich gesteigert, da Glutathion eine starke leberschützende und entgiftende Wirkung besitzt. Trotzdem demonstriert diese Studie, dass für diejenigen, die orale Steroide verwenden, ein gewisser Grad an Leberschutz möglich ist.

Pagonis, T.A. und Kollegen (2007). Ein Multivitamin- Phospholipidkomplex schützt die Leberzellen vor der Toxizität androgener anaboler Steroide. Clin Toxicol, im Druck befindlich.

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