Kritik gegen ESN: Werden Händler ausgetrickst?

Genau zwei Wochen ist es her als ESN öffentlich unter Beschuss stand. Der Grund für die Kritiken waren Unklarheiten bezüglich der Produktions- und Abfüllstätte der ESN-Produkte. Nachdem es die letzten beiden Wochen ruhiger um den Hersteller wurde, könnte jetzt bereits der nächste Shitstorm bevorstehen.

Mengenrabatte und Rabattcodes sorgen für niedrige Preise

ESN ist bei seinen Kunden wegen der niedrigen Preise äußerst beliebt. Vor allem der Mengenrabatt, sowie die nahezu das ganze Jahr über erhältlichen Rabattcodes sorgen bei Bestellungen auf der firmeneigenen Website für ein konstant niedriges Preisniveau. Darüber hinaus werden ESN-Produkte von vielen weiteren Online-Shops vertrieben. Gerade das niedrige Preisniveau, sowie das Qualitätssiegel „Made in Germany“ scheint im ersten Moment für viele Shop-Inhaber interessant und rentabel zu sein.

Händler zahlen im Einkauf mehr als Endverbraucher

Vergleicht man jedoch online die Preise für bestimmte ESN-Produkte, fällt einem schnell auf, dass ESN seine Händler eiskalt austrickst. Die dabei angewandte Masche könnte dreister nicht sein: so vertreibt die Firma in ihrem Shop „Fitmart“ die eigenen Produkte zu niedrigeren Preisen als Händler dafür im Einkauf zahlen. Anders gesagt, zahlen Händler im Einkauf mehr als ihre eigenen Kunden bei Fitmart. Absolute Frechheit!

Nehmen wir das ESN Designer Whey Protein als Beispiel. In Deutschland und Europa erfolgt der Einkauf über den Großhändler, NaskorSports. Die in Holland ansässige Firma ist für Händler die einzige Möglichkeit an die Produkte zu kommen – Alternativen gibt es keine. Dort kostet der 1kg Beutel für Händler im Einkauf 16,48 EUR. Als Verkaufspreis gibt der holländische Großhändler seinen Händlern 21,90 EUR vor.

Auf Fitmart jedoch können Endverbraucher nach Abzug von Mengenrabatts (beim Kauf von 6 Beuteln) und Rabattcodes das selbe Kilo für nur 14,32 EUR erwerben. Händler zahlen somit 2,16 EUR mehr als ihre Kunden!

Ähnlich verhält es sich bei dem 2,5kg Beutel. Im Einkauf kostet dieser den Händler 40,25 EUR. Als Verkaufspreis sind 46,90 EUR vorgesehen.

Bestellen Kunden jedoch direkt bei Fitmart, kostet dieselbe Menge dank 20% Rabattcodes 2,38 EUR weniger als der Händler im Einkauf zahlt.

Natürlich bleibt es den Endkunden selbst überlassen, wo sie schlussendlich ihre Produkte beziehen. In den meisten Fällen entscheiden sie sich jedoch für das günstigere Angebot. Dass die Händler dadurch auf ihren Waren sitzen bleiben, scheint ESN nicht zu interessieren. Ganz im Gegenteil. Viele Händler sind mittlerweile so verzweifelt, dass sie bereits versuchen mit den selben Rabatt- und Mengencodes wie ihre eigenen Kunden über Fitmart zu bestellen. Doch vergebens, da ESN nur ein begrenztes Bestellvolumen akzeptiert und alle Händler an ihren Großhändler verweist. Doch wie kann es sein, dass ein seit Jahren in Deutschland etabliertes Unternehmen es bis dato noch nicht geschafft hat ein vernünftiges Distributionskonzept zu entwickeln? Und stattdessen durch Wettbewerbsverzerrung seine treuen Händler wettbewerbsunfähig macht? Die selben Händler, die die Marke ESN jahrelang gepusht und europaweit erfolgreich gemacht haben.

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