Den IFBB Profi Bodybuilder Tony Freeman hat man in Schweden während einer Autogrammstunde verhaftet. Auch wenn es sich seltsam anhört, aber der Grund für die Festnahme war tatsächlich „zu viel Muskelmasse“. In Schweden ist die Situation so, dass die Polizei jeden, der den Anschein macht Steroide zu nutzen, verhaften kann. Und da bei Tony´s Ausmaßen der Verdacht nahe liegt, hat die Polizei ihn festgenommen.
Schweden auf „Kriegsfuß“ mit Bodybuildern?
Hier ein Hintergrundbericht von einem schwedischen Staatsbürger, der ein Bodybuilding Fan ist:
„Als ich mich dazu entschloss diesen Artikel zu schreiben, wusste ich dass dieser in den schwedischen Sport Medien auf keinen Fall veröffentlicht würde und zudem auch keine Beachtung in der Öffentlichkeit bekäme. Ich bin kein Anwalt für Steroidbenutzer, aber dieses Thema ist einfach zu wichtig um ignoriert zu werden. Es geht hier schließlich um die grundlegenden Bürgerrechte.
Es ist erschreckend das Bodybuilder anscheinend keine Bürgerrechte im „liberalen und toleranten Schweden“ genießen. Um dies für „Nicht Schweden“ näher zu erläutern, werde ich einmal ganz von vorne beginnen….
Die Geschichte des Bodybuilding in Schweden
Bis zu den späten 80-er Jahren gab es keine Dopingtests im Bodybuilding Sport. Die ersten Tests kamen, als der SBBF (Schwedischer Bodybuilding Verband) ein Mitglied in der „National Sports Federation“ (ähnlich wie der Deutsche olympische Sportbund) werden wollte. IFBB- Gründer Ben Weider wollte Bodybuilding zu einer olympischen Disziplin machen. Ben wusste anscheinend nur ein wenig über die „Anti Bodybuilding Meinung“ der schwedischen Regierung. Zudem kam das die schwedische Regierung keine Interesse daran hatte, Bodybuilding als olympischen Disziplin anzusehen. Und so blieb es dann auch!
Nachdem die IFBB dann beschlossen hatte, Bodybuilder auf Dopingmittel zu testen, musste dies dann der SBBF selbst tragen, da es ja keine Fördergelder vom Staat gab. (Anmerkung: Normalerweise bekommen Sportverbände einen Zuschuss vom Staat womit solche Kosten eben gedeckt werden können!)
Nun hat man die Wettkampfbodybuilder, wie es in allen anderen Wettkampfsportarten üblich ist, auf Dopingmittel getestet. Es kam heraus, dass es nicht mehr positive Dopingbefunde gab, als in anderen Sportarten. Der Plan der „National Sports Federation“ war aber, dass alle Bodybuilder positiv sein sollten. Durch die hohen Dopingkontrollpreise sollte der SBBF pleite gehen. Als dieser Plan nicht funktionierte, änderte die „National Sports Federation“ die Taktik.
Kein Sport, sondern ein Lebensstil
Von nun an wurde gesagt, Bodybuilding sei keine Sportart, sondern ein Lebensstil. Vielen war ab diesem Zeitpunkt schon klar, dass Bodybuilding nie eine offizielle Sportart werden würde. Die Dopingtests dauern bis heute an, aber der SBBF braucht soviel Geld für die Dopingtests, dass sie noch nicht einmal ein National-Team auf die Bodybuilding-WM fliegen kann! Erschwerend kommt hinzu, das Bodybuilding in den schwedischen Medien sehr viel negativ Publicity „genießt“.
In Schweden werden Anabole Steroide gleichgestellt mit harten Drogen wie Heroin oder Kokain. Dementsprechend behandelt der Staat Steroid-Benutzer als Verbrecher, die die gleichen Strafen wie Heroinbesitzer bekommen.
Für viele Bodybuilding-Athleten ist der Job des Türstehers ein guter Job. Allerdings hat die Regierung auf diese Berufsgruppe ein besonderes Auge. Schließlich vermutet man bei Türstehern eine erhöhte Neigung zum Steroid-Konsum. Deshalb hat man dann auch beschlossen, dass Türsteher nur mit einer speziellen Ausbildung ihren Beruf ausüben können. Diese Ausbildung obliegt der Polizei und um diese zu beginnen muss man „clean“ sein.
Die Polizei in Schweden verhaftet willkürlich Bodybuilder, die den Anschein machen Steroide zu nutzen, aber die Opfer werden dann meist negativ getestet, was die Polizei dumm aussehen lässt und die Anti- Bodybuilder Politiker wütend macht.
Und was machen sie?
Sie gehen hin und verbreiten in den Massenmedien eine Negativpropaganda gegen Dopingsünder. Außerdem geht die Polizei systematisch gegen Bodybuilder vor. Immerhin werden hauptsächlich Kraftsportler auf Steroide getestet. Andere Leistungssportler haben die Behörden zum Vergleich überhaupt auf dem Radar.
Die schwedische Polizei hat mittlerweile rund 200 Bodybuilder auf Steroide getestet. Ich verstehe wirklich nicht warum so ein Aufstand deswegen gemacht wird. Ist es, weil sie die Sportler vor den Steroiden „retten“ wollen und so deren Gesundheit?
Weshalb sind Bodybuilder dem Staat ein Dorn im Auge?
Nun, es gibt nicht besonders viele Studien zu dem Gesundheitszustand von allen Steroidbenutzern. Klar gibt es immer vereinzelte Fälle, aber der Großteil der Sportler, die Steroide benutzen, haben nicht weniger gesundheitliche Probleme, wie jemand der ungesund isst, regelmäßig raucht, regelmäßig Alkohol trinkt oder regelmäßig Schmerzmittel oder sonstige Arzneimittel benutzt.
Man muss noch dazu sagen, das die „National Sports Federation“ in Schweden keine positive Dopingbefunde von anderen Leistungssportlern der Polizei meldet. Es handelt sich also um eine reine Diskriminierung von Bodybuildern. Mein Rat an schwedische Bodybuilder ist es, das sie den Dopingtest verweigern sollen und einen Anwalt verständigen sollen.
Bekämpfe die Diskriminierung und verlange deine Bürgerrechte!