Letzte Woche mussten sich bereits zum zweiten Mal in Folge die beiden Herausforderer beim 21. Battle der Strength Wars League dem Parkour und dem Zeitlimit von 9 Minuten geschlagen geben. Gestern standen sich zwei Athleten auf ein und demselben „Schlachtfeld“ gegenüber, welches bereits vier Tage zuvor Koray und Pavel das „Genick“ brach: John Gomez und Thomas Faber. Das Besondere dabei: beide Kontrahenten haben einen Powerlifting-Background. Somit dürfte ihnen der Parkour äußerst entgegenkommen. Wer am Ende diese Nase vorne hatte, erfahrt ihr in diesem Bericht.
Der Powerlifting-„freundliche“ Parkour
Auch beim 22. Battle blieb im Vergleich zu den vier vorangegangen Battles alles beim „Alten“. Los geht’s mit 10 Kniebeugen à 180kg, gefolgt von 10 Wiederholungen Kreuzheben mit 200kg. An der dritten Station warten 10 Klimmzüge mit einem Zusatzgewicht von 20kg auf die beiden Herausforderer. Im Anschluss daran stehen 15 Wiederholungen Bankdrücken mit 130kg auf dem Programm. Bei Station Nummer 5 darf eine 20kg schwere Kettlebell beim „Front Hold“ insgesamt 30 Sekunden lang mit gestreckten Armen auf Kopfhöhe gehalten werden. Als Letztes folgt das „Loading Medley“. Hierbei müssen insgesamt 5 Gegenstände auf eine brusthohe Plattform befördert werden. Zuerst stehen zwei Kegs mit 70 und 90kg an. Als Zweites ein 100kg schwerer Sandsack. Und last but not least zwei Atlas Stones mit jeweils 80 und 110kg.
Nur eine Minute für die ersten beiden Übungen: Gomez geht in Führung
Der Startschuss fällt und wie nicht anders von den beiden Powerliftern zu erwarten, stellen die ersten beiden Übungen keine sonderlich große Herausforderung. Innerhalb von 1 Minute absolviert Gomez die 10 Kniebeugen und 10 Wiederholungen Kreuzheben. Thomas Faber ist 17 Sekunden später mit den ersten beiden Stationen „durch“. Der kleine Vorsprung des afrikanischen Powerlifters ist allerdings schnell wieder „verflogen“, da er für die ersten zwei Klimmzüge jeweils eine „No-Rep“ kassiert. Faber kann sich seine Kraft bei der dritten Übung wesentlich besser einteilen und liegt am Ende 5 Wiederholungen vor seinem Kontrahenten vorn. John hingegen hat deutlich zu kämpfen und absolviert seine verbleibenden Klimmzüge in 1er-Schritten.
Hat sich Gomez zu früh verausgabt?
Während Gomez noch mit den Klimmzügen beschäftigt ist, macht sich der deutsche Powerlifter an die ersten 5 Wiederholungen beim Bankdrücken mit 130kg. Auch den zweiten „Block“ absolviert der Deutsche in gleicher Manier. In der Zwischenzeit hat auch John seinen letzten Klimmzug absolviert und sprintet zum Bankdrücken. Dort „angekommen“ absolviert der Afrikaner 10 Wiederholungen auf einen „Schlag“ und kann zu Faber aufschließen. Allerdings scheint Gomez dieser „Kraftakt“ einiges gekostet zu haben, da er die verbleibenden fünf Wiederholungen nur einzeln zu Ende bringen kann. Faber hingegen bringt auch seinen letzten 5er-„Block“ zu Ende und macht unmittelbar danach mit den Front Holds weiter.
Gomez dreht nochmal auf
Während Gomez noch immer mit den letzten Wiederholungen beim Bankdrücken „kämpft“, beginnt Faber bereits beim „Medley Loading“ mit dem ersten Keg. Allerdings vermittelt er dabei den Eindruck, die letzte Station eher „gemächlich“ anzugehen. In der Zwischenzeit ist auch John bei den Keg Holds angekommen und kann diese ohne größeren Unterbrechungen hinter sich bringen. Im Vergleich zu seinem Herausforderer gibt der aus Gambia stammende Powerlifter bei der letzten Station richtig Gas: innerhalb von weniger als 30 Sekunden befördert er die ersten vier (von fünf) Gegenständen im Rekordtempo auf die brusthohe Plattform und kann zu Faber aufschließen. Faber hat allerdings den vierten Gegenstand bereits ein paar Sekunden vor seinem Kontrahenten bewältigen können.
Tie-Break entscheidet
Eine Minute vor Ablauf der Zeit stehen beide Athleten vor dem 110kg schweren Atlas Stone. Gomez setzt als Erster an und kann den Stein dabei sogar umsetzen. Obwohl er mehrere Sekunden lang kämpft und den Stein bereits an die Kante der Plattform ansetzen kann, fällt dieser wieder zu Boden. Thomas hingegen gelingt es nur den Stein ein paar Zentimeter vom Boden zu bewegen – mehr aber auch nicht. Am Ende müssen sich die beiden Herausforder der Zeit geschlagen geben.
Da beide Athleten gleich „weit“ im Parkour gekommen sind, entscheidet schlußendlich das Tie-Break zugunsten von Thomas Faber, der den ersten Atlas Stone ein paar Sekunden vor Gomez auf die Plattform wuchtete. Somit kann sich Faber über einen Punkt für den Sieg freuen. John Gomez hingegen geht dieses Mal komplett leer aus.