Josh Lenartowicz war nicht nur Dallas McCarvers Trainingspartner zum damaligen Zeitpunkt, sondern auch derjenige, der am 21. August den 26-Jährigen bewusstlos am Boden liegend vorfand. Gestern meldete sich Josh zusammen mit seinem (und Dallas) Contest Prep-Coach, Matt Jansen, nun zum ersten Mal seit dem tragischen Tod von McCarver in einem Interview mit Dave Palumbo von Rx Muscle zu dem Vorfall zu Wort.
Kurzfristige Entscheidung für Teilnahme am Mr. Olympia 2017
Bevor die drei Gesprächspartner auf Dallas McCarver zu sprechen kommen, lassen sie zunächst die „sportliche Karriere“ von Josh Lenartowicz, der sich gerade mitten in der Vorbereitung auf den Mr. Olympia befindet, von 2017 Revue passieren. Dabei erzählt Josh unter anderem, dass er zu Beginn diesen Jahres seine geplante Frühjahrsaison (u.a. die Arnold Classics) aufgrund eines Todesfalls in der Familie nicht habe durchziehen können. Außerdem habe er sich erst „auf den letzten Drücker“ für eine Teilnahme beim Mr. Olympia 2017 entschieden, nachdem ihn sein neuer Sponsor, ATP, dazu ermutigt hatte, so der Australier.
„Dallas hat bis zuletzt sein Leben in vollen Zügen gelebt“
Was den Tod von Dallas McCarver angeht, scheinen sowohl Josh, als auch Matt Jansen, den tragischen Vorfall noch nicht richtig verarbeitet zu haben. Allerdings zeigt sich Josh auch ziemlich von der weltweiten Anteilnahme äußerst gerührt und zeigt sich dafür sehr dankbar. Auch für die Tatsache, dass Dallas bis zu seinem letzten Tag sein Leben in vollen Zügen genossen und gelebt hätte, scheint dem Australier bei der Bewältigung des Todes seines Trainingspartner zu helfen. So hätten er und Dallas auch am Tag des tragischen Vorfalls ein super Training und einen tollen Tag gehabt, erzählt Josh. Auch kurz bevor er sich am Abend zu seiner Cardio-Session aufgemacht habe, hätte die beiden noch rumgescherzt, so der Bodybuilder weiter.
Mitschnitte des Notrufs sorgten im Internet für unnötige Spekulationen
Als Josh dann kurz vor Mitternacht vom Cardio-Training zurückkam, hätte er Dallas mit blauem Gesicht auf dem Boden liegend vorgefunden und sofort damit begonnen Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Gleichzeitig habe er den Notruf verständigt und diesen so viel Informationen wie nötig gegeben. Darin nannte er auch, dass Dallas zu dem Zeitpunkt unter anderem Insulin konsumiert hätte. Die Tatsache, dass die Mitschnitte des Telefonats vor knapp einer Woche im World Wide Web die Runde machten und seitdem für Gerüchte und Spekulationen zum Tod des 26-Jährigen führten, so der Australier, hätten ihn daraufhin ziemlich verärgert. Schließlich sei es ihm in dem Moment wichtig gewesen das Leben von McCarver zu retten und bezüglich dessen Konsum aller Substanzen gegenüber den Notärzten so offen und ehrlich wie möglich zu sein, damit diese sofort wüssten, was Sache sei, rechtfertigt Lenartowicz sein Handeln.
Matt Jansen will sich zu Chad Nichols „lebensgefährliche“ Arbeitsweise nicht äußern
Im weitern Verlauf des Gesprächs spricht Dave Palumbo die Trainerwechsel-Thematik Dallas McCarvers an und wendet sich diesbezüglich direkt an Matt Jansen, der den verstorbenen Bodybuilder bis zuletzt betreute. So habe ihn Dallas in Vorbereitung auf die Arnold Classics zu Beginn diesen Jahres für den Vorbereitungs-Guru, Chad Nichols, verlassen, um dessen Arbeitsweise zu testen, erklärt Jansen. Während der Zusammenarbeit mit Nichols hätten die beiden bis zwei Tage vor den Arnold Classics kein Wort miteinander gewechselt, was für beide nicht einfach gewesen sei. Nach dem Wettkampf hätten sich die beiden jedoch wieder vertragen und wieder begonnen miteinander zu arbeiten, so Matt weiter. Auf die Frage, ob Chad Nichols Arbeitsweise etwas mit Dallas Tod zu tun haben könnte, meint Jansen nur, dass er dazu nichts sagen und nicht weiter darauf eingehen möchte.
Obwohl Josh und Matt den Tod von Dallas McCarvers noch nicht ganz verarbeitet haben, lassen sich die beiden nicht unterkriegen – schließlich muss das Leben weiter gehen. Die Teilnahme Joshs beim diesjährigen Mr. Olympia möchten die Zwei ganz besonders ihrem verstorbenem Freund, Dallas, widmen. Wer der englischen Sprache einigermaßen mächtig ist, bekommt in dem Interview (siehe unten) noch viele weitere Einblicke zu Josh und Matt geboten.