Ein Interview mit Dorian Yates

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In diesem Interview redet Dorian über sein Training und seine Ernährungsstrategien, die ihm halfen den Mr Olympia 6x in Folge zu gewinnen. Außerdem gibt er sein Statement zu heutigen Profi Bodybuilding ab und seine Meinungen für die Zukunft.

Beschrieben wurde Dorian früher als „The Shadow“ und „The Beast of Britain. Er gehörte zu der Sorte von Bodybuildern, die eine neue Ära der Masse und Härte einführte. Er ist einer der größten Bodybuilder in der Geschichte des Sports.

Angefangen hat er ganz bescheiden – als Außenseiter und Einzelgänger – der in seiner Jugend in der JVA einsaß. Niemand hatte gedacht, dass er jemals ein Profi Bodybuilder werden würde, geschweige denn den Mr Olympia gewinnen würde. Aber er wurde einer der größten der Geschichte des Sports! In dem Zeitraum von 1992- 1997 kam niemand an Dorian vorbei.

Das Interview mit Dorian Yates

Hi Dorian, was machst du zurzeit?

Dorian Yates: Momentan arbeite ich am Francise vom Temple Gym (Dorian Yates Sportstudio). Ich habe ein Paket für alle Studios zusammengestellt. Andere Francise Pakete, sind sehr eingeschränkt, was Mindestgrößenanforderungen angeht aber unser Paket ist da sehr flexibel. Temple Gym, was den meisten nur als Hardcore Gym bekannt ist, ist ja gut, aber wir wenden uns auch an die Fitnessbegeisterte und Frauen. Momentan planen wir unsere ersten Studios, sind aber noch in der Einsteigerphase. Wenn sie Interesse an einem Temple Gym haben, bekommen sie bei uns die Ausstattung für ihr Studio günstiger. Außerdem produziert Temple Gym Bekleidung und Trainingszubehör.

Wie bist du noch im Bodybuilding tätig?

Dorian Yates: Ich bin in mehreren Bereichen tätig. Ich veranstalte ein paar Grand Prix in England und Holland. Zudem halte ich Seminare und engagiere mich sonst auch stark für unseren Sport. Außerdem bin ich dabei als Kampfrichter für die Profis zu fungieren. Wahrscheinlich werde ich als Kampfrichter die New York Pro Show und den Mr Olympia werten.

Inwiefern befürwortest du die neuen Beurteilungen. Das der Trend weg von Masse geht und mehr zu Ästhetik. Oder gibt es keine neuen Beurteilungsrichtlinien?

Dorian Yates: Nun, ich glaube das sich nichts an den Bewertungsrichtlinien geändert hat. Die beste Kombination aus Masse, Ästhetik und Härte gewinnt. Aber ich heiße es willkommen, wenn Ästhetik bevorzugt wird – und unförmige Athleten, die sich Synthol spritzen, bestraft werden. Denn dies ist definitiv der falsche Weg. Von daher begrüße ich die neuen Richtlinien.

Entwickelt sich Bodybuilding deiner Meinung nach in die richtige Richtung?

Dorian Yates: Das ist ganz schwer zu sagen. Ich glaube früher gab es mehr Leute die es wagten Profi zu werden. Aber ich kann das sehr schwer einschätzen, weil ich die meiste Zeit in Europa verbringe und dort eher die Fitnessbranche boomt. In den USA sind die Bodybuilding Shows immer noch ausverkauft, was heißt, das Bodybuilding in den USA immer noch boomt.

Was hat sich deiner Meinung nach am Körpertyp des Bodybuilders geändert. Vor allem im Vergleich zu deiner Zeit?

Dorian Yates: Ich glaube nicht, das der Körpertyp sich radikal verändert hat, nur versuchen heute die meisten Athleten nur noch mehr Masse aufzubauen. Als ich noch Wettkämpfe bestritt, war es nicht mein größtes Ziel am Wettkampftag mit der meisten Masse auf der Bühne zu stehen. Natürlich sollte es die größtmögliche Masse sein, aber mein Ziel war es vor allem richtig hart auf der Bühne zu stehen. Und in den letzten Jahren treten die Bodybuilder nicht mehr so hart an, wie es zu meiner Zeit war. Sie haben das Gewicht und die Masse, aber nicht die Härte von unserer  Generation in den 90-ern.

Wenn ich heute eine Bodybuilding Show besuche, sind ein paar Jungs hart, aber der Rest ist in eher schlechter Form. Als ich früher an Bodybuilding Wettkämpfen teilgenommen habe, war jeder in Topform und nicht nur ein paar. Früher wurde die Härte einfach mehr bewertet. Aber heute haben die Jungs zu viel Masse auf Kosten der Härte. Es scheint vielleicht seltsam, dass ein Typ wie ich, der für seine Masse bekannt war, so etwas sagt. Offensichtlich habe ich viel Masse mit mir herumgetragen, aber mein Ziel war es immer am Wettkampftag in Topform zu sein.

Natürlich warst du für deinen Körnigen und harten „Look“ bekannt. Viele reden sogar heute noch davon. Was hast du damals anders gemacht?

Dorian Yates: Es gibt keine magischen Tricks. Bodybuilding dauert viele Jahre. Wenn man in der Aufbauphase eine gute Form behält und dann langsam in einen Wettkampf „reinwächst“ und dann 3 Wochen vor der Show in Wettkampfform ist, kann man in diesen letzten 3 Wochen noch eine Menge Feintuning (z.B. Wassermanipulation) machen. Wenn du etwas radikal versuchst, um dann in den letzten Wochen etwas zu verändern, geht der Schuss meist nach hinten los. Diese Menschen tun dann alles- und setzen anscheinend auf seltsame Voodoo Praktiken und chemische Spielchen um in letzter Minute in Form zu kommen.

Also warst du schon immer Wochen im voraus in Top Form?

Dorian Yates: Ja, meist schon 2-3 Wochen vor dem Wettkampf. Ich bin dann die letzten 3 Wochen von England in die USA gekommen und habe mich dort zu ende vorbereitet. Es ist ziemlich viel Stress kurz vor einer Show noch einen Transatlantikflug zu machen. Ich war aber wie gesagt schon vorher in Form. Mich hätte man auch noch Tage nach dem Wettkampf fragen können, ob ich noch auf die Bühne gehe, und dies wäre in der Tat kein Problem für mich gewesen.

Was hast du dir in all den Jahren, wo du Profi warst an Fertigkeiten und Fähigkeiten
antrainiert. Und wie wendest du diese heute an?

Dorian Yates: Nun, ich denke das meiste was ich gewonnen habe sind die meine mentale Fähigkeiten. Zielsetzung habe ich mir schon sehr früh antrainiert- sowohl kurzfristige und langfristige Ziele. Auch die Entschlossenheit und Stärke des Charakters die in diesem Sport von Nöten sind, waren Dinge die ich gelernt habe.

Als 6facher Mr Olympia bist du einer der besten Bodybuilder aller Zeiten. Wie zufrieden bis du insgesamt mit deiner Karriere?

Dorian Yates: Ich glaube es war eine enorme Errungenschaft, vor allem wenn man sich ansieht, wo ich herkam. Ich hatte ja nie jemanden der mich unterstütze. In England ist die Bodybuilding Situation nun einmal anders als in Amerika. Und ich hörte ständig nur Sachen wie „die Amerikaner kannst du nicht schlagen- als Nicht-US- Bürger.“ Dies war natürlich sehr entmutigend. Es war und ist ein amerikanischer Sport, von daher ist es auch sehr schwer als Nicht-US-Bürger in Amerika Fuß zu fassen. Dazu kamen dann ständig so Sachen wie die „Wettkampf-Politik“ der Amerikaner.

Ich war ja in keinem amerikanischen Bodybuilding Magazin zu sehen. Von daher kannte mich auch keiner. Aber ich denke, das jeder erfolgreich sein kann, egal wo er herkommt- wenn man sich genug anstrengt.

Du hattest das Gewisse „Etwas“- was dich von den anderen Wettkämpfern unterschied. Was denkst Du war dieses gewisse „Etwas“?

Dorian Yates: Ich hatte folgende Einstellung:Sei am Tag des Wettkampfes so überzeugend und überwältigend, das deine Gegner nicht leugnen können, das es nur einen Sieger gibt- und zwar Dich! Das war meine Einstellung. Ich könnte immer sauer werden, wenn sich die Leute aufgrund ihrer Platzierung beschweren. Ich kann die Sachen nicht mehr hören wie „ich kenne nicht die richtigen Leute“ oder „ich habe meine Alimente nicht bezahlt“. Ich denke es liegt an jedem selbst.

Es gab in deiner Bodybuilding Karriere einige Zeitpunkte, wo du hättest aufhören müssen, was hat dich dazu bewegt weiterzumachen?

Dorian Yates: Ich bin ein sturer Hund und gebe nicht einfach auf. 1994 riss mir der Bizeps, aber ich habe trotzdem weiter trainiert und gewonnen. Andere hätten aufgegeben und abgebrochen – ich aber nicht. Ich gab immer 100%. 1997 hatte ich kurz vor der Meisterschaft eine Verletzung an der Trizepssehne. Ich habe trotzdem den Wettkampf gewonnen – nur wusste ich dass mich diese Verletzung in der Zukunft immer belasten würde – von daher habe ich mich entschlossen aufzuhören.

Wie genau hast du mit der kaputten Trizepssehne trainiert?

Dorian Yates: Vor dem Wettkampf habe ich gar nicht mehr trainiert. Es ging einfach nicht – ich konnte weder trainieren noch posen oder meinen Arm heben. Aber ich wollte meinem Anspruch gerecht werden, richtig hart auf der Bühne zu stehen. Und da ich schon vorher gut in Form war, ist mir das auch gelungen. Ich habe dann kein Krafttraining mehr gemacht, sondern ein wenig Cardiotraining und weiterhin die Diät angezogen- während ich die Verletzung kühlte.

Ich wusste nicht, ob ich antreten sollte oder nicht. Ich wusste auch nicht ob ich noch einmal gewinnen würde. Aber ich habe trotzdem noch einmal mein Bestes gegeben um noch einmal auf der Bühne zu stehen. Kurz nach der Meisterschaft, habe ich mich dann einer Operation unterzogen.

Ich denke, deine Mentale Stärke die du unter den Umständen an den Tag legtest ist das, was dich von den anderen Wettkämpfern unterscheidet.

Dorian Yates: Ich denke auch das dies den Gewinner eines Wettkampfes ausmacht. An der Spitze sind immer viele begabte Athleten. Das was dann den Gewinner ausmacht ist der mentale Aspekt.

Ronnie Coleman sagte vor kurzem, das seine Karriere sein Leben ist und er die meiste Zeit damit verbringt, sich auf einen Wettkampf vorzubereiten. Hast du eine ähnliche Philosophie?

Dorian Yates: Ja, habe ich. Rückblickend war ich vielleicht zu extrem- aber das war nun mal notwendig um meine Ziele zu erreichen. Ronnie denkt auch so, aber Ronnie macht auch immer ein paar Monate Trainingspause im Jahr. Das habe ich mir beispielsweise nie erlaubt. Ich habe noch nicht einmal eine Woche zwischendurch freigemacht. Selbst, wenn ich nach dem Mr. Olympia mir Urlaub genommen hatte, habe ich trainiert. Das mag sich für viele extrem anhören, aber das Training hat mich zu dem gemacht, der heute bin.

Was hat dir den „Drive“ gegeben, der beste Bodybuilder Welt zu sein?

Dorian Yates: Ich wollte immer anders sein. Ich habe nicht von Anfang an geplant, Mr. Olympia zu werden – ich habe einfach nur mein Bestes gegeben. Es kam halt nach und nach – erst war ich britischer Meister, dann Profi und dann wollte ich den Mr. Olympia gewinnen. In der Vorbereitung auf die britische Meisterschaft, habe ich mir gedacht, „eines Tages bist du Mr Olympia“- aber zu dem Zeitpunkt war diese Vorstellung recht unrealistisch.

Du liebst es Bodybuilderwettkämpfe zu bestreiten. Was liebst du an Bodybuilding besonders?

Dorian Yates: Das sind ein paar Dinge. Es ist ein individueller Sport und ich bin einfach kein Mannschaftssportler. Ich wollte immer mein eigenes Ding machen. Was ich daran besonders mag, ist die Tatsache, das ich ins Studio gehen kann und mich selbst herausfordern kann- physisch und mental. Darum verstehe ich auch nicht die Profi Bodybuilder die in einem Jahr mehrere Monate Trainingspause einlegen. Wieso sollte ich etwas pausieren, was ich liebe? Ich trainiere auch heute noch. Vielleicht nicht mehr so wie früher, da ich heute auch mehr Cardio mache, aber ich liebe es zu trainieren. Es empfinde es nicht als lästige Pflicht.

Wie trainierst du denn heute?

Dorian Yates: Meistens 3x die Woche mit Gewichten, dazu 3x die Woche Cardiotraining. Zudem mache ich noch Kampfsport. Ich bin da sehr vielfältig geworden.

Hast du noch Trainingsziele?

Dorian Yates: Ja, Körperlich fit und gesund zu bleiben. Dazu möchte ich natürlich eine für meine heutigen Verhältnisse gute Form erhalten.

Gab es einen Olympia, der dir besonders in Erinnerung blieb?

Dorian Yates: Der Mr. Olympia 1993 ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. 1992 habe ich zum ersten mal gewonnen, von daher erscheint das ganze jetzt ironisch. 1992 habe ich durch meine Diät zu viel verloren und war etwas zu leicht. 1993 habe ich meinen Fehler vom Vorjahr erkannt und diesen korrigiert. Ich fuhr mit 8kg mehr Muskeln wie im Vorjahr zum Mr. Olympia- und ich war in einer Form die man für damalige Verhältnisse noch nicht kannte. Die Leute fragten sich auf was für einer neuen Superdroge ich wäre und flippten total aus. Das ist mir natürlich positiv im Gedächtnis geblieben.

Die Verwandlung von 1992 zu 1993 war sicherlich eine der spektakulärsten Entwicklungen die es je in der Geschichte des Bodybuildings gab. Was hast du gemacht, um dich so beim Mr. Olympia 1993 so zu präsentieren?

Dorian Yates: Ich hatte ein gutes Trainingsjahr absolviert und da ich noch relativ neu im Profibodybuilding war, konnte ich mich auch noch steigern. Aber ich habe nicht 8kg Muskeln in diesem einem Jahr aufgebaut. Ich hatte 5kg durch die Diät 1992 verloren, und die anderen 3kg habe ich 1993 Jahr aufgebaut. Zudem war ich in der Vorbereitung 1993 sehr Analytisch. Ich habe jede Woche Bilder gemacht, mich gewogen und Körperfettmessungen durchgeführt. Zudem habe ich die Fehler aus den Vorjahren abgestellt und so einen „Master- Plan“ zusammengestellt.

Hast du schon Sport gemacht, bevor du mit Bodybuilding angefangen hast?

Dorian Yates: Ja, ich habe vorher Karate gemacht. An dem Punkt als ich in der Jugendstrafanstalt saß, habe dort mit Gewichten trainiert. Dort gehörte ich dann schnell zu den stärksten. Ich genoss es mit den Gewichten zu trainieren und es hat mich innerlich angespornt etwas Positives zu tun.

Dein HIT- „Blood & Guts“ System ist weltbekannt. Warum beschert dieses System so gute Ergebnisse?

Dorian Yates: Das High Intensity Training war und ist meine Art Muskeln aufzubauen. Und ich denke, wenn man sich ansieht, wie die Profis heute trainieren, hatte ich einen großen Einfluss. In den 80-ern haben die Leute insgesamt 6x die Woche trainiert und dabei jeden Muskel 2x die Woche bearbeitet. Ich kam zu einer anderen Philosophie, die vor mir schon Arthur Jones von Nautilus (einer der besten Sportgerätehersteller auf der Welt!) und Mike Mentzer praktiziert und empfohlen wurde. Ich entwickelte daraus mein eigenes System. Und für mich brachte dieses System mehr Erfolge als alles andere. Ich denke, das ist auch einer der Gründe, wieso die Jungs heute mehr Muskeln haben, wie früher. Sie sind eben nicht so viel im Studio und geraten weniger ins Übertraining.

Könntest du das System ein wenig genauer erklären?

Dorian Yates: Im Grunde genommen ist die Intensität ausschlaggebend für den Erfolg und nicht die Dauer einer Trainingseinheit. Wenn du einen Satz machst, der nicht ausreichend intensiv ist, dann wirst du nie große Erfolge haben, egal ob du nun 1 davon machst oder 100. Wenn du aber einen Satz machst bis zur völligen Erschöpfung, dann stimulierst du den Muskelaufbau. Und wenn man mit viel Intensität arbeitet, kann man auch nicht so viele Sätze machen, von daher brauche ich für eine Trainingseinheit nicht besonders lange.

Inwiefern unterscheidet sich dein System von dem System von Mike Mentzer (Heavy Duty)?

Dorian Yates: Es war ein bisschen abwechslungsreicher, was die Auswahl der Übungen betraf. Mike hatte wenig Auswahl und die Auswahl die er hatte, betraf reines Maschinentraining. Für eine vollständige Muskelentwicklung muss ich mehr tun als nur Maschinentraining. Ich muss den Muskel aus jedem erdenklichen Winkel trainieren können. Und das ist der Grund für die freien Gewichte. Freie Gewichte bringen auf die Dauer gesehen sowieso mehr als reines Maschinentraining.

Trainierst du heute auch noch nach dem „Blood & Guts“ System?

Dorian Yates: Ja, normalerweise sind meine Workouts nicht länger als 30- 40min. Ich kann natürlich wegen der Verletzungen nicht mehr mit der Intensität wie früher trainieren. Ich bin ja heute daran interessiert, meine Muskelmasse bei einem niedrigem Körperfettanteil zu erhalten. Meine Ziele haben sich halt ein wenig verändert als zu der Zeit als ich noch aktiv auf der Bodybuilding Bühne stand.

Welche Tipps würdest du Bodybuilding Anfängern raten um sich vor Verletzungen zu
schützen?

Dorian Yates: Man muss hingehen und versuchen, den Bewegungsablauf einer Übung mehr zu spüren. Sauberes, korrektes Training ist die einzige Möglichkeit, um dich vor Verletzungen zu schützen.

Den Fehler den ich gemacht habe, war, dass ich die letzten 6 Wochen vor einer Show immer noch mit 200% Intensität trainierte. Nur zu dieser Zeit waren halt meine Energiereserven auf dem Minimum und der Körperfettgehalt sehr niedrig. In dieser Zeit würde ich aufgrund der Verletzungsgefahr mit weniger Intensität trainieren als zuvor.

Ich habe mich nicht verletzt, weil ich unsauber trainiert habe, sondern weil ich in den letzten 6 Wochen immer noch Vollgas trainiert habe. Nur in dieser Zeit sollte man nur zwecks des Muskelerhalts trainieren. Muskeln wird man da sowieso nicht mehr aufbauen. Das Hochintensitätstraining sollte man nur in der Muskelaufbauphase einsetzen.

Wie viel Kalorien hast du in deiner Zeit als Wettkämpfer zu dir genommen?

Dorian Yates: In der Aufbauphase waren es rund 6000kcal und in der Diät etwas weniger als 4000kcal.

Wie lauten deine Empfehlungen für die Ernährung?

Dorian Yates: Viel Protein, viel Kohlenhydrate und ein moderater Anteil von Fettsäuren. In einer Diät würde ich zudem nur die Kohlenhydrate reduzieren und nichts anderes. Ich selbst war nie jemand, der komplett auf Kohlenhydrate verzichtet hat, da ich diese für mein hochintensives Training brauchte!

Welche Fette hast du benutzt?

Dorian Yates: Alle essentiellen Fettsäuren, speziell das aus dem Eigelb und vor einer Show habe ich mit MCT Fetten gearbeitet, da diese sehr sättigend sind und viel Energie liefern.

Was sind deiner Meinung nach die Vorteile von MCT- Fettsäuren?

Dorian Yates: Sie verbrennen sehr schnell. Sie sind im Prinzip wie Kohlenhydrate, nur haben sie keine Insulinwirkung. Durch die fehlende Insulinwirkung hat man eine deutlich bessere Fettverbrennung. Ich kenne einige Leute die nur mit MCT- Fetten arbeiten, aber ich habe diese nur in moderater Weise zu mir genommen. Und es hat ganz gut funktioniert.

Welche anderen Ergänzungen empfiehlst du?

Dorian Yates: Ein gutes Proteinkonzentrat empfehle ich immer. Ich würde nicht zuviel Protein über die normale Ernährung zuführen, da dies den Verdauungstrakt belastet. Eine gute Proteinergänzung ist bei mir an erster Stelle. Zudem empfehle ich hohe Dosierungen von Vitamin C. Dies hilft bei der Regeneration vom Training und hat eine sehr positive Wirkung auf das Immunsystem.

Wie denkst du über die neuen Supplements auf dem Markt?

Dorian Yates: Sie sind alle sehr effektiv, vor allem die neuen Creatinprodukte. Nur manchmal vergessen die Leute, dass die Supplemente zur Ergänzung gedacht sind, und nicht, um sich ausschließlich davon zu ernähren. Erst mal muss die Basis der Ernährung stimmen und dann kommen die Supplemente dazu. Wenn du nicht genug Kalorien zu dir nimmst, wirst du nicht wachsen.

Anderes Thema Dorian; Werden deiner Meinung nach Bodybuilder aus den USA bevorzugt im Gegensatz anderen?

Dorian Yates: Ich kann da nur von meinen Erfahrungen sprechen. Ich hatte nie einen Grund um mich zu beschweren. Ich kam in die USA und niemand kannte mich. Trotzdem habe ich bei meinem ersten Profi Wettkampf den zweiten Platz belegt. Ich hatte keine Publicity und kannte auch keinen Kampfrichter. Und später habe ich dann den Olympia gewonnen. Ich war vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber dies hinderte mich nicht daran, den Wettkampf zu gewinnen.

Also ist Politik bei den Kampfrichterentscheidungen kein Thema für Dich? Einfach das beste Paket bringen und fertig?

Dorian Yates: Wenn du der beste bist, dann können die Leute es nicht verleumden.

Danke für das informative Gespräch!

 

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