Nachdem soziale Plattformen wie Instagram und Facebook immer beliebter geworden sind, bekommen sie inzwischen sogar schon einen regelrechten Shitstorm. Der Grund dafür ist der mangelhafte Wahrheitsgehalt und der dadurch vermittelte schlechte Einfluss, den viele Seiten und Nutzer ihrer Community vermitteln. Nicht selten können Fans nicht mehr zwischen der realen und der „Instagram Welt“ unterscheiden. Oftmals sind sich viele nicht einmal bewusst, dass es da überhaupt einen Unterschied gibt. Doch wie gewaltig dieser tatsächlich ist, legt nun der britische Fitness YouTube Mike Thurston dar. Wie er die Entwicklung Sozialer Netzwerke sieht und wie auch er Opfer von „gefakten“ Fotos wurde, verraten wir euch im Folgenden!
Aufstieg von Instagram = Untergang der Gesellschaft?
Mike Thurston ist nach eigenen Aussagen schon lange auf sozialen Netzwerken unterwegs. Als er damals mit Instagram angefangen hat, habe es noch nicht allzu viele Fitness Accounts gegeben. Dementsprechend ist er als Person mit seinem durchtrainierten Körper aufgefallen. Dies habe sich mit dem rasanten Aufschwung der Plattform allerdings drastisch geändert. So hat mittlerweile im Grunde jeder Fitnesssportler einen Account auf dem er Selfies, Physique Updates und aufgepumpte Muskulatur zeigt. Logischerweise fallen deshalb immer weniger Menschen auf. Nur noch Extreme können bei den Nutzern wirkliche Begeisterung und Aufmerksamkeit auslösen. Alle anderen gehen unter. Thurston könne deshalb nachvollziehen, woher der „Trend“ mit den Fake Weights kommt. Die Menschen wollen offensichtlich ein Tool, mit dem sie sich von anderen Nutzern abheben können. Hier seien falsche Trainingsgewichte oder extrem bearbeitete Bilder die „beste“ Lösung.
Auch wenn diese Entwicklung mehr als traurig ist, so scheint es die einzige Möglichkeit, um überhaupt Aufsehen zu erregen, da es inzwischen einfach zu viele Profile auf Instagram gibt. Viele sehen sich schon fast gezwungen, zu derartigen Mitteln zu greifen.
Das Erwachen einer Scheinwelt?
Nun gibt es glücklicherweise immer mehr einflussreiche Personen, die genau diesen Sachverhalt offen kommunizieren. Erst kürzlich thematisierte Cornelia Ritzke in einem YouTube Video falsche Vorbilder, die als Fitness Influencer eigentlich ein völlig abnormales Weltbild promoten. Auch Female+ Athletin Debby präsentierte einen offensichtlich bearbeitetes Hintern-Selfie, wohl um zu zeigen, dass nicht alles echt ist, was man auf Instagram sieht. Nun zeigt auch Mike Thurston in seinem Video, welche „Fakes“ auf Instagram unterwegs sind. Tatsächlich sind seiner Meinung nach heutzutage die wenigsten Bilder „echt“, die man zu sehen bekommt. Schließlich sorgen „normale“ Bilder für viel weniger Aufmerksamkeit. Folglich werden sie schon alleine von der Plattform schlechter gerankt und verschwinden somit im Nirgendwo. Dementsprechend sieht man in den meisten Fällen nur noch stark bearbeitete, perfekte Fotos, die allerdings in den seltensten Fällen etwas mit der Realität zutun haben.
Das wohl krasseste Beispiel musste Mike am eigenen Leib erfahren. Eine anonyme Person hat wohl ein Bild von ihm benutzt und „ein wenig“ ummoduliert, um es auf einer großen Fitnessseite zu posten und Klicks zu generieren. Kreiert hat er damit allerdings eine abstruse Person, die optisch nicht wirklich viel mit dem „echten“ Mike zutun hat. Das Problem dabei ist, dass viele Nutzer sich dennoch mit der Person identifizieren, die eigentlich gar nicht existiert. Das Resultat können in solchen Fällen nicht nur völlig falsche Erwartungen an sich selbst sein, sondern auch schwere Depressionen und Probleme mit der eigenen Identität.
Es scheint beinahe so, als habe sich die einst motivierende Plattform zu einem Nährboden für Selbstzweifel und Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Bleibt nur zu hoffen, dass noch mehr Influencer den Mut haben, wieder die wahren Momente des Lebens zu posten!