Noch sind es genau 9 Tage bis zum Mr. Olympia 2017 und während die Welt hauptsächlich die Favoriten wie Jay Cutler und Big Ramy kritisch „begutachtet“ und verfolgt, scheint ein Athlet nahezu untergegangen zu sein: Flex Wheeler. Der Bodybuilding-Veteran hatte nach über 14 Jahren Bühnenabstinenz und Trainingspause Anfang diesen Jahres sein Comeback angekündigt und sich die letzten Monate und Wochen für den größten Bodybuilding-Wettkampf der Welt vorbereitet. In den letzten Tagen veröffentlichte er mehrere Trainingsvideos, in denen er mit aktueller Form zu sehen ist. Doch wie steht es um seine Chancen sich für das Finale zu platzieren? Und wird Flex eine besseres Resultat abliefern können wie der ebenfalls ein Jahr zuvor aus der Bodybuilding-„Rente“ zurückgekehrte Kevin Levrone?
Wie Kevin Levrone: per Wildcard zum Mr. Olympia
Als Flex Wheeler im März diesen Jahres seine Teilnahme beim Mr. Olympia ankündigte, hielten diese viele zunächst für ein Gerücht. Schließlich hatte der mittlerweile 52-Jährige seine erfolgreiche Bodybuilding-Karriere im Jahr 2003 wegen einer Nierenkrankheit vorzeitig beenden müssen und war seitdem von der aktiven „Bildfläche“ verschwunden. Allerdings bekam der Amerikaner wie auch schon sein „Bodybuilding Veteran“-Kollege, Kevin Levrone, im Jahr zuvor von der IFBB eine „Sondereinladung“ und war somit bereits für den in zwei Wochen stattfindenden Wettkampf automatisch qualifiziert. Im Gegensatz zu Kevin wird Flex allerdings in der Klasse „Classic Physique“ antreten. Wer jetzt denkt, dass es sich hierbei um eine unbekannte Klasse handelt, hat sich tief geschnitten. Zu Wheelers Herausforderern gehören u.a. Sadik Hadzovic, Darrem Charles und Robert Timms. Alle drei Athleten sind keine „unbeschriebenen Blätter“ und wirklich ernst zu nehmende Konkurrenten.
Unterarme passen nicht zum Rest des Körpers
Dass auf die Ankündigung seines Comebacks nicht nur positives Feedback zurückkam, bekam Flex Wheeler relativ schnell zu spüren. Ähnlich wie bei Kevin Levrone warfen Kritiker dem 52-Jährigen vor, dass er aufgrund seines „hohen“ Alters und der langen Pause nicht mehr konkurrenzfähig mit den heutigen Bodybuildern sei. Wurde Levrone hauptsächlich wegen seines Rückens und seiner Beine kritisiert, standen bei Wheeler die „unterentwickelten“, im Vergleich zum Rest seines Körpers unsymmetrischen Unterarme im Fokus der Kritiker. Als Grund hierfür nannte Flex, dass seine Arme „Hyperresponder“ wären und diese so schnell wachsen würden, dass er diese erst im späteren Verlauf seiner Vorbereitung trainieren müsse.
Update ohne Beine kein gutes Zeichen?!
Wirft man einen Blick auf seine aktuellsten Fotos und Videos, scheint sich an seiner Unterarm-Situation nicht viel geändert zu haben. Auch seine Beine, die er bis dato noch kein einziges Mal gezeigt hat, hält Wheeler weiterhin stets bedeckt (im wahrsten Sinne des Wortes). Ob dies ein gutes oder schlechtes Zeichen für deren Entwicklung darstellt, sei dahingestellt. Allerdings scheint Flex diesbezüglich ein ähnliches Verhalten an den Tag zu legen wie Levrone, der bis zum Finale nur Bilder von seinem Oberkörper postete. Als Kevin dann seinen Unterkörper auf der Bühne präsentierte, stand relativ schnell fest, dass er mit diesem bei der Konkurrenz nicht mithalten konnte.
Niedriges Wettkampfgewicht spricht für Wheeler
Ein weiterer Punkt, der Wheeler von einer guten Platzierung beim diesjährigen Mr. Olympia abhalten könnte, sind seine Tribal-Tattoos, die seine Schultern, oberen Rücken und Brust bedecken. Zwar gibt es mittlerweile Bräunungscremes, die diese recht gut abdecken, allerdings werden sie trotzdem noch zu sehen und einen negativen Einfluss auf die Definition mit sich bringen. Was jedoch für Flex Wheeler sprechen könnte, ist die Tatsache, dass er für seine Klasse nicht so viel Masse „draufpacken“ musste wie Kevin Levrone, der in der offenen Klasse antrat. So darf Wheeler als Classic Physique-Athlet bei seiner Größe nicht mehr als 90kg wiegen.
Obwohl mehr negative Punkte, wie Alter, Trainingspause und Tattoos, als Gute gegen eine gute Platzierung Flex Wheelers sprechen, scheint der Amerikaner sich trotzdem nicht davon unterkriegen zu lassen. Wir sind definitiv gespannt, mit welchem „Paket“ der 52-Jährige in weniger als zwei Wochen auf der Bühne stehen wird und sich gegen die Bodybuilder von heute behaupten kann.