Endlich werden sich mehr und mehr Menschen über das Konzept der Körperkomposition bewusst. Immerhin ist es wichtig zu wissen, dass es sich dabei um mehr, als einfach nur die Veränderungen des Körpergewichts handelt.
Dies führt jedoch allzu häufig zu Verwirrung, da die Leute fragen „Was bedeutet Körperkomposition?“ Sie wissen, dass es wichtig ist, doch sie sind sich nicht sicher, warum genau es wichtig ist. In den meisten Fällen liegt das an der Tatsache, das die wenigsten wirklich das Konzept verstehen. Mit Hilfe dieses Artikels sollst Du diese Verwirrung endgültig aus Deinem Leben entfernen.
Woraus „besteht“ der Mensch?
Stellen wir uns zur besseren Verbildlichung erst einmal vor, dass man den Körper auf in all seine unterschiedlichen Komponenten zerlegen und irgendwo auf einen Tisch legen könnte. Was würden wir finden? Nun, da wären einige Skelettmuskeln, einige Fettzellen, Knochen, Organe, ein Gehirn, eine Menge unterschiedlicher Mineralstoffe, Blut, etwas Wasser und wahrscheinlich ein paar weitere Komponenten, die Dich zu dem machen, was Du bist.
Abhängig davon, von welchen Typen von Gewebe wir sprechen, würden wir massiv variierende Mengen vorfinden. So kann die Skelettmuskulatur 24 bis 40 Prozent des Gesamtgewichts ausmachen. Im Gegensatz dazu kann die Fettmenge von 10 Prozent bei sehr schlanken Menschen bis hin zu 40 bis 50 Prozent bei extrem Übergewichtigen reichen. Auch alle anderen Komponenten tragen zu einem Teil des Körpergewichts bei. Beispielsweise wiegt das Gehirn im Durchschnitt drei Pfund, die Organe nehmen einen Teil des Platzes ein, das Blut besitzt ein gewisses Gewicht und so weiter. Sicherlich verstehst Du bereits jetzt, worauf wir hinaus möchten. Wenn man das Gewicht all dieser unterschiedlichen Teile zusammenzählt, erhält man das Gesamtgewicht des Körpers. Dementsprechend erhält man die Summe des Gewichts aller Bestandteile des Körpers, wenn man auf die Waage steigt.
Doch warum ist dies für die Frage „Was bedeutet Körperkomposition?“ relevant?
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Körpergewicht vs. Körperkomposition
Wenn man über Diäten und Diätbücher spricht, kann man mit Sicherheit sagen, dass sich die Mehrzahl der Informationen da draußen auf das Gewicht konzentriert. Die Leute wollen sehen, dass das Gewicht auf der Waage sinkt – je schneller, desto besser. Diätbücher sprechen über Gewichtsverlust, Zentren für schnellen Gewichtsabbau versuchen das Gewicht auf der Waage so schnell wie möglich zu senken und selbst die Fernsehshow „The Biggest Loser“ konzentriert sich nur auf den Gewichtsabbau beim wöchentlichen Wiegen, um über Erfolg und Misserfolg zu entscheiden. Alles dreht sich um das Gewicht.
Warum ist das ein Problem?
Sagen wir, dass Du nach ein paar Wochen Diät oder Training auf die Waage steigst. Glücklicherweise ist das Gewicht um ein paar Kilo gesunken.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, was Du dabei eigentlich verloren hast?
Nun, wenn nicht gerade etwas sehr seltsames vor sich geht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es sich nicht um Gehirnmasse oder Organe handelt und es wird sich wahrscheinlich auch nicht um Knochen handeln. Doch war es Körperfett? War es Skelettmuskelmasse? War es lediglich Wasser? Hattest Du an diesem Morgen einen recht starken Stuhlgang und war dieser der Grund dafür, dass Du weniger wiegst?
Die typische Badezimmerwaage, die nur das Gewicht misst, kann diese Fragen nicht beantworten. Alles, was Dir eine gewöhnliche Waage sagen kann, ist, ob Dein Gewicht gesunken, gestiegen oder gleichgeblieben ist. Sie kann Dir nicht sagen, welches Gewebe Du abgebaut oder aufgebaut hast.
Genau an diesem Punkt kommt die Körperkomposition ins Spiel!
Modelle der Körperkomposition
Erinnerst Du Dich daran, wie wir oben eine Reihe unterschiedlicher Gewebetypen im Körper aufgezählt haben. Die Summe daraus ergibt das Gesamtkörpergewicht. Wissenschaftler haben dafür einige Modelle entwickelt, um die Körperkomposition zu veranschaulichen. Es gibt eine Reihe unterschiedlicher Gruppierungen, die von einem einfachen 2-Komponenten-Modell bis hin zu weitaus komplexeren Modellen mit 4 oder mehr Komponenten reichen.
Glücklicherweise ist für die Mehrzahl der nichtwissenschaftlichen Ansätze (z.B. Diätende oder Sportler) das 2-Komponenten-Modell völlig ausreichend. Bei diesem Modell wird der Körper einfach in folgendes aufgeteilt:
- Fettmasse: Dies ist die Gesamtmenge von allem Fett im Körper. Dabei gibt es drei oder vier primäre Typen von Fett im menschlichen Körper. All diese fließen in die Fettmasse ein.
- Fettfreie Masse: Dies bezieht sich ganz einfach auf alles andere. Alles, was kein Fett ist, inklusive Muskeln, Knochen, Organe, Mineralstoffe, Blut, usw. ist fettfreie Masse (häufig als FFM für „Fat free mass“ abgekürzt). Hierzu gehören auch Glykogen (in den Muskeln gespeicherte Kohlenhydrate) und Wasser!
Einfach gesagt gilt: Gesamtkörpergewicht = Fettmasse + fettfreie Masse
Tatsächlich gibt selbst dieses einfache 2-Komponenten-Modell Diätenden und Sportlern ein Werkzeug, das sie für eine weitaus bessere Kontrolle von dem, was in ihrem Körper geschieht, benötigen. Wie wir bereits erwähnt haben, kommt es im Allgemeinen seltener vor, dass Menschen Knochen, Gehirnmasse oder Organmasse in signifikanten Mengen verlieren. Wenn jemand also Gewicht verliert und hierbei keine fettfreie Masse abbaut, dann bedeutet dies, dass es sich bei dem, was verloren wurde, um Fettmasse (Körperfett) handelt. Das ist gut.
In einigen Situationen ist es jedoch möglich fettfreie Masse zu verlieren. Insbesondere wenn jemand eine Diät mit unzureichender Proteinzufuhr oder ohne die richtige Art von Training absolviert. Da Gehirnmasse, Organe, usw. mit großer Wahrscheinlichkeit nicht abgebaut werden, bedeutet eine Abnahme an fettfreier Masse häufig einen Verlust an Muskelmasse. Für die meisten Sportler ist das natürlich eine schlechte Sache.
Übrigens kann eine Messung der Körperkomposition auch dann nützlich sein kann, wenn man versucht Gewicht aufzubauen. Ein Sportler möchte für gewöhnlich Muskelmasse und nicht Körperfett aufbauen. Durch eine Überwachung der Körperkomposition während der Aufbauphase kann man bestimmen, was tatsächlich aufgebaut wird.
DIESE beiden Supplements sind das „TRAUMPAAR“ für den Muskelaufbau!
Richtiges Messen ist entscheidend!
Der ein oder andere wird sich nun vielleicht fragen, wie man die Körperkomposition messen kann. Es gibt hierzu eine ganze Reihe von Methoden, die von einfach bis sehr high-Tech und von billig bis sehr teuer reichen. In den meisten Fitnessstudios macht man Hautfalten-Messungen mit Hilfe einer Caliper-Zange. Es gibt dafür aber auch tragbare Messgeräte und spezifische Waagen (wie die Tanita Waage), die das Körperwasser verwenden, um die Körperkomposition abzuschätzen. Zusätzlich gibt es auch noch andere Methoden wie DEXA Scans, die Aufschluss über die Zusammensetzung des Körpers geben können.
In jedem Fall wird es durch eine Betrachtung von Veränderungen der Körperkomposition anstelle von reinen Betrachtungen des Gewichts möglich zu sagen, was sich tatsächlich im Körper verändert. Werden Muskeln auf- oder abgebaut? Wird Fett auf- oder abgebaut? Beruhen die Veränderungen lediglich auf Wasser, das vom Körper gespeichert oder ausgeschieden wird? Während eine reine Betrachtung des Gewichts keine Aussage hierüber erlaubt, wird dies durch Messungen und Beobachtungen der Veränderungen der Körperkomposition möglich.
Ein Artikel von Lyle McDonald. Den englischen Originaltext findest Du hier. Weitere interessante Artikel und Informationen findest Du auf seiner Internetsite.