Wachstumshormone wirken stark anabol und tragen zum durch sportliches Training ausgelösten Muskelwachstum und Fettabbau bei. Mehrere Studien aus Japan zeigten, dass ein Training mit Gewichten vor einem Ausdauertraining die Wachstumshormonausschüttung am stärksten anregt – insbesondere dann, wenn die Pause zwischen Widerstandstraining und aerobem Training möglichst kurz ist. Dieselben Forscher fanden auch heraus, dass ein Sprinttraining vor dem Training mit Gewichten die Wachstumshormonausschüttung reduziert.
Was bedeutet dies in der Praxis? Auch wenn Wachstumshormone dabei helfen das Muskelwachstum nach dem Training anzuregen wissen wir nicht, ob hormonelle Veränderungen eine spürbare Wirkung auf die durch das Training erzielten Zuwächse haben. Eine Erhöhung oder Reduzierung der Wachstumshormonausschüttung ist nicht dasselbe wie eine Erhöhung oder Reduzierung von Muskelgröße und Kraft. Mit Gewichten trainierende Sportler sind an Resultaten wie Zunahme an Kraft, Muskelmasse und Leistungsfähigkeit interessiert und nicht an Erhöhungen der Wachstumshormonausschüttung. Die Wissenschaftler stellten keine definitive Verbindung zwischen Wachstumshormonen und der Effizienz des Trainingsprogramms her. Aus diesem Grund sollten diese Studien nicht als Basis für eine Umstellung des eigenen Trainingsprogramms dienen.
(Medicine Science Sports Exercise, 39: 108-115, 2007)