Bringen Spotter weit mehr als Dir den „Arsch“ zu retten, wenn Du Dich beim Bankdrücken überschätzt hast? Laut einer Studie ja!
Die Studie
Insgesamt 12 ambitionierte „Hobbysportler“ mit mindestens einjähriger Krafttrainingserfahrung wurden für die Studie rekrutiert. Die Probanden durften insgesamt drei Tests absolvieren.
Beim ersten Test mussten die Sportler ihre Maximalleistung beim geführten Bankdrücken in der Multipresse herausfinden. Beim zweiten und dritten Test absolvierten sie dann drei Sätze bis zum Versagen mit 60% ihrer Maximalleistung. Und zwei Minuten Pause zwischen den Sätzen. Die letzten beiden Tests wurden unter folgenden zwei Bedingungen durchgeführt:
- Mit Spotter, der sowohl vor, als auch nach den Sätzen sichtbar war
- Mit Spotter, der nicht sichtbar war
Die Wissenschaftler schränkten dabei die periphere Sicht der Trainierenden ein (den Probanden wurde gesagt, dass dadurch unerwartete Störungen vermieden werden könnten). Im Grunde genommen war der Spotter die ganze Zeit über da, allerdings wussten das die Testsubjekte für einen gewissen Teil der Studie nicht.
Des Weiteren erzählten die Wissenschaftler allen Probanden, dass es sich bei den letzten beiden Tests um einen Test-Retest handeln würde, um ein Trainingsprotokoll auf dessen „Reliability“ überprüfen zu können, um von der wahren Absicht der Studie ablenken zu können. Neben der Wiederholungsanzahl, dem gesamten Gewicht, dem RPE und vielen weiteren Parametern wurde auch das Laktat bei beiden Tests gemessen.
Schulterschmerzen beim Schrägbankdrücken? Probier’s mal ohne Daumen!
Die Ergebnisse
Wenn die Probanden wussten, dass ein Spotter bereitstand, konnten sie durchschnittlich 11,2% mehr Wiederholungen absolvieren. Bis auf eine Ausnahme (welche bei beiden Tests die gleichen Wiederholungen performte) konnten alle Subjekte mehr Wiederholungen und mehr Gesamtgewicht (Volumen) bewältigen, wenn sie wussten, dass sie gespottet wurden.
Das Mehr an Wiederholungen belief sich dabei zwischen 5,3% und 30,7%. Die Laktatwerte waren in Anwesenheit von Spottern deutlich höher. Gleiches galt für die Selbsteffizienz. Außerdem war der RPE im 1. und 2. Satz deutlich niedriger und im 3. Satz etwas niedriger.
Was bedeutet das?
Durch die Anwesenheit von anderen Menschen kann die Performance deutlich gesteigert werden. Dies kann an einem Boost der Selbsteffizienz liegen. Oder um peinlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Oder um andere zu beeindrucken. Völlig egal! Es lag nicht an den „plötzlichen“ Kraftanpassungen, die den Effekt hervorriefen, sondern an der Willenskraft.
Durch das Training mit anderen Leuten kannst Du Dich deutlich härter pushen, wie wenn Du alleine trainieren würdest. Hol Dir für das nächste Training ein paar Kumpels zur Seite und legt ne ordentliche Session hin.