Der glykämische Index ist ein Maßstab dafür, wie schnell Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel anheben. Hochglykämische Mahlzeiten sind reich an einfachen Kohlenhydraten. Nahrungsmittel wie z.B. Maissirup und Weißbrot, die aus schnell verdaulichen Kohlenhydraten bestehen, bewirken einen rapiden Anstieg des Blutzuckerspiegels. Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index erhöhen den Blutzuckerspiegel langsamer, da diese Mahlzeiten mehr Fett, Protein und komplexe Kohlenhydrate enthalten und es länger dauert, bis die Kohlenhydrate in den Blutkreislauf gelangen.
Ein rapider Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Verzehr einer hochglykämischen Mahlzeit ruft eine größere Insulinreaktion hervor, welche den Transport von Zucker in die Zellen beschleunigt und den Fettaufbau fördert. Die Auswirkungen hoch- und niederglykämischer Mahlzeiten auf die Gesundheit sind noch nicht abschließend geklärt.
Britische Wissenschaftler werteten die Daten aus 45 Studien aus und fanden heraus, dass Ernährungsformen mit niedrigem glykämischen Index den Blutzuckerspiegel und die Spiegel glykolisierten Proteins (diese spiegeln die Langzeitblutzuckerspiegel über ein bis drei Wochen wider) besser senken, als dies bei einer hochglykämischen Ernährung der Fall ist. Die Wissenschaftler kamen zu der Schlussfolgerung, dass eine niederglykämische Ernährung die Kontrolle des Blutzuckerspiegels verbessert, wodurch das Risiko für Fettansatz im Bauchbereich, hohen Blutdruck, Blutverklumpungen und Entzündungen der Blutgefäße sinkt.
(American Journal Clinical Nutrition, 87 (Suppl.): 258S-268S, 2008)