Viele der heute auf dem Markt erhältlichen Supplements sind nicht die versprochenen „Wunderpillen“, auf die viele hoffen. Nur wirklich ein Bruchteil davon baut tatsächlich Muskeln auf und macht stärker. Ziemlich ernüchternd, aber das ist Fakt! Allerdings war das nicht immer so. 2004 kam ein Supplement auf den Markt, dass potenter war als die meisten Steroide. Zwei Jahre lang dominierte es den Prohormon-Markt. Das Supplement hieß „Superdrol“, auch bekannt als „The Super Anadrol“. Und es war zwei Jahre lang 100% legal! Superdrol besteht hauptsächlich aus Methasteron (oder auch Methyldrostanolon) und ist um das Vierfache anaboler als Methyltestosteron. Ein Gewichtszunahme von knapp 10kg pro „Kur“ waren mit dem Supplement keine Seltenheit.
Verbrecher brachte Superdrol auf den Markt
Erfinder des wohl gefährlichsten Bodybuilding-Supplements ist Matt Cahill – ein Schulabrecher und mehrfach überführter Verbrecher ohne jeglichem Hintergrundwissen in Chemie oder Pharmakologie. Matt stieß auf die Substanz in dem Buch „Androgens and Anabolic Agents“. Ursprünglich wurde der Wirkstoff 1956 von der Firma Syntex zur Bekämpfung von Tumoren entwickelt. Daraufhin bestellte Cahill den Rohstoff in China, verpackte diesen in Kapseln und fing an diese als Superdrol unter dem Firmennamen, Designer Supplements, zu verkaufen.
Potenter als illegale Steroide
Die Ergebnisse, die mit Superdrol erzielt wurden, übertrafen die Erwartungen vieler Anwender um Längen. Die damaligen Internetforen wurden mit teilweise krassen Vorher-Nachher-Bildern überflutet. Auch viele Bodybuilding-Experten zählten Superdrol neben Trenbolon zu DER potentesten muskelaufbauenden Substanz.
Unerwartete, HEFTIGE Nebenwirkungen
Allerdings ging viele Verwender mit den Dosierungen des neuen „Superstoffs“ nicht gerade zimmperlich um. Getreu dem Motto „Viel hilft viel“ nahmen sie über Wochen und Monate das damals legale Supplement ein. Mit schwerwiegenden Folgen, wie die ersten Nebenwirkungen zeigten. Superdrol ist methyliert und somit äußerst toxisch für die Leber. Einige Verwender klagten über extreme Lethargie, erhöhten Blutdruck, Gynokomästie, Wassereinlagerungen und sogar komplettes Leberversagen. Einige harte Fälle berichteten sogar von Tumoren, die sich durch Superdrol gebildet hätten. Obwohl zahlreiche Studien beweisen konnten, dass Mastheron absolut toxisch für die Leber ist, war Superdrol völlig legitim und legal.
Zwei Jahre lang legal erhältlich
Trotz der zahlreichen, wirklich fatalen Nebenwirkungen wurde Superdrol erst zwei Jahre später offiziell verboten. Das endgültige Verbot aller bis dato auf dem Markt erhältlichen Prohormone erfolgte 2014. Auf dem Schwarzmarkt ist das illegale Superdrol allerdings auch heute noch zu bekommen.