Die Muskelproteinsynthese: DAS musst Du über Timing & Verdauung wissen! – Teil 2

All das Protein, das die Muskeln benötigen, wird aus dem Verdauungstrakt in Form von Aminosäuren in den Blutkreislauf extrahiert. Diese Aminosäuren werden entweder für sich alleine verwendet oder zu irgendeiner Form von Peptidkette (mehrere Aminosäuren, die miteinander verbunden sind) kombiniert, die eine spezifische Funktion besitzt.

Dies ist der Punkt, an dem es weitere Probleme geben kann. Die exakte Peptidkombination, die notwendig ist, damit die Proteinsynthese stattfinden kann, bedeutet, dass die einzelnen Aminosäuren sich verbinden und eine aktive Bindung mit einem spezifischen Zielrezeptor eingehen müssen und erst dann kann die gewünschte Funktion stattfinden. Im Fall der Muskelproteinsynthese besteht die Hoffnung darin, zuerst eine Notwendigkeit für den Ablauf der Proteinsynthese durch einen geeigneten Stimulus (Training) zu generieren und dann die notwendige Kombination von Aminosäuren zur Verfügung zu stellen, damit der Prozess der Proteinsynthese stattfinden kann. Der Prozess selbst wird gut verstanden, aber was genau darüber entscheidet, ob er stattfinden kann oder nicht, ist immer noch ein wenig rätselhaft.

Muskelproteinsynthese in der Theorie

Nehmen wir einmal an, dass die Proteine, die Du brauchst, es bis zum Ziel geschafft haben. Was ist, wenn sie nicht in der richtigen Form vorliegen? Was ist, wenn sie die falsche Kombination aufweisen? In beiden Fällen kann die Muskelproteinsynthese nicht stattfinden. Auch hier wird das Timing zum kritischen Bindeglied bei der Erfolgsrate der Muskelproteinsynthese.

Der detaillierte Prozess der Muskelproteinsynthese ist recht kompliziert. Es gibt einige bekannte Probleme und wir wissen, dass wir eine bessere Muskelproteinsynthese bekommen werden, wenn wir die Aktivität des MTORC1 und des ATK Pfadweges erhöhen können. Mache Dir keine Gedanken darüber, wenn Du nicht weißt, was diese Abkürzungen bedeuten, oder wie diese Pfadwege funktionieren – die meisten Menschen wissen dies nicht – aber es gibt adäquate Informationen für diejenigen, die sich wirklich hierfür interessieren.

Wir wissen auch, dass bestimmte Substanzen die Zellmembran passieren können, während andere ein anderes Peptid aktivieren müssen, um in die Zelle gelangen zu können. Es gibt einige Faktoren, die voneinander abhängig sind, aber wir lernen noch, wie diese zusammenspielen und sich unterscheiden. Wenn Du eine Suche ausführst, um zu erfahren, wie die Muskelproteinsynthese auf zellularer Ebene abläuft, dann wirst Du interessanterweise mehrere unterschiedliche Variationen finden, welche jedoch alle dieselben Komponenten umfassen.

Dies bedeutet mit anderen Worten ausgedrückt, dass wir einige Unbekannte haben, aber alles in allem werden Zytokine und Wachstumsfaktoren benötigt um den Prozess zu starten und die notwendigen Substanzen durch die Membran zu bringen, wo die entsprechenden Zielrezeptoren bereit für diese sind. Sobald die Passage geöffnet ist, werden unterschiedliche Pfadwege aktiviert und ein zellularer Wiederaufbau findet statt. In allen Fällen ist es ein Muss, dass Protein, Aminosäuren und die Aktivator Bestandteile verfügbar sind. Und zu guter Letzt wird die Supplementwissenschaft weiter versuchen zu bestimmen, was die beste Kombination ist, um die Muskelproteinsynthese effektiv zu steigern.

Die wichtige Bedeutung des Timings

Ich habe das Timing im Rahmen dieser Abhandlung mehrmals erwähnt. Es ist eine essentielle Komponente der von Muskelentwicklung, Training, gesunder Ernährung und einer Reihe anderer Prozesse. Wäre es im Fall des Muskelaufbaus nicht schön zu wissen, was das beste Timing ist, um die Muskelproteinsynthese stattfinden zu lassen? Nun, von den wenigen Dingen, die wir wissen, ist dies eines hiervon.
Zuerst einmal findet die Muskelproteinsynthese als Resultat einer Zerstörung, eines Abbaus oder einer Belastung von Muskelgewebe statt. Jede Form, von über das Normale hinaus gehende Muskelkontraktion verursacht Stress (nebenbei bemerkt, tun dies auch normale Muskelkontraktionen, aber in sehr viel geringerem Umfang). Mit „über das Normale hinaus gehend“ meine ich ein Training mit Gewichten vs. den Aktivitäten des täglichen Lebens. Zweitens bringt das Training das Muskelgewebe dazu mit einer höheren, stärkeren und schnelleren Rate als normalerweise zu kontrahieren, was dazu führt, dass Proteinstrukturen innerhalb des Muskels beschädigt werden.

Zusammenfassung

Wir wissen jetzt also, wann die Muskelproteinsynthese stattfinden könnte. Und dass wenn wir etwas Protein im Muskel zur Verfügung haben, dieses wahrscheinlich im Rahmen der Muskelproteinsynthese für die Reparatur des beschädigten Muskelgewebes verwendet wird. Somit ist die Zeit rund um das Training – entweder vor, während oder direkt nach dem Training oder zu allen drei Zeiten – eine gute Zeit, um sicherzustellen, dass Du genug Protein (und Aminosäuren) im Blut hast.

Zudem wissen wir, dass während der 24 Stunden nach dem Training zusätzliches Protein im Blut zu haben auch von Vorteil ist, da die Muskelproteinsynthese so lange weiter abläuft, bis der Prozess beendet ist. Und was bedeutet dies für all diejenigen, die täglich trainieren?  Nun, ihr müsst immer Protein konsumieren, sei es in Form von vollwertigen Nahrungsmitteln oder in Form von Supplements. Auch wenn dieser Blick auf die Proteinsynthese weder vollständig noch wissenschaftlich detailliert ist, gibt er doch einen soliden Überblick über den Prozess und sollte Dich über Wege nachdenken lassen, Deine Fähigkeit Protein zu synthetisieren zu verbessern und diese zu verwenden, um Deine sportlichen Leistungen und die Größe Deiner Muskeln zu steigern.

Im nächsten Artikel werden wir über einige Methoden zur Steigerung der Muskelproteinsynthese und Trainingsstrategien sprechen, um sicherzustellen, dass Du Deine Resultate maximierst, während Du all diese komplizierte Verarbeitung von Nahrung minimierst.

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