Mit Selfie Abnehmen? Ist das ein Witz? Ganz im Gegenteil!
Es gibt zwei Denkweisen, wenn es um Zielsetzung und Zielerreichung geht:
- Die Erste besagt, Dein Ziel mit möglichst vielen Leuten zu teilen, da Du dich dadurch „verpflichtest“. Anderen gegenüber „Rechenschaft“ abzulegen ist ein gewaltiger Schritt und mit der Grund dafür, warum Leute Personal Trainer und Ernährungsberater buchen. In gewisser Weise macht das Sinn.
- Bei der Zweiten kann der Schuss allerdings auch nach hinten losgehen, wenn Du allen von Deinen Zielen erzählst. Grund dafür ist „ein vorzeitiges Gefühl das Ziel bereits erreicht zu haben“. Was im Grunde genommen nichts anderes bedeutet, dass Du Dich allein nur durch das Reden schon so fühlst als ob das Ziel bereits erreicht hättest. Obwohl Du noch gar nichts dafür gemacht hast. Zufriedenheit sollte nicht unbedingt das Gefühl sein, welches Du vor Erreichung Deines Ziels haben solltest.
Beide Denkansätze sind korrekt, da es am Ende des Tages individuelle Auslegungssache ist. Und beide Methoden funktionieren – je nachdem, was für ein Persönlichkeitstyp Du bist. Einer neuen Studie zufolge soll das „möglichst mit vielen Leuten Dein Ziel Teilen“ am besten funktionieren. Allerdings hat das Ganze einen kleinen „Haken“: es funktioniert am besten in „virtuellen Support-Gruppen“.
Studie: Selfie „verpflichtet“
Eine im Journal of Interactive Marketing veröffentlichte Studie untersuchte die Rolle von virtuellen Communities und Zielen zur Fettverbrennung/Gewichtsreduktion. Die Wissenschaftler konnten herausfinden, dass „Leute eine größere Chance haben, ihre Ziele zu erreichen, wenn sie sich öffentlich zu diesen bekennen.“ Anstatt es ihren Familien, Freunden und Arbeitskollegen mitzuteilen, gingen die beiden untersuchten Gruppen damit semi-anonym in die Öffentlichkeit des Internets (Facebook Gruppen, Instagram Posts etc.). Die Studie dauerte insgesamt vier Jahre. Mit hunderten von Selfies.
Die Teilnehmer zeigten dabei allerdings nicht nur das, was sie erreicht haben (in Form von „Vorher-Nachher-Bildern“, Selfie etc.). Sondern auch ihre „Stolpersteine“ und Rückschläge. Sowohl die Motivation, als auch die Selbstverpflichtung nahmen dadurch drastisch zu. Wie die Wissenschaftler bemerkten: „…soziale Identität motiviert zu öffentlicher Verpflichtung mithilfe der Zielerreichung“.
Was das für Dich bedeutet
Virtuelle Support-Gruppen funktionieren. Wenn Du Muskeln aufbauen, Fett abbauen oder neue Rekorde aufstellen willst, dann wirst Du definitiv bessere Resultate erzielen, wenn Du Dir im Internet Gruppen Gleichgesinnter suchst und mit Deinen Zielen semi-öffentlich gehst. Und die Community dazu nutzt, um über Deine Erfolge und Niederlagen zu diskutieren.
Und vielleicht bedeutet das auch, dass wir die „Nervensäge“ im Gym doch ihr Selfie machen lassen sollten. Eventuell halten sie genau diese Selfies bei der Stange. (Aber bitte macht Eure Selfies nicht mitten im Freihantelbereich, okay?)