Wheyprotein – weit mehr als nur ein Protein für den Muskelaufbau
Wenn man bedenkt, wie beliebt Wheyprotein ist, dann ist es umso erstaunlicher, wie viel Verwirrung bezüglich dieses am häufigsten verwendeten Supplements herrscht. Diese Verwirrung ist vermutlich auf eine Kombination übertriebener und irreführender Werbetexte unterschiedlicher Supplementfirmen, schlecht recherchierter Artikel und der Tatsache, dass es sich bei Wheyprotein um ein komplexes Protein mit vielen unterschiedlichen Eigenschaften und Aspekten handelt, zurückzuführen.
Dieser Artikel soll dazu dienen, diese Verwirrung zu reduzieren und mit einigen Wheyprotein Mythen, die sich hartnäckig halten, aufzuräumen. Darüber hinaus wird dieser Artikel einen Überblick über die unterschiedlichen auf dem Markt erhältlichen Typen von Wheyprotein, die von einfachem Wheyprotein Konzentrat bis hin zu hydrolysiertem Wheyprotein reichen, geben und versuchen, viele der häufig gestellten Fragen zum Thema Wheyprotein zu beantworten.
Was genau ist Wheyprotein und was macht es so einzigartig?
Streng genommen handelt es sich bei Wheyprotein um ein komplexes Protein, das aus vielen unterschiedlichen Proteinfraktionen wie Beta-Lactoglobulin, Alpha-Lactalbumin, Immunoglobulinen, Glycomakropeptiden und Serum Albumin, sowie kleineren Peptiden wie Lactoperoxidasen, Iysozym und Lactoferrin besteht, die alle ihre eigenen einzigartigen Eigenschaften besitzen.
Bis vor kurzem war eine Trennung dieser Proteinfraktionen in größerem Umfang entweder völlig unmöglich oder so teuer, dass eine solche Trennung nur für Forschungszwecke in Frage kam. Durch die Verbesserung und Verfeinerung moderner Filtrationsmethoden im Lauf der letzten Jahre wurde es jedoch möglich, einige der hoch bioaktiven in Wheyprotein enthaltenen Peptide wie Lactoferrin und Lactoperoxidase in größeren Mengen zu isolieren.
Einige dieser Protein Subfraktionen kommen nur in sehr geringen Mengen im in der Kuhmilch enthaltenen Protein vor, die unterhalb von einem Prozent liegen. Lactoferrin, eine der bezüglich der Verhinderung von Krankheiten, der Verbesserung der Immunfunktion und der Verbesserung der allgemeinen Gesundheit sehr vielversprechende Protein Subfraktionen von Wheyprotein macht z.B. nur etwa 0,5% des aus Kuhmilch hergestellten Wheyproteins aus. Im Vergleich hierzu enthält das Protein der menschlichen Milch bis zu 15% Lactoferrin.
Wheyprotein hat sich bei Bodybuildern und vielen anderen Sportlern aufgrund der Tatsache, dass es eine hervorragende Proteinquelle darstellt, zu einem der Basissupplements entwickelt. Darüber hinaus weist Wheyprotein eine sehr hohe biologische Wertigkeit auf und enthält mit den höchsten BCAA Anteil aller Nahrungsproteine. Aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf das Immunsystem sind inzwischen auch Anti-Aging Interessierte und andere gesundheitsbewusste Menschen auf Wheyprotein aufmerksam geworden.
Eine wachsende Anzahl wissenschaftlicher Studien hat gezeigt, dass Wheyprotein potentiell die Krebsrate reduzieren, AIDS bekämpfen, die Funktion des Immunsystems verbessern, die Kortisolspiegel senken, die Serotoninspiegel im Gehirn erhöhen, die Leberfunktion bei Hepatitispatienten verbessern, den Blutdruck senken und die Leistungsfähigkeit verbessern könnte – und dies sind nur einige der potentiellen Vorzüge.
Eine der wichtigsten gesundheitsfördernden Wirkungen von Wheyprotein besteht in seiner Fähigkeit, die Glutathionspiegel zu erhöhen. Glutathion ist das wichtigste wasserlösliche Antioxidans des menschlichen Körpers, das bei der korrekten Funktion des Immunsystems eine sehr wichtige Rolle spielt.
Glutathion ist ein Tripeptid, das aus den Aminosäuren L-Cystein, L-Glutamin und L-Glycin besteht. Von diesen Aminosäuren ist L-Cystein als Quelle der freien Schwefelgruppe von Glutathion der limitierende Faktor für die körpereigene Glutathion Synthese.
Die intrazellularen Glutathionkonzentrationen stehen mit der Reaktivität der Lymphozyten – ein wichtiger Teil des Immunsystems – in direkter Verbindung, was nahelegt, dass die intrazellularen Glutathionspiegel einen Weg darstellen, die Immunfunktion zu regulieren.
Da Glutathion für die Funktion des Immunsystems, die Neutralisierung freier Radikale und das allgemeine Wohlbefinden essentiell ist und reduzierte Glutathionspiegel mit einer langen Liste von Krankheiten in Verbindung gebracht werde, sollte Wheyprotein einen Stammplatz in jedem Ernährungsprogramm haben.
Für Sportler ist außerdem interessant, dass reduzierte Glutathionspiegel mit dem so genannten Übertrainingssyndrom in Verbindung gebracht werden, wodurch Wheyprotein potentiell dabei helfen könnte, ein Übertraining zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Weitere Studien haben herausgefunden, dass oxidativer Stress durch freie Radikale zur Muskelerschöpfung beiträgt, was nahelegt, dass höhere Glutathionspiegel ein härteres und längeres Training ermöglichen könnten, wie einige Untersuchungen zeigen. Einige Studien legen darüber hinaus nahe, dass Wheyprotein direkte Auswirkungen auf Leistungsfähigkeit und Muskelmasse besitzen könnte.
Welche unterschiedlichen Arten von Wheyprotein gibt es?
Während der letzten Jahrzehnte haben sich Wheyprotein Pulver über mehrere Evolutionsstufen von einfachen Konzentraten niedriger Qualität hin zu qualitativ sehr hochwertigen Konzentraten und Isolaten weiterentwickelt. Da viele Sportler die Unterschiede zwischen den einzelnen Typen von Wheyprotein wie Wheyprotein Konzentrat, Wheyprotein Isolat, Ionengetauschtes Wheyprotein, Wheyprotein Hydrolysat usw. nicht kennen und diese Unkenntnis mit zur Verwirrung beiträgt, werden in den folgenden Unterabschnitten die unterschiedlichen Typen von Wheyprotein und ihre spezifischen Eigenschaften kurz beschrieben.
1. Wheyprotein Konzentrat
Die Wheyprotein Pulver der ersten Generation enthielten gerade einmal 30 bis 40% Protein und große Mengen an Laktose, Fett und denaturierten Proteinen. Diese Wheyprotein Konzentrate wurden primär von der Nahrungsmittelindustrie zur Herstellung von Backwaren und anderen Lebensmitteln verwendet.
Moderne Wheyprotein Konzentrate enthalten zwischen 70 und 80% Protein und nur geringe Mengen an Fett und Laktose. Viele Anwender sind der Meinung, dass Wheyprotein Konzentrate von Natur aus schlechter als Wheyprotein Isolate sind, was jedoch nicht den Tatsachen entspricht. Auch wenn Wheyprotein Konzentrat einen geringeren Proteinanteil als Wheyprotein Isolat aufweist, enthält ein hochwertiges Wheyprotein Konzentrat alle Arten von interessanten Verbindungen, die sich in Wheyprotein Isolaten nicht immer wiederfinden.
Gute Wheyprotein Konzentrate enthalten weitaus höhere Mengen an Wachstumsfaktoren wie IGF-1, TGF-1 und TGF-2. Sie enthalten außerdem höhere Mengen unterschiedlicher Phospholipide und diverse bioaktive Peptide wie konjugierte Linolsäure (CLA) und darüber hinaus häufig auch höhere Mengen an Immunoglobulinen und Lactoferrin.
Auch wenn es noch an wissenschaftlichen Daten fehlt, die zeigen, ob diese Verbindungen, die sich in einem guten Wheyprotein Konzentrat wiederfinden, die Muskelmasse oder die Leistungsfähigkeit eines Sportlers beeinflussen, legen Studien nahe, dass diese Verbindungen die Funktion des Immunsystems und die Gesundheit des Verdauungssystems verbessern können und zusätzlich hierzu noch viele andere Wirkungen besitzen, die für Sportler und Nichtsportler von Vorteil sein können.
Der Nachteil von Wheyprotein Konzentraten besteht darin, dass diese einen etwas geringeren Proteingehalt als Wheyprotein Isolate aufweisen und dafür höhere Mengen an Fett und Laktose enthalten, wobei die enthaltenen Fette positive Wirkungen besitzen können.
Man sollte nicht dem Irrglauben erliegen, dass ein gutes Wheyprotein Konzentrat einem Wheyprotein Isolat von Natur aus unterlegen ist. Vielmehr kann ein Wheyprotein Konzentrat abhängig von den Zielen des Anwenders in einigen Fällen sogar die bessere Wahl darstellen. Wenn man z.B. nicht gerade unter einer Laktose Intoleranz leidet oder versucht so wenig Fett wie möglich zu sich zu nehmen, stattdessen aber von den potentiellen Vorzügen der zusätzlich in Wheyprotein Konzentrat enthaltenen Verbindungen profitieren möchte, dann ist man mit einem guten Wheyprotein Konzentrat wesentlich besser als mit einem Wheyprotein Isolat beraten.
2. Wheyprotein Isolat
Wheyprotein Isolate enthalten bis zu 90 – 98% Protein. Wissenschaftliche Untersuchungen haben herausgefunden, dass nur Wheyproteine in ihrer natürlichen, nicht denaturierten Form eine biologische Aktivität aufweisen. Die Verarbeitung der Molke, welche den Ausgangsstoff von Wheyprotein darstellt, um Laktose und Fett zu entfernen, ohne hierbei die biologische Aktivität zu zerstören, bedarf besonderer Anstrengungen bei der Herstellung. Die Aufrechterhaltung des nicht denaturierten Zustands des Proteins ist für dessen Antikrebswirkung und die das Immunsystem anregende Aktivität essentiell.
Das Protein muss hierfür bei niedrigen Temperaturen und ohne ein zu stark säurehaltiges Umfeld verarbeitet werden, um das Protein nicht zu denaturieren und dies ist bei der Herstellung von Wheyprotein Isolaten ein deutlich größeres Problem als bei Wheyprotein Konzentraten.
Wheyprotein Isolate enthalten 90% Protein oder mehr bei nur minimalen Mengen an Laktose und Fett. Der Vorteil eines guten Wheyprotein Isolats besteht darin, dass es mehr Protein, und weniger Fett und Laktose als ein Wheyprotein Konzentrat enthält.
Es sollte jedoch inzwischen klar geworden sein, dass es bei Wheyprotein um weitaus mehr als einfach nur den Proteingehalt geht. Trotzdem ist für die meisten Anwender der Proteingehalt der wichtigste Entscheidungsfaktor, wenn es darum geht, welches Protein sie kaufen wollen. Ionengetauschtes Wheyprotein Isolat besitzt z.B. den höchsten Proteingehalt von allen Wheyprotein Isolaten. Wird es hierdurch zur besten Wahl unter allen Wheyprotein Isolaten? Mit Sicherheit nicht, doch viele Firmen werden Ionengetauschtes Wheyprotein Isolat trotzdem als den heiligen Gral unter den Wheyproteinen vermarkte
3. Ionengetauschtes Wheyprotein Isolat
Ionengetauschtes Wheyprotein wird hergestellt, indem Wheyprotein Konzentrat durch einen Ionentauschkanal gejagt wird, um ein ionengetauschtes Wheyprotein Isolat zu erhalten. Auch wenn das recht modern und schick klingen mag, hat dieser Herstellungsprozess einige ernsthafte Nachteile.
Wie bereits erwähnt wurde, handelt es sich bei Wheyprotein um ein komplexes Protein, das aus vielen unterschiedlichen Proteinfraktionen und Peptiden besteht, die alle ihre eigenen einzigartigen Auswirkungen auf Gesundheit, Immunfunktion, usw. besitzen. Einige dieser Proteinfraktionen sind nur in sehr geringen Mengen enthalten und letztendlich sind diese Subfraktionen das, was Wheyprotein zu dem einzigartigen Protein macht, das es ist.
Aufgrund der Natur des Ionentauschprozesses, wird die Menge der wertvollsten, die Gesundheit fördernden Komponenten des Wheyproteins stark verringert und auch wenn der Proteingehalt erhöht wird, gehen viele der wichtigsten Protein Subfraktionen vollständig oder zu einem großen Anteil verloren. Dies macht ionengetauschtes Wheyprotein Isolat zu einer schlechten Wahl eines Wheyproteins der dritten Generation, auch wenn viele Hersteller diesen Herstellungsprozess aufgrund des höheren Proteingehalts des Endprodukts weiterhin verwenden.
Ionengetauschtes Wheyprotein Isolat kann 70% oder mehr der Protein Subfraktion Beta-Lactoglobulin enthalten, welches die am wenigsten interessanten und am stärksten allergen wirkenden Proteinfraktion von Wheyprotein ist, während die bioaktiveren und interessanteren Protein Subfraktionen verloren gehen.
Der einzige Vorteil von ionengetauschtem Wheyprotein Isolat ist also lediglich der höhere Proteingehalt, der jedoch durch einen Verlust an vielen einzigartigen Wheyprotein Subfraktionen erkauft wird. Wenn man bedenkt, dass der Unterschied bezüglich des Proteingehalts von mikrofiltriertem Wheyprotein Isolat und ionengetauschem Wheyprotein Isolat nicht besonders groß ist, spricht nicht mehr viel für ionengetauschtes Wheyprotein Isolat.
4. Mikrofiltriertes Wheyprotein Isolat
Dies führt uns zu mikrofiltriertem Wheyprotein Isolat. Durch die Verfügbarkeit einer ganzen Reihe moderner Verarbeitungstechniken zur Herstellung von Wheyprotein Isolaten, die unter anderem die Cross Flow Mikrofiltrierung (CFM®), die Ultrafiltrierung, die Mikrofiltrierung, die reverse Osmose, die dynamische Membranfiltrierung, die Ionentauschchromatographie, die Elektroultrafiltrierung, die Radialflusschromatographie und die Nanofiltrierung umfassen, können heute zutage sehr hochwertige und einzigartige Wheyprotein Isolate hergestellt werden. Die bekannteste dieser Herstellungsmethoden ist wahrscheinlich die Cross Flow Mikrofiltrierung (CFM®).
Auch wenn es sich beim Begriff „Cross Flow Mikrofiltrierung“ um einen generischen Begriff für mehrere ähnliche Verarbeitungsprozesse für Wheyprotein handelt, kommt bei der CFM® Methode eine Mikrofiltrierungstechnik bei niedriger Temperatur zum Einsatz, die einen sehr hohen Proteingehalt von 90% und darüber bei extrem niedrigem Laktose- und Fettgehalt ermöglicht, während gleichzeitig die Protein Subfraktionen aufrecht erhalten bleiben und das Protein praktisch nicht denaturiert wird. CFM® Wheyprotein Isolat enthält darüber hinaus hohe Mengen an Kalzium und nur geringe Mengen an Natrium.
Die CFM® Technik ist im Gegensatz zum Ionentauschverfahren, bei dem chemische Reagenzien wie Salzsäure und Natriumhydroxyd verwendet werden, ein nicht chemischer Prozess, bei dem High-Tech Keramikfilter zum Einsatz kommen.
5. Hydrolysiertes Wheyprotein
Hydrolysiert bedeutet im Grunde genommen, dass das Protein teilweise in Peptide unterschiedlicher Längen aufgebrochen wurde. Da das Protein schon teilweise zerlegt ist, wird es schneller vom Körper aufgenommen, was unter bestimmten Umständen, wie z.B. Stoffwechselproblemen, wie sie bei Verbrennungsopfern, Menschen mit bestimmten Verdauungsstörungen oder Frühchen vorkommen, von Vorteil sein kann.
Ob hydrolysierte Proteine für Sportler wirklich Vorteile besitzen oder nicht, wurde bis jetzt noch nicht eindeutig nachgewiesen. Der Hype um hydrolysiertes Protein basiert zu einem großen Teil auf einer mit Ratten durchgeführten Studie, bei der gezeigt werden konnte, dass Ratten, die hydrolysiertes Protein bekamen, eine höhere Stickstoffeinbehaltung als Ratten aufwiesen, die vollständige Proteine bekamen.
Leider gab es nie eine mit Sportlern durchgeführte Folgestudie, die dieselben Resultate zeigte. Dies war jedoch nicht der Hauptgrund dafür, dass es hydrolysiertes Protein nie zu einer großen Beliebtheit geschafft hat. Das eigentliche Problem bestand darin, dass es teuer war und scheußlich schmeckte. Darüber hinaus wurden früher Herstellungsverfahren verwendet, die das Protein stark denaturierten. Heute gibt es jedoch enzymatische Herstellungsprozesse für Proteinhydrolysate, bei denen das Protein nicht denaturiert wird und das Endprodukt einen besseren Geschmack aufweist.
Wie könnte die Zukunft aussehen?
Es gibt mehrere interessante Richtungen bei der Entwicklung und der Verarbeitung von Wheyprotein. Eine recht neue Entwicklung sind Verfahren, mit deren Hilfe es möglich ist, bestimmte bioaktive Subfraktionen wie z.B. Lactoferrin oder Glycomacropeptide in großem Umfang aus Wheyprotein zu isolieren. Dies ist erst seit kurzem unter Verwendung moderner Filtrationstechniken möglich.
Hierdurch wird es möglich, eine Art „maßgeschneidertes“ Proteinsupplement herzustellen und bestimmte Protein Subfraktionen in Mengen hinzuzufügen, die man so nicht in der Natur finden kann. Ein gutes Beispiel hierfür wäre Lactoferrin, welches in vielen auf dem Markt erhältlichen Wheyprotein Produkten aufgrund der verwendeten Herstellungsprozesse praktisch nicht mehr enthalten ist. Doch selbst die besten Produkte enthalten weniger als 1% Lactoferrin. Mit Hilfe der oben erwähnten Verfahren kann man jetzt eine spezifische Protein Subfraktion zu einem Protein hinzufügen, um ein echtes Designerprotein zu erhalten.
Eine Firma arbeitet zurzeit an einem Wheyprotein Isolat, das höhere Mengen der vorteilhaften Protein Subfraktion Alpha-Lactalbumin und geringere Mengen der stärker allergen wirkenden und weniger nahrhaften Subfraktion Beta-Lactalbumin enthält. Dieses Wheyprotein wäre aufgrund seiner Zusammenstellung allem, was zurzeit an Wheyprotein Produkten erhältlich ist, qualitativ deutlich überlegen.
Eine andere Firma produziert ein Wheyprotein Konzentrat mit sehr viel höheren Mengen der am Anfang des Artikels erwähnten Wachstumsfaktoren IGF-1, TGF-1 und TGF-2, sowie höherer Mengen anderer bioaktiver Verbindungen wie unterschiedliche Phospholipide, konjugierte Linolsäure (CLA), Immunoglobuline und Lactoferrin. Dieses Protein enthält mit etwa 15% Fett zwar deutlich mehr Fett als gewöhnliche Wheyprotein Produkte, doch es ist das Fett, das die erwähnten Verbindungen enthält.
Weitere für Bodybuilder und Sportler potentiell nützliche Produkte könnten mit Hilfe eines Prozesses zur Extraktion von Mineralstoffen aus der Milch hergestellt werden. Man könnte so z.B. eine sehr gut bioverfügbare Form von Kalzium ohne das Fett und die Laktose von Milchprodukten herstellen, die außerdem noch weitere Mineral- und Nährstoffe wie Magnesium, Phosphor, Kalium und Zink enthält, welche für einen optimalen Knochenaufbau und einen optimal funktionierenden Stoffwechsel benötigt werden. Aktuelle Untersuchungen legen außerdem nahe, dass eine höhere Kalziumzufuhr mit niedrigerem Blutdruck und anderen Gesundheitsvorzügen in Verbindung steht.
Am interessantesten dürfte für Bodybuilder und andere Sportler jedoch sein, dass wissenschaftliche Studien herausgefunden haben, dass eine höhere Kalziumzufuhr zu einem niedrigeren Körperfettanteil führt und den Stoffwechsel in Richtung einer gesteigerten Lipolyse (Fettabbau) und einer reduzierten Lipogenese (Fettaufbau) verschieben könnte. Auch wenn Bodybuilder in der Regel nicht dazu neigen Probleme mit der Knochendichte zu haben, nehmen viele wahrscheinlich nicht genug Kalzium zu sich, um Veränderungen des Körperfettanteils beobachten zu können.
Wenn dieses neue Milchmineralstoffprodukt zu unterschiedlichen Proteinformeln hinzugefügt würde, dann könnte das genau das sein, was der Arzt für eine Maximierung der Muskelmasse und eine Minimierung des Körperfettes verschrieben hat.