Besonders in der Sommerzeit, wenn es darum geht, auf die Schnelle mit einer Radikaldiät innerhalb einer kurzen Zeitspanne so viel Fett wie möglich zu verlieren, um doch noch die gewünschte Strand- oder Freibadfigur zu erreichen, greifen immer mehr Freizeitbodybuilder auf die so genannte Velocity Diät zurück. Bei dieser Diät ist der Name Programm, denn Velocity bedeutet auf Deutsch übersetzt nichts anderes als Geschwindigkeit.
Der Leser sei jedoch bereits zu Beginn dieses Artikels gewarnt: die Velocity Diät stellt einen radikalen Diätansatz dar, der dem Diätenden einiges an Entbehrungen abverlangen wird. Der Lohn hierfür sind jedoch Gewichtsverluste, die sich häufig im Bereich von 5 bis 8 Kilo innerhalb von lediglich vier Wochen befinden und eine Reduzierung des Bauchumfangs um 6 cm oder mehr ist eher die Regel als die Ausnahme. Der eigentliche Charme dieser Diät besteht jedoch darin, dass diese radikalen Resultate in der Regel ohne einen Verlust an fettfreier Muskelmasse möglich sind. Ein weiterer positiver Effekt, von dem viele berichten, die diese Diät tatsächlich über die vollen vier Wochen durchgehalten haben, besteht darin, dass man nach der Diät häufig sehr viel weniger Lust auf bzw. Verlangen nach ungesundem Fast Food und Süßigkeiten empfindet.
Der Velocity Diätansatz wurde vor ein paar Jahren von Chris Shugart als radikales Experiment mit der Warnung „Don not try this at Home“ entwickelt. Shugart führte diese Diät im Selbstversuch durch und schaffte es mit diesem Ansatz innerhalb von 4 Wochen einen Gewichtsverlust von 8 Kilo Fett bei einer Reduzierung des Bauchumfangs um 10 Zentimeter zu erzielen und erreichte nach eigenen Angaben erstmals im Leben einen einstelligen Körperfettanteil. Im Anschluss hieran verwendete er die Velocity Diät auch bei zahlreichen seiner Klienten. Auf die ursprüngliche Velocity Diät folgte später noch eine etwas weniger radikale „Light“ Version, eine Version speziell für Frauen und schließlich die aktuelle Version mit dem Namen Velocity Diät 3.0.
Grob zusammengefasst besteht die Velocity Diät aus einer vierwöchigen Phase, in der man sich praktisch ausschließlich durch Proteinshakes ernährt, wobei jede Woche eine gesunde Mahlzeit aus vollwertigen Nahrungsmitteln erlaubt ist. Auf diese 4 Wochen folgt eine zweiwöchige Übergangsphase, während der die Kalorienzufuhr langsam wieder erhöht wird und wieder feste Nahrung mit in das Ernährungsprogramm aufgenommen wird. Diese Übergangsphase soll verhindern, dass man durch den gefürchteten Jo-Jo Effekt nach der Diät schnell wieder an Gewicht zunimmt und dient außerdem dazu, eine mögliche Reduzierung der Stoffwechselrate, die während jeder Diät auftreten kann, wieder rückgängig zu machen.
Auch wenn diese Diät radikal ist und zumindest zu Beginn etwas Überwindung fordern kann, mögen viele Anwender die Velocity Diät, da sie neben den guten Resultaten, die sie generiert, bezüglich der eigentlichen Ausführung sehr einfach ist. Man muss keine Kalorien zählen, man braucht sich über die einzelnen Mahlzeiten des Tages keine Gedanken zu machen und man kann alles, was man für diese Diät benötigt, bis auf die Zutaten für die wöchentliche feste Mahlzeit bereits vor der Diät einkaufen, so dass man sich die regelmäßigen Trips zum Supermarkt sparen kann.
Ist ein Diätansatz wie die Velocity Diät gesund?
Wenn es um radikale Diätansätze geht, stellt sich natürlich immer die Frage, wie gesund oder ungesund ein solcher Ansatz ist. Vielen Radikaldiäten mangelt es an essentiellen Nährstoffen und es kann deshalb nach einiger Zeit zu Mangelerscheinungen und Gesundheitsproblemen kommen. Dies ist bei der Velocity Diät nicht der Fall. Zum Einen ist die Dauer der Diät auf vier Wochen beschränkt, da eine länger andauernde starke Reduzierung der Kalorienzufuhr das Risiko einer deutlichen Reduzierung der Stoffwechselrate mit sich bringen würde, was nicht nur die Diätfortschritte selbst stark verlangsamen würde, sondern auch das Risiko einer deutlichen Gewichtszunahme nach der Diät mit sich bringen würde. Innerhalb einer solch kurzen Zeitspanne ist es relativ unwahrscheinlich, dass es zu starken Mangelerscheinungen kommt.
Zum Anderen liefert die Velocity Diät alle essentiellen Mikro- und Makronährstoffe, die der Körper benötigt und übertrifft in dieser Hinsicht in einigen Bereichen sogar die recht ungesunde Ernährung der heutigen Fast Food Generation. Unter Anderem umfasst die Velocity Diät mehr Ballaststoffe und mehr essentielle, lebenswichtige Fettsäuren als die Durchschnittsernährung und liefert darüber hinaus ausreichende Mengen an Protein, um einem Muskelabbau effektiv entgegen zu wirken.
Im Vergleich zu andern Radikaldiäten und klinischen Diäten werden mehr Kalorien zugeführt und aufgrund der fünf Mahlzeiten pro Tag ist eine kontinuierliche Nährstoffversorgung gewährleistet, während gleichzeitig der Hunger gestillt wird. Besonders interessant für mit Gewichten trainierende Menschen ist darüber hinaus die Tatsache, dass die Glykogenspeicher nach dem Training durch eine strategische Kohlenhydratzufuhr wieder aufgefüllt werden, wodurch die Regeneration gefördert wird und die Leistungsfähigkeit im Fitnessstudio aufrecht erhalten bleibt.
Wie man sieht, ist die Velocity Diät also weder so radikal, wie sie zunächst erscheinen mag, noch besteht die Gefahr einer Mangelernährung und hiermit in Verbindung stehender negativer Auswirkungen auf die Gesundheit.
Nach dieser etwas längeren Einführung möchte ich als erstes mit dem grundlegenden Aufbau der Diät beginnen und im Anschluss hieran weitere Themen wie die erwähnte Übergangsphase, das Training während der Diät, Cardiotraining während der Diät und weiteres betrachten.
Die Ernährung während der 4 Wochen Diätphase der Velocity Diät
Bei der Entwicklung der Velocity Diät wurde Chris Shugart vom der „Fat Fast Diet“ inspiriert, die von Brock Strasser entwickelt wurde und auch unter dem Begriff „Fettfasten“ bekannt ist. Diese Diät wurde wiederum von einer im Bereich der Medizin verwendeten Radikaldiät inspiriert, die zum Einsatz kommt, wenn sehr stark übergewichtige Patienten z.B. für eine dringend notwendige anstehende Operation schnellstmöglich Fett im mittleren zweistelligen Kilogrammbereich verlieren müssen. Auch das Fettfasten beruht auf einer ausschließlich aus Flüssignahrung bestehenden Diät, umfasst jedoch weniger Kalorien, weniger Protein und mehr Fett als die Velocity Diät und ist darüber hinaus ketogen, was bedeutet, dass praktisch auf alle Kohlenhydrate verzichtet wird.
Die Hauptunterschiede der Velocity Diät im Vergleich zum Fettfasten bestehen darin, dass die Proteinzufuhr erhöht wurde, mehr Ballaststoffe zum Einsatz kommen, die Kalorienrestriktion nicht ganz so radikal ausfällt, geringe Mengen an Kohlenhydraten strategisch eingesetzt werden, fast ausschließlich gesunde, essentielle Fette verzehrt werden und eine feste Mahlzeit pro Woche erlaubt ist. Auf die Gründe hierfür werde ich weiter untern noch im Detail eingehen.
Die Kalorienzufuhr während der Velocity Diät
Was die Kalorienzufuhr angeht, unterscheiden sich der erste Ansatz der Velocity Diät und die aktuelle Velocity Diät 3.0 etwas. Während bei der ursprünglichen Velocity Diät die Kalorienzufuhr basierend auf dem Körpergewicht anhand einer Formel berechnet wurde und der Anwender selbst berechnen musste, wie er die errechnete Kalorienzufuhr auf die 5 Shakes des Tages verteilt, umfasst die Velocity Diät 3.0 nach Gewichtsklassen unterteilte, vorgefertigte Ernährungspläne, was den Charme eines „Rundum sorglos Pakets“ hat, da man sich keinerlei Gedanken um die Zusammenstellung der Ernähung machen muss. Es reicht aus, die benötigten Supplements und Nahrungsmittel vor Beginn der Diät einzukaufen und man kann sofort loslegen. Aus Gründen der Vollständigkeit möchte ich an dieser Stelle jedoch trotzdem die Berechnung der Kalorienzufuhr aus der ersten Variante der Velocity Diät beschreiben, bevor ich weiter unten die konkreten Ernährungspläne nach Gewichtsklassen vorstellen werden.
Für die Berechnung der Kalorienzufuhr wurden folgende Formeln verwendet:
Formel 1:
(22,5 x Körpergewicht in Kilogramm + 879) x 0,50 = untere Grenze der Kalorienzufuhr
Formel 2:
(22,5 x Körpergewicht in Kilogramm + 879) x 0,60 = obere Grenze der Kalorienzufuhr
Die mit diesen Formeln errechneten Werte werden aus Gründen der Bequemlichkeit auf die nächsten vollen 100 kcal auf- oder abgerundet. Der niedrigere Wert aus Formel 1 wird für die Kalorienzufuhr an trainingsfreien Tagen verwendet und der höhere Wert aus Formel 2 wird für die Kalorienzufuhr an Trainingstagen verwendet. Bei einer Person mit einem Körpergewicht von 85 Kilo ergeben sich also folgende Werte:
Formel 1:
22,5 x 85 kg + 879) x 0,50 = 1395,75 kcal
Formel 2:
(22,5 x 85 + 879) x 0,60 = 1674,9 kcal.
Diese Person würde also an trainingsfreien Tagen 1400 kcal und an Trainingstagen 1700 kcal zu sich nehmen. Diese errechnete Kalorienzahl wird auf 5 Proteinshakes pro Tag aufgeteilt, die zusätzlich jeweils 2 gehäufte Teelöffel geschrotete Leinsamen enthalten. Des Weiteren müssen bei dieser Kalorienmenge auch die 21 Lachsölkapseln mit eingerechnet werden, die im ursprünglichen Velocity Diät Ansatz zum Einsatz kamen, um den Bedarf an essentiellen Omega 3 Fettsäuren zu decken. Die an Trainingstagen im Vergleich zu trainingsfreien Tagen zusätzlich konsumierten Kalorien werden in Form eines Kohlenhydratshakes direkt nach dem Training zugeführt, wobei es Sinn macht, diesen Kohlenhydratshake mit einem der 5 Proteinshakes zu kombinieren.
Ich werde an dieser Stelle nicht weiter auf die Ernährung aus dem ursprünglichen Velocity Diät Ansatz eingehen, sondern mich auf die vollständigen Tagespläne aus der Velocity Diät 3.0 konzentrieren, die dem Diätenden das Leben sehr viel leichter machen werden, da dort alles bis aufs Gramm genau vorgegeben ist.
Die bei der Velocity Diät verwendeten Nahrungsmittel und Nährstoffe
Nachdem der Leser nun den grundlegenden Aufbau der Diät kennt, ist es an der Zeit näher auf die verwendeten Nahrungsmittel und Supplements einzugehen. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit werde ich diese nach Makronährstoffgruppen sortiert besprechen und hierbei auch auf die Gründe für die Wahl dieser Nährstoffe/Supplements eingehen. Anders als der Velocity Diät 3.0 Ansatz werde ich mich nicht auf bestimmte Supplementmarken festlegen, sondern mich auf den Typ der verwendeten Supplements beschränken, was dem Diätenden die Freiheit gibt, die Marken seines Vertrauens zu verwenden.
Protein
Protein stellt das Rückgrat dieser Diät dar, was gute Gründe hat. Während einer strikten Diät besitzt Nahrungsprotein eine gewisse muskelschützende Wirkung, die einem Muskelabbau entgegen wirkt, der zustande kommen kann, wenn der Körper während einer Diät bei unzureichender Proteinzufuhr auf Muskelprotein zum Zweck der Energieversorgung zurückgreift. In der Praxis hat sich hierfür eine Proteinmenge von mindestens 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht als recht effektiv erwiesen, weshalb die Proteinzufuhr bei der Velocity Diät in diesem Bereich liegt.
Das verwendete Proteinpulver sollte möglichst wenig Kohlenhydrate und Fett enthalten, um die Kalorienzufuhr so gering wie möglich zu halten, was ja das Ziel einer jeden Diät darstellt. Auch die Art des verwendeten Proteins ist wichtig. Zahlreiche Studien haben klar gezeigt, dass Kasein aufgrund seiner langsamen Verdauung und der hieraus resultierenden lange anhaltenden kontinuierlichen Aminosäurefreisetzung von allen Proteinsorten die beste antikatabole Wirkung besitzt. Das im Bereich des Bodybuildings so beliebte Wheyprotein ist in dieser Hinsicht aufgrund seiner schnellen Verdauung klar unterlegen und stellt deshalb während der Diät keine gute Wahl dar. Somit sollte das während der Velocity Diät verwendete Proteinpräparat entweder reines Kasein sein oder aus einem Mehrkomponentenprotein mit hohem Kaseinanteil bestehen. Micellares Kasein ist hierbei Kaseinaten aufgrund der intakten Milchproteine, die während der Verarbeitung nicht denaturiert werden, vorzuziehen.
Der einzige Zeitpunkt, zu dem Wheyprotein bei der Velocity Diät zum Einsatz kommen sollte, ist direkt nach dem Training, wenn die schnelle Zufuhr von Aminosäuren klar von Vorteil ist. Direkt nach dem Training kann man entweder Wheyprotein in Verbindung mit schnell verdaulichen Kohlenhydraten wie Maltodextrin verwenden, oder gleich auf einen Weight Gainer zurückgreifen, der bereits Wheyprotein und schnell verdauliche Kohlenhydrate enthält. Diese Kombination aus schnell verdaulichem Wheyprotein und schnell verdaulichen Kohlenhydraten dient dazu, den Regenerationsprozess zu beschleunigen, die entleerten Glykogenspeicher der Muskeln wieder aufzufüllen und den trainingsinduzierten katabolen Zustand in einen anabolen Zustand zu überführen.
Bei der Velocity Diät 3.0 wird darüber hinaus zu den Proteinshakes jeweils etwas Leucin hinzugefügt, da dieses die Muskelproteinsynthese anregen kann. Da in Deutschland meines Wissens jedoch kein günstiges reines Leucinpulver erhältlich ist, und die original Velocity Diät auch ohne zusätzliches Leucin gut funktioniert hat und nicht in einem Muskelabbau resultierte, neige ich dazu, Leucin als optionalen Bestandteil der Velocity Diät anzusehen. Dies bedeutet anders ausgedrückt, dass diejenigen, die über das notwendige Kleingeld verfügen, gerne jeweils 5 Gramm Leucin zu all ihren Proteinshakes hinzugeben können, wobei dies aber für den Erfolg der Diät nicht zwingend notwendig ist.
Kohlenhydrate
Wie im vorhergehenden Abschnitt erwähnt wurde, kommen Kohlenhydrate bei der Velocity Diät nur nach dem Training zum Einsatz, um die Regeneration zu fördern und die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen. Die Wahl sollte hierbei auf schnell verdauliche Kohlenhydrate wie Maltodextrin fallen, wobei alternativ auch ein guter Weight Gainer, der Wheyprotein und schnell verdauliche Kohlenhydrate kombiniert, verwendet werden kann.
Fett
Da Fett pro Gramm 9 kcal liefert und der Körper während der Diät abgesehen von den essentiellen Fettsäuren keine weiteren Fette benötigt, wird die Fettzufuhr während der Velocity Diät auf gesunde Fette beschränkt. Diese Fette stammen aus drei Quellen: geschrotete Leinsamen, Fischölkapseln und naturbelassene Erdnussbutter.
Mit geschroteten Leinsamen schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, da diese einerseits eine hohe Menge gesunder, essentieller pflanzlicher Omega-3 Fettsäuren und andererseits auch notwendige Ballaststoffe liefern. Wichtig ist hierbei, dass man geschrotete Leinsamen verwendet, da ganze Leinsamen vom Körper nicht verdaut werden können und lediglich als Ballaststoffe dienen.
Fischölkapseln stellen die beste Quelle der essentiellen DHA uns EPA Omega-3 Fettsäuren dar, die der Körper dringend für viele wichtige essentielle Körperfunktionen benötigt. Zwar kann der Körper auch pflanzliche Omega-3 Fettsäuren in DHA und EPA umwandeln, doch aufgrund der nur relativ geringen Umwandlungsrate bedarf es hierfür einer recht hohen Zufuhr an pflanzlichen Omega-3 Fettsäuren, die leicht den Kalorienrahmen einer Diät sprengen kann. Darüber hinaus besitzen DHA und EPA in konzentrierter Form eine ganze Reihe weiterer Vorzüge, zu denen eine Unterstützung der Fettverbrennung, entzündungshemmende Eigenschaften und eine Verbesserung der Insulinsensitivität gehören. Bei den auf dem Markt erhältlichen Fischölkapseln gibt es bezüglich des DHA/EPA Gehalts große Unterschiede. Während die meisten Produkte nur 25% DHA und EPA enthalten, gibt es auch einige wenige Präparate, die 50% DHA/EPA enthalten. Letztere haben den großen Vorteil, dass man nur die Hälfte der Menge an Kapseln und somit auch nur die Hälfte der Menge an Fischöl zu sich nehmen muss, was in einer geringeren Kalorienzufuhr resultiert. Abgesehen von den eingesparten Kalorien ist es jedoch recht egal, welche Variante man für seine Diät wählt.
Naturbelassene Erdnussbutter stellt die letzte während der Diät verwendete Fettquelle dar, die einerseits weitere gesunde Fette liefert und andererseits dem letzten Proteinshake des Tages, dem sie hinzugefügt wird, eine sättigendere Wirkung verleihen. Alternativ zur Zugabe der Erdnussbutter zum letzten Proteinshake kann man die Erdnussbutter natürlich auch abends direkt vom Löffel essen, was einige Diätende vorziehen werden.
Natürlich kann man statt Erdnussbutter auch jede andere Nussbutter wie z.B. Mandelbutter oder Haselnussbutter verwenden, wobei man darauf achten sollte, dass diese naturbelassen ist, da viele auf dem Markt erhältliche Produkte zugesetzten Zucker und Transfette aufweisen und der eigentliche Nussanteil teilweise bei unter 70% liegt.
Ballaststoffe
Ballaststoffe sind während einer Diät besonders wichtig, um bei einer reduzierten Nahrungsmenge einen regelmäßigen Stuhlgang und eine ausreichende Darmtätigkeit sicherzustellen. Darüber hinaus füllen Ballaststoffe den Magen und verlangsamen die Magenentleerung, was beides einer länger anhaltenden Sättigung zuträglich ist – ein Thema, das bei jeder Diät mit stark eingeschränkter Kalorienzufuhr einen Schlüsselfaktor darstellt.
Bei der Velocity Diät kommen geschrotete Leinsamen zum Einsatz, die neben Ballaststoffen auch reichlich gesunde Fettsäuren und Lignane enthalten, die antioxidative Wirkungen besitzen und der allgemeinen Gesundheit zuträglich sind. Die geschroteten Leinsamen werden dem Proteinshake vor dem Mischen zusammen mit dem Proteinpulver zugegeben.
Wenn die verwendete Menge an Leinsamen nicht genügend Ballaststoffe liefert, kann man zu seinen Proteinshakes zusätzlich noch einen Esslöffel Weizenkleie hinzugeben oder zwischen den Mahlzeiten ein paar Ballaststofftabletten kauen. Letzteres bietet den Vorteil einer leichten Sättigung bei zwischen den Mahlzeiten auftretenden Hungergefühlen.
Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe
Da die Velocity Diät abgesehen von der einen freien Mahlzeit pro Woche weder Obst noch Gemüse umfasst, sollte man während der Diät sicherheitshalber täglich ein Multivitamin/Multimineralstoffpräparat einnehmen. Darüber hinaus kommt beim Velocity Diät 3.0 Ansatz ein so genanntes „Greens“ Produkt zum Einsatz, welches aus Trockenextrakten aus unterschiedlichen Obst und Gemüsesorten besteht und dem Körper Phytonährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien liefern soll. Ein solches Produkt ist natürlich nie ein vollwertiger Ersatz für Obst und Gemüse, doch während einer Diät, die weder Obst noch Gemüse umfasst, kann es eine wertvolle Ergänzung darstellen.
Fatburner
Während einer Diät bietet sich natürlich die Verwendung eines Fatburners an, um den Fettabbau zu unterstützen und dem Körper durch seine anregende Wirkung mehr Energie zu verleihen. Die Verwendung eines Fatburner ist bei der Velocity Diät optional und besonders Menschen, die empfindlich auf Stimulanzien reagieren, sollte lieber auf solche Produkte verzichten – zumindest dann, wenn es sich nicht um eines der wenigen stimulanzienfreien Fettabbauprodukte handelt. Die Velocity Diät wird auch ohne die Verwendung eines Fatburners einen extremen Fettabbau bewirken.
Zusammenfassung der während der Velocity Diät verwendeten Nahrungsmittel und Supplements
Fassen wir kurz die während der Velocity Diät verwendeten Nahrungsmittel und Supplements zusammen:
- Supplements
- Ein Kasein Protein oder Mehrkomponenten Protein mit hohem Kasein Anteil
- Wheyprotein und Maltodextrin oder alternativ eine guter Weight Gainer
- Fischölkapseln (vorzugsweise mit hohem EPA/DHA Gehalt)
- Ein Multivitamin/Multimineralstoff Präparat
- Ein „Greens“ Produkt
- Leucin (optional)
- Ein Fatburner (optional)
- Nahrungsmittel
- Geschrotete Leinsamen
- Naturbelassene Erdnussbutter
Eine feste Mahlzeit pro Woche
Während der Velocity Diät ist während der 4 Diätwochen jede Woche eine feste Mahlzeit erlaubt, die einerseits dazu dient, die Diät etwas erträglicher zu machen und andererseits dazu beitragen soll, den Diätenden auf den Geschmack von gesunden, „sauberen“ Nahrungsmitteln zu bringen. Letzteres wird mit Hilfe eines kleinen psychologischen Tricks erreicht: dadurch, dass man nach einer ganzen Woche, während der man sich nur von Shakes ernährt hat, eine gesunde Mahlzeit zu sich nimmt, wird man die gesunden Nahrungsmittel, aus denen diese Mahlzeit besteht, umso mehr genießen und zu schätzen wissen.
Diese Aussage macht klar, dass es sich bei der festen Mahlzeit natürlich nicht um eine Schummelmahlzeit handelt, sondern vielmehr um eine Mahlzeit, die ausschließlich aus fettarmem Protein (z.B. Hühnchenbrust, gegrillter magerer Fisch, mageres rotes Fleisch, usw.), kohlenhydratarmem Gemüse (z.B. gedünsteter Brokkoli, Spinat ohne Rahm, Zucchini, Blumenkohl, usw.), einer kleinen Portion eines stärkehaltigen Vollkornprodukts (z.B. Vollkornnudeln, brauner Reis, Süßkartoffeln), Salat (ohne fettiges Dressing, nur mit Kräutern, Essig und einem Esslöffel Olivenöl angemacht) und etwas Obst besteht.
Die genauen Mengen der einzelnen Nahrungsmittel sind weniger wichtig, so lange man diese Mahlzeit langsam und mit Bedacht isst und mit dem Essen aufhört, sobald man gesättigt ist. Diese Mahlzeit sollte einen der Shakes am entsprechenden Tag ersetzen und die Erfahrung zeigt, dass das Abendessen den besten Zeitpunkt für diese Mahlzeit darstellt.
Auch wenn einige Diätende vielleicht versucht sein werden, auf diese Mahlzeit zu verzichten, um noch schnellere Diätfortschritte zu erzielen, stellt dies keine gute Idee dar, da die gesunde feste Mahlzeit stark zur Veränderung der Langzeiternährungsgewohnheiten beitragen kann, was das Halten des Gewichts nach der Diät sehr viel einfacher machen wird.
Die Übergangsphase nach den vier Diätwochen
Die auf die 4 Wochen Velocity Diät folgende zweiwöchige Übergangsphase dient dazu, den Diätenden langsam wieder zu einer „normalen“ Ernährung zu führen, ohne dass es zu dem Gewichtsaufbau kommt, der häufig beobachtet werden kann, wenn nach einer Diät sofort wieder mit der normalen Ernährung begonnen wird. Da es bei jeder radikalen Diät zwangsweise zu einer gewissen Reduzierung der Stoffwechselrate und somit auch des Kalorienverbrauchs kommt, ist es wichtig, die Stoffwechselrate wieder auf ihr normales Maß zu erhöhen. Auch dies wird mit Hilfe der zweiwöchigen Übergangsphase erreicht. Da während der Übergangsphase weiterhin ein gewisses Kaloriendefizit aufrecht erhalten wird, ist ein weiterer, wenn auch im Vergleich zur eigentlichen Diätphase langsamer fortschreitender Gewichts- und Fettabbau zu erwarten.
Während der ersten Woche der Übergangsphase ersetzt man ganz einfach jeden Tag einen Shake – vorzugsweise das Abendessen – durch eine gesunde, feste Mahlzeit, für die dieselben Richtlinien wie für die wöchentliche feste Mahlzeit während der Diätphase gelten. Während der zweiten Woche ersetzt man zwei Shakes – vorzugsweise Mittagessen und Abendessen – durch eine gesunde, feste Mahlzeit. Auch wenn es im Grunde genommen ganz beim Diätenden liegt, welche Shakes er durch feste Mahlzeiten ersetzt, ist es empfehlenswert, den Shake vor dem zu Bett gehen während der Übergangsphase nicht durch eine feste Mahlzeit zu ersetzen, um ein „Überfressen“ spät am Abend zu verhindern.
Nach Beendigung der Übergangsphase kann man entweder mit einer gesunden Ernährung ohne Kaloriendefizit beginnen, oder aber auch mit einer Diät mit moderaterem Kaloriendefizit weitermachen, falls man noch etwas überschüssiges Fett verlieren möchte. Es ist jedoch weder empfehlenswert gleich mit der nächsten Velocity Diät zu beginnen, noch die Dauer der Velocity Diät auf über 4 Wochen auszudehnen. Beides kann aufgrund der starken Kalorienrestriktion und der fehlenden Zufuhr gesunder, frischer Nahrungsmittel (insbesondere Obst und Gemüse) während der Velocity Diät, eine zu starke Reduzierung der Stoffwechselrate zur Folge haben und irgendwann auch in einer Mangelernährung resultieren.
Beispiel Ernährungspläne für die Velocity Diät finden Sie hier.
Mehr über das Training während der Velocity Diät finden Sie hier.