Mariusz Pudzianowskis Power Geheimnisse

Mariusz Pudzianowski ist kein Normalsterblicher. Er ist der Homer der Muskelwelt, ein Koloss mythischer Dimension, was Statur, Kraft und Heldentaten betrifft. Der dreifache Strongman Weltmeister ist ein TV- Star, der die größten Gladiatoren der Welt aussticht, wenn er Lastwagen zieht, Brückenpfeiler umdreht, Kühlschränke auf sein breites Kreuz lädt und losläuft, Zementblöcke wirft, Bäume aus dem Boden reißt und andere Sachen anstellt, die das Antlitz der Erde verändern.
Von Dänemark bis Dubai, von Frankreich bis Fiji ist der Name Mariusz Pudzianowski in weiten Kreisen bekannt. Bis zum Ende seiner Laufbahn könnte Mariusz den bekanntesten Polen (z.B. Papst Johannes Paul II) den Rang ablaufen – als bekannteste Persönlichkeit polnischer Geschichte.

Erfolge und Wettkämpfe

Zu seinen Erfolgsbilanzen gehören sieben Weltrekorde bei Strongman Events, 27 Siege bei
unterschiedlichen Wettkämpfen, sowie Weltklasse Leistungen im Powerlifting und olympischen Gewichtheben. Zu seinen Bestleistungen zählen Kreuzheben mit 420 kg, Reißen mit 200 kg und Stoßen mit 210 kg.
Angesichts solcher Herkules Kraftakte fällt Skeptikern die Kinnlade runter und rätseln aus
welchem Stoff Pudzianowskis Körper wohl gemacht sein muss, um solche Leistungen zu erbringen.
Besteht der 1,86m große, 132 kg schwere Korpus aus Fleisch & Knochen oder vielleicht aus Stahl und hochsteifer Kohlenstofffaser – Werkstoffe, die man in den Ländern findet, die hinter dem ehemaligen „Eisernen Vorhang“ liegen.
Das Polen, in das vor 30 Jahren Pudzianowski hineingeboren wurde, war geprägt von einer dunklen Atmosphäre der Unterdrückung und Plackerei, wo Männer reihenweise scheiterten und zerstört wurden, weil ihr Leben einfach zu hart und mit zu vielen Belastungen verbunden war. „Wir haben harte Zeiten erlebt“, gibt Pudzianowski zu, aber seine Frohnatur blieb davon unbeeinflusst.

Pudzianowskis Werdegang

Von morgens bis abends spielte der kleine Mariusz Fußball und Rugby, ging zum Schwimmen und boxte. Als Zwölfjähriger besorgte er sich ein Paar Kurzhanteln, eine Langhantel und eine Trainingsbank für sein Zimmer, prahlte gegenüber seinen Freunden, er habe ein „Privatstudio“ und trainierte von da an unerschütterlich. „Nachdem ich mit dem Krafttraining angefangen hatte“, erklärte Pudzianowski, „wollte ich so gut werden wie mein Vater“. Ein stolzer Moment für Pudzianowskis Vater, der selbst als Strongman und olympischer Gewichtheber, beim Reißen & Stoßen das Doppelte seines Körpergewichts bewältigte. Sein Vater wollte Mariusz unbedingt fördern und er sagte:“Du hast großartige Gene-Komm mit mir ins Studio“.
Mit dem Beginn eines Trainingsprogramms hatte das weniger zu tun, als mit der Kreation eines Monsters. Der ältere Pudzianowski hatte seinem Sohn ein Trainingsprogramm gegeben, das weniger als eine halbe Stunde beanspruchte. Als er zurück kam, hatte sein Sohn 4 Stunden trainiert.
„Viel zu lange“ entgegnete der Vater. „Länger als 40min sollte ein Workout nicht dauern“.
„Nein“ antwortete der Bursche. „Ich will breiter werden“. Mit 16 drückte er über 160kg, mit 18 über 200kg auf der Bank.
1999 fand ein Strongman Wettbewerb in Polen statt. „Mariusz, warum machst du da nicht mit; nicht
um zu gewinnen, einfach so“ schlug jemand vor.
Mariusz machte mit und wurde Zweiter. In den nächsten 2 Wettkämpfen wurde Mariusz ebenfalls
zweiter. Aber danach siegte er (fast) kontinuierlich.
Egal, wo auf der Welt ein Strongman Wettkampf stattfindet, ist Pudzianowski inzwischen der Mann,
an dem kaum einer vorbeikommt. Reich ist er auch, berühmt, freundlich, zugänglich und ein
Spaßvogel, der gerade die Zeit seines Lebens genießt. Auf die Frage ob er verheiratet ist, lacht er
nur: „ Ich bin jede Nacht verheiratet, und jeden Morgen bin ich wieder frei“.
Wenn es ums Training geht ist Pudzianowski knallhart. „Training ist mein Job, fünf oder sechs
Stunden täglich, fünf Tage pro Woche, so das es unmöglich ist, etwas anderes zu machen“ sagt er.

Ein besonderer Trainingsplan

Bodybuilder könnten mit Pudzianowskis Training wenig anfangen: Er macht nie Isolationsübungen.
Kein Teil seines Körpers berührt eine Bank, einen Sitz oder eine Maschine und er rollt im Studio
auch nicht wie ein Dreikäsehoch auf großen bunten Kunststoffbällen herum. Nichts, womit er
trainiert ist irgendwie fixiert. Am nächsten kommt er dem Bodybuilding Training mit Bankdrücken,
und selbst das gehört nicht immer zu seinem Programm. All seine Bewegungen sind funktionelle,
bodenständige Strongman-Bewegungen, die mit der Dynamik des ganzen Körpers arbeiten. Selbst
das, was er „Studio“ Übungen nennt, sind im freien Stand oder vom Boden ausgeführte
Verbundübungen, bei denen er die Langhantel auf die ein oder andere Weise manipuliert.
Egal wie unorthodox sein Trainingsstil erscheinen mag, das Ergebnis spricht für sich. Sein Körper
erfüllt viele mit Neid und die Welt fragt sich weiterhin, warum ist das so.
Die Antwort liegt in Pudzianowskis Weltanschauung. Seine Bewegungen sind derart umfassend und
synergistisch im Wesen, dass jede Übung sämtliche der über 300 Muskelpaare des Körpers bis zur
totalen Erschöpfung belastet, worauf jede Muskelgruppe, wie von Natur aus vorgesehen,
proportional wächst und ihr Potential maximal ausschöpft. Die einfache Wahrheit ist die beste
Wahrheit.
Das einzige Zugeständnis Pudzianowskis an die Konvention: Er unterscheidet zwischen Off-
Season Training und Wettkampfvorbereitung. Off-Season trainiert er 5x pro Woche jeden Morgen
drei Stunden lang typische Strongman- Disziplinen. Dreimal wöchentlich ergänzt er am Nachmittag
ein konventionelleres Training mit Schulterdrücken, Kniebeugen und Kreuzheben, jeweils 8 Sätze
mit jeweils 5 Wiederholungen. Rechnen Sie selbst: Das sind 3x wöchentlich fünf bis sechs Stunden
plus 2 Tage mit je 3 Stunden. Trotzdem bleibt seine vehementen Behauptung: „Ich war niemals
Bodybuilder, Powerlifter oder Gewichtheber – nur Strongman.“ Wie als Beweis für die Effektivität
seines Trainingsstils stellt er sich aufrecht hin – Schultern zurück, Brust raus, Kopf oben- und erklärt
feierlich: „Wenn ich Wettkämpfe mache, zeige ich gern meinen erstklassigen Körper auf der Bühne,
denn ich trainiere hart und denke, das ich gut genug aussehe um meinen nackten Oberkörper zu
präsentieren und allen zu zeigen, dass auch ein Strongman gut aussehen kann“.
Worüber es sich angesichts der Tatsache, dass er nie eine ernste Verletzung erlitten hat,
nachzudenken lohnt: Scheinbar bilden brutale Kraft, aufbauendes Verbundtraining zusammen mit
aggressiver kardiovaskulären Kondition einen effektiven Doppelpack fürs Überleben.
„Ich arbeite sehr hart an beidem“, erklärt er. „Dreimal pro Woche gehe ich zum Schwimmen, mache
jeden Tag Seilspringen und laufe.“ Außerdem schnappt er sich öfters einen 90kg schweren
Sandsack, mit dem er auf und ab läuft.

Ernährungsplan

All das kostet enorme Energie und diese Energie kommt aus der Nahrung – ein Prinzip was
Pudzianowski verinnerlicht hat. Allerdings ist diese „Diät“ nicht für Bodybuilder geeigent…..
An einem normalen Tag verdrückt er 3 Kilo Fleisch, 10 Eier, ein Kilo Sauerkraut, einen Berg
Kartoffeln, 3-6 Snickers Riegel, ein Kilo Schokolade, mehrere Becher Schokoladeneis, Pommes
Frites, Pizza, Salate, Nudeln und natürlich Nahrungsergänzungsmittel. Aber da zieht er dann auch
die Bremse, da er laut eigenen Aussagen nicht zu „Fett“ werden will.
Pudzianowskis Verständniss von Verzicht basiert nicht auf Rückzug, sondern Gegenoffensive: Wenn
er Körperfett zunimmt verringert er nicht seine Kalorienzufuhr; er trainiert stattdessen härter um
mehr zu verbrennen……
Quelle: Flex
Anmerkung: Dieser Bericht, stammt aus der Zeit wo Mariusz Pudzianowskis noch im Strongman-Sport aktiv
war. Mittlerweile ist er MMA- Kämpfer geworden!

Mariusz Pudzianowskis Trainingsplan:

Übung
Dauer / Sätze
Wiederholungen
Montag, Mittwoch, Freitag
Vormittag
Strongman Disziplinen
3 Stunden
Baumstämme heben, Schrägbank Baumstammdrücken, Steinheben, LKW ziehen & beladen,
Aufrechtes Ziehen, sonstiges…
Nachmittag
Schulterdrücken
8
5
Kniebeugen
8
5
Kreuzheben
8
5
Dienstag, Donnerstag
Strongman Disziplinen
3 Stunden
Mariusz Pudzianowskis Ernährungsplan:
Frühstück
10 Eier, 1-1,5kg Speck, Proteinpulver
Vormittag
3-6 Snickers oder Milky Way, Eiweißshake
Nachmittag
Polnische Kotletts, Sauerkraut, Kartoffeln, Proteinpulver
Zwischenmahl
Aminosäuren, Vitamine, Schokolade
Abendessen
Viel Fleisch, Sauerkraut, Kartoffeln, Schokoladeneis
Mitternacht
Proteinshake, Aminosäuren, Schokoladeneis
3 oder 4 Uhr Nachts
Schokolade
Mariusz Pudzianowskis Bestleistungen im Studio:
Bankdrücken: 280kg
Kniebeugen: 385kg
Frontkniebeuge: 270kg
Nackendrücken: 250kg
Kreuzheben: 420kg ; 10Wdh mit 317,5kg
Langhantel Curls: 5 Wiederholungen mit 137,5kg
Reißen: 200kg
Stoßen: 210kg

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