Herbe Kritik an Tim Budesheim? Seit seinem Auftritt bei der Portugal Pro am vergangenen Sonntag muss Tim Budesheim sich einiges an Kritik gefallen lassen. Der Vorteil: es handelt sich dabei zu sehr großen Teilen um konstruktive Kritik. Der Grund für die Kritik liegt in der Tatsache begründet, dass Budesheim bei dem Wettkampf weit unter seinen Möglichkeiten blieb.
Die meiste Kritik lässt sich in den Kommentarspalten zu den Wettkampfvideos und unter News Beiträgen finden. Als in der Öffentlichkeit stehende Personen haben zudem sowohl Heiko Kallbach als auch Danny von Gannikus harte, aber gut gemeinte Kritik geäußert. Die Kritikpunkte belaufen sich im wesentlichen auf drei Punkte.
Schlechte Präsentation, fehlende Muskelmasse und fehlende Kritikfähigkeit.
Die Präsentation wirkt, als habe sie sich in den letzten Jahren überhaupt nicht oder zumindest nur minimal verbessert. Alles wirkt abgehackt und schlecht koordiniert. Die Posen sitzen nicht richtig, den Übergängen mangelt es an Geschmeidigkeit. Wie Kallbach anmerkte, hätte eine einwandfreie Präsentation durchaus ein paar Plätze gutmachen können, denn die Form war zweifellos sehr ansehnlich.
Das Gewicht war schlicht zu gering, obwohl die Härte natürlich außerordentlich gut war. Die Muskelmasse reicht nicht, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Erstrecht nicht beim Olympia. Andrea Presti, der den Wettkampf verdient gewann, wird beim Olympia darum kämpfen, nicht letzter zu werden, wie es bei Gannikus hieß. Wenn er nicht einmal Presti besiegen kann, wie sollte es dann erst bei einer etwaigen Qualifkation beim Olympia laufen?
Budesheim zeigt sich relativ uneinsichtig und betont, er habe alles Menschenmögliche getan. Die Präsentation spricht allerdings eine andere Sprache. Hier zeigte er sich jedoch einsichtig und sagte, dass er wisse, dass dies noch ausbaufähig sei. Wie Danny von Gannikus und auch einige Kommentarschreiber bemerkten, strotzen die Videos von RepOne ansonsten geradezu vor Selbstbeweihräucherung. Danny sprach von „Friede, Freude, Eierkuchen“-Mentality. Einzig David Hoffmann hielt sich mit den Vorschusslorbeeren zurück.
War dies nun „der beste Tim, den wir je gesehen haben“, wie Matze Butze es sinngemäß formuliert hatte? Budesheim hat zweifellos das Zeug dazu, in den vorderen Rängen mitzumischen. Doch er muss an der Präsentation arbeiten und sich überlegen, wie er bei einer ähnlichen Linie und Härte wieder mehr Muskelmasse auf die Bühne bringt. Kallbach riet ihm zu einem Trainerwechsel, da Kienzl eigentlich eher auf die Classic Physique spezialisiert ist. Dies scheint allerdings unwahrscheinlich.