Zwei bewährte Wege um an Körpergewicht zu verlieren sind weniger zu essen und den Stoffwechsel durch Sport oder auf anderem Wege (z.B. Ephedra, Koffein, usw.) anzuregen. Die Einschränkung der Nahrungszufuhr ist jedoch in der Praxis viel schwieriger als sie in der Theorie klingt. Wenn man dem Körper weniger Nahrung zuführt, steuert dieser dadurch entgegen, dass der Appetit steigt und das Essen scheinbar besser schmeckt.
Aktuell auf dem Markt erhältliche Medikamente zur Unterstützung des Gewichtsabbaus wie Sibutramin (Meridia) und Ephedra unterdrücken den Hunger und beschleunigen den Stoffwechsel, während Xenical (Orlistat) die Aufnahme von Nahrungsfett im Darm reduziert. Mit Hilfe dieser Medikamente kann man sein Körpergewicht reduzieren, doch leider können diese Substanzen auch unerwünschte Nebenwirkungen haben. Die Kontrolle des Auslösereize für den Hunger im Gehirn könnte zur Entwicklung der nächsten Generation von Diätmedikamenten führen. Der Hypothalamus, welcher sich im unteren Bereich des Gehirns befindet, steuert Hunger und Sättigung (Befriedigung). Chemikalien und Hormone wie Insulin, Gucagon, Leptin und Ghrelin beeinflussen Hunger bzw. Sättigung und können das Zentrum für den Appetit im Gehirn ein- und ausschalten.
Forscher der University of Michigan entdeckten eine Chemikalie mit dem Namen Nesfatin, welche dazu in der Lage ist, das Hungerzentrum im Gehirn zu unterdrücken. Nesfatin wirkt bei Ratten sehr gut, wurde aber bisher noch nicht an Menschen getestet. Nesfatin könnte der Durchbruch bei der Gewichtskontrolle werden und sich als wirkungsvolle Waffe gegen die epidemische Ausbreitung des Übergewichts erweisen.
(Nature Medicine, 12:1248-1249, 2006)