Bodybuilder bauen große, symmetrische Muskeln auf und minimieren ihr Körperfett. Unglücklicherweise arbeiten diese beiden Bestrebungen oft gegeneinander, denn kalorienreduzierte Diäten und Ausdauertraining können das Muskelwachstum beeinträchtigen. Für Muskelhypertrophie werden Muskelspannung, anabole Hormone, Aminosäuren, Kalorien und ausreichende Regeneration benötigt. Dieses Umfeld aktiviert Signalmechanismen innerhalb der Zellen, welche die Proteinsynthese aktivieren und Muskelmasse aufbauen. Sportler, die mit Hilfe eine Kombination aus eingeschränkter Kalorienzufuhr und Ausdauertraining Fett abbauen möchten, gefährden durch beides Proteinsynthese und Muskelaufbau.
Dr. Gustavo vom Childrens National Medical Center in Washington kam bei einer Auswertung von Studien und Fachliteratur zu der Schlussfolgerung, dass ein gleichzeitiges Training auf Ausdauer und auf Muskelaufbau die Muskelhypertrophie beeinträchtigt. Kraft- und Ausdauertraining aktivieren unterschiedliche Signalwege innerhalb der Muskelzellen. Ausdauertraining aktiviert AMPK, ein für die Energiegewinnung wichtiges Enzym, welches den zellularen Energiestatus überwacht. AMPK unterdrückt mTOR, einen Signalgeber innerhalb der Zelle, welcher die Muskelproteinsynthese und die Muskelhypertrophie fördert.
Aus diesem Grunde sollte man das ganze Jahr über auf einen niedrigen Körperfettanteil achten, so dass man nicht kurz vor einem Wettkampf große Mengen an Körperfett abbauen muss. Weiterhin sollte man hochintensive Trainingstechniken wie z.B. Intervalltraining oder Sprints bevorzugen, wenn man Körperfett verlieren möchte, um so die Anregung von AMPK zu vermeiden. Schließlich sollte man auf eine ausreichende Proteinzufuhr achten (1,5 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag), um so den Appetit zu unterdrücken und den Muskelabbau während der Diät zu minimieren.
(Medicine Science Sports Exercise, 38: 1965.1970), 2006)