Eine Vasektomie erhöht das Demenzrisiko

Eine Vasektomie erhöht das Demenzrisiko

Eine Vasektomie (Sterilisation des Mannes) scheint das ideale Verhütungsmittel für ältere Männer darzustellen: sie ist relativ schmerzlos, verhindert ungewollte Schwangerschaften und gibt Männern die Kontrolle über ihre reproduktives System. Es könnte jedoch sein, dass man für diese Art der Geburtenkontrolle einen hohen Preis bezahlt.

Forscher der Northwestern University zeigten, dass eine Vasektomie das Risiko einer primären progressiven Aphasie (PPA), eine neurologische Erkrankung, bei der Patienten Probleme damit bekommen, Worte zu verstehen und sich an sie zu erinnern, erhöht. Menschen, die unter PPA leiden verlieren ihre Fähigkeit zu Sprechen und eine Konversation zu führen. Die ersten Symptome von PPA treten bei Männern in den Vierzigern und Fünfzigern auf und beinhalten ein schlechtes Beurteilungsvermögen und bizarres Verhalten, welches Ladendiebstahl, wilde Geldverschwendung oder Sexsucht beinhalten kann. Eine PPA unterscheidet sich von der üblichen Form der Alzheimererkrankung, bei der Patienten unter einer Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung leiden.

40 Prozent von 47 Männern, die sich aufgrund einer PPA in Behandlung befanden, hatten sich zuvor einer Vasektomie unterzogen und bei ihnen war die Krankheit früher aufgetreten als bei anderen Patienten. Bei einer Kontrollgruppe mit selber Altersstruktur ohne PPA hatten sich nur 16 Prozent einer Vasektomie unterzogen. Eine Vasektomie könnte das Immunsystem dazu bewegen Antikörper gegen Spermien zu produzieren, welche dann in das Gehirn gelangen und Schäden am Nervensystem hervorrufen.

(Northwestern University, Presseveröffentlichung, 12. Feb. 2007)

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