Die Verbindung zwischen Testosteronspiegel und Prostatakrebsrisiko ist ein Mythos

Die Verbindung zwischen Testosteronspiegel und Prostatakrebsrisiko ist ein Mythos

Die Anzahl der Verschreibungen für Testosteron ist seit dem Jahr 1999 dramatisch angestiegen. Niedrige Testosteronspiegel erhöhen das Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße, Diabetes Typ 2, Muskel- und Knochenabbau, Depressionen, erektile Dysfunktion, reduzierte Libido und Alzheimer. Trotzdem zögern viele Mediziner, wenn es darum geht Männern im mittleren oder gehobenen Alter Testosteron zu verschreiben, da sie hierdurch aufgrund einer angeblichen Verbindung zwischen Testosteronspiegel und Prostatakrebsrisiko ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko befürchten.

Dr. Abraham Morgentaler von der Harvard Medical School kam nach einer Studie der Fachliteratur zu der Schlussfolgerung, dass diese Annahme bezüglich des erhöhten Prostatakrebsrisikos, auf eine Studie, die im Jahr 1941 veröffentlicht wurde, zurück geführt werden kann. Diese Studie zeigte, dass eine Kastration zu einer Verlangsamung des Krankheitsfortschrittes bei Prostatakrebs führte, während eine Testosteronsupplementation das Tumorwachstum beschleunigte. Seit damals konnte eine Anzahl weiterer Studien hingegen keine Verbindung zwischen Testosteronspiegel und Prostatakrebsrisiko nachweisen. Dr. Morgentaler kam zu der Schlussfolgerung, dass die Aufrechterhaltung dieses Mythos die Entwicklung wirksamer Behandlungsmethoden für diese Krankheit behindert hat.

(European Urology, 50: 935.939, 2006)

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