Eine natriumarme Ernährung steigert die Stickstoffoxidausschüttung

Eine natriumarme Ernährung steigert die Stickstoffoxidausschüttung

„Ich hatte den besten Trainingspump meines Lebens, nachdem ich chinesisches Essen gegessen hatte!“ Einige Mitglieder des MD Forums haben in letzter Zeit Threads eröffnet, in denen sie beschreiben, dass sie im Fitnessstudio einen besseren Pump hatten, wenn sie sich natriumreich ernährten. Ein MD Mitglied empfahl sogar regelmäßiges Essen im Chinarestaurant, um einen besseren Pump zu erzielen. Eine kürzlich im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Studie berichtet jedoch etwas anderes und spricht eher für eine natriumarme Ernährung.

Wissenschaftler aus Südaustralien verglichen die Auswirkung einer natriumarmen Ernährung (50 mmol Natrium pro Tag) mit der typischen amerikanischen Ernährung, die einen höheren Natriumgehalt aufweist (150 mmol Natrium pro Tag). Beide Ernährungsformen wiesen ähnliche Mengen an Kalium und gesättigten Fetten auf. Die Wissenschaftler maßen die flussgesteuerte Erweiterung: wenn der Blutfluss durch eine Ader steigt, dann weitet sich die Ader – dieses Phänomen wird auch als flussgesteuerte Erweiterung bezeichnet. Nachdem die Probanden zwei Wochen lang entweder natriumarme Ernährung oder eine natriumreiche Ernährung eingehalten hatten, fanden die Wissenschaftler heraus, dass die natriumarme Ernährung in einer stärkeren Durchblutung als die natriumreiche Ernährung resultierte (1).

Diese Studie unterstützt andere Untersuchungen, die gezeigt haben, dass eine natriumreiche Ernährung die Stickstoffoxid (NO) Aktivität reduzieren kann. Eine früher ausgeführte Studie beobachtete z.B., dass die Stickstoffoxid Produktion durch eine natriumreiche Ernährung beeinträchtigt werden kann. Die Wissenschaftler berichteten, dass natriumreiche Ernährungsformen die Plasmakonzentration von Nitraten und Endothelin (beides sind durchblutungsfördernde Stoffe) reduzierten, was nahe legt, dass ein hoher Salzkonsum die Durchblutung beeinträchtigen kann (2).

Eine weitere gut dokumentierte Reaktion auf eine natriumarme Ernährung ist eine geringere Kortisolproduktion. Von Kortisol konnte gezeigt werden, dass es die Stickstoffoxid Freisetzung durch eine Reduzierung der Stickstoffoxid Synthase Produktion vermindern kann (3). Zusammengefasst berichtete die Studie, dass eine Reduzierung des Salzkonsums im Vergleich zur typischen amerikanischen Ernährung die Erweiterung der Blutgefäße und hiermit die Durchblutung steigern kann.

Wir versuchen unseren Lesen die akkuratesten Informationen zur Verfügung zu stellen. Zusammengefasst scheint es so, dass diese Besuche beim Chinabuffet nicht zu einem stärkeren Pump, sondern höchstens zu einem dickeren Bauch führen könnten.

 

Referenzen:

  1. Dickinson KM, Koegh JB, Clifton PM, Effects of a low-salt diet on flow-mediated dilation in humans. Am J Clin Nutr, 2008 Dec 23
  2. Bragulat E, de la Sierra A. Salt intake, endothelial dysfunction, and salt-sensitive hypertension. J Clin Hypertens, (Greenwich) 2002;4:41-6
  3. Kerstens MN, van der Kleij FG, Boonstra AH, et. Al. Salt loading affects cortisol metabolism in normotensive subjects: relationship with salt sensitivity. J Clin Endocrinol Metab, 2003;88:4180-5

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