RTG Artie klärt auf: Anti-Baby-Pille auch Anti-Muskeln-Pille?

Nachdem uns Artie von Road to Glory bereits über die Auswirkungen des weiblichen Zyklus auf das Krafttraining aufgeklärt hat, haben wir heute eine weitere Lehrstunde für euch. Diesmal räumt sie dabei mit der Frage auf, inwiefern die Anti-Baby-Pille den Muskelaufbau behindert.

Keine Muskeln wegen Anti-Baby-Pille?

Das „Gerücht“ die Pille würde für ein ungünstiges Milieu im weiblichen Körper sorgen und damit den Muskelaufbau behindern, beunruhigt viele weibliche Athleten. RTG Artie hat hierzu einen sehr interessanten Beitrag auf ihrer Facebook Seite veröffentlicht. Deshalb wollen wir ihn euch natürlich nicht vorenthalten.

Arties Meinung

„Ich werde immer wieder in privaten Nachrichten gefragt, ob etwas an diesem Mythos dran ist, dass die Anti-Baby-Pille hinderlich für den Muskelaufbau ist. Im Großen und Ganzen muss ich dazu sagen „JA“ sagen. Allerdings möchte ich hier nichts über’s Knie brechen. Deshalb rolle ich den Sachverhalt in Ruhe auf, damit man auch letztlich die Wirkung (bzw. Nicht-Wirkung) versteht.“

Was passiert im Körper einer Frau, die mit der Pille verhütet:

Artie: „Die meisten Pillen sind Kombinationspräparate. Sie setzten sich also aus zwei verschiedenen Wirkstoffen (meist Östrogen und Gestagen) zusammen. Da die Pille oral eingenommen wird, werden die Wirkstoffe vom Darm aufgenommen. Somit gelangen sie über die Blutbahn in den Organismus. Die Schlüsselfunktion dieser Hormone sind ovulationshemmend und verändern den Gebährmutterschleim. Auf gut Deutsch: Die Einnahme der Pille gaukelt deinem Körper eine ständige Schwangerschaft vor, da durch den ständig erhöhten Östrogenspiegel im Blut der Eisprung verhindert wird.“

Das geschieht im Organismus beim Muskelaufbau:

Artie: „Für den Muskelaufbau spielt das körpereigene Hormon Testosteron (anaboles, sprich muskelaufbauendes Hormon) eine große Rolle. Jaaa, auch Frauen haben von Natur aus dieses Hormon im Körper, allerdings um ein Vielfaches niedriger als bei Männern. Aus diesem Grund haben es Frauen um einiges schwerer, Muskelmasse aufzubauen im Vergleich zu den Jungs.
Beim Krafttraining verletzt man quasi den Muskel (das ist der Muskelkater im Nachgang) durch die hohe Belastung und um diese Verletzung zu „reparieren“, schüttet der Körper Testosteron und andere körpereigene Wachstumshormone aus (wie z.B. das bekannte HGH = Human Growth Hormone). Dieser Vorgang bildet neue Zellen im Muskel, repariert die Verletzung und kurbelt die Muskelregeneration an. Ergo: der Körper wappnet sich für die nächste Anstrengung und will sich den Belastungen bestmöglich anpassen.“

Was hat das nun mit der Anti-Baby-Pille zutun?

Artie: „Durch die Anti-Baby-Pille ist dein Körper ständig in dem Glauben, du bist Schwanger. Das heißt, Wassereinlagerungen sind begünstigt. Zudem kannst du schneller Fettdepots ansetzen („Reserven“ anbauen). Immerhin sind die oberste Priorität eben alles „Vorbereitungs-Maßnahmen“ für das Wohlergehen des heranwachsenden Kindes sowie die kraft-zehrende Geburt und die Zeit danach.
Das Letzte woran dein Körper nun denkt, ist die Produktion des Hormons Testosteron, welches ja schon von eh her absolute Mangelware im weiblichen Organismus ist!“

Artie: „Diese Fakten wurden bereits 2007 an einer US Amerikanischen Studie belegt!
Das Ergebnis der Studie zeigt, dass diejenigen Frauen, die die Pille nahmen bis zu 60% weniger Muskeln aufbauten, als diejenigen die ohne hormonelle Verhütungsmittel Kraftsport betrieben hatten. Das Alles konnte auf den ungünstig niedrigen anabolen Hormonspiegel im Blut zurückgeführt werden.“

Wie lautet nun das Fazit?

Artie: „Durch die Einnahme der Pille werden deine Bemühungen im Kraftport nicht automatisch in’s Leere laufen, du benötigst nur durch die ungünstige hormonelle Beeinflussung mehr Zeit für den Aufbau.

Ich für meinen Teil habe mich im Oktober 2014 für die hormonfreie Kupferspirale als Verhütungsmethode entschieden. Natürlich kann ich aber hier auch nicht sagen, dass ich über Nacht zum Hulk wurde. Schließlich spielen ja noch so viele Kernfaktoren mehr eine Rolle, wie Trainings-Intensität, Ernährung, Schlaf etc.! Bitte denkt auch dran, dass jeder Körper ein Individuum ist. Dementsprechend reagiert auch jeder weibliche Körper anders auf diese hormonellen Einflüsse!“

Wir sind uns sicher, dass diese kleine Lehrstunde der ein oder anderen Trainierenden weitergeholfen hat. Deshalb freuen wir uns schon auf den nächsten informativen Beitrag der RTG Dame.

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