Clean Eating bedeutet möglichst natürlich und so gesund wie möglich zu essen. Und Lebensmittel zu wählen, die keinen künstlichen Zusatz- und Konservierungsstoffe, sowie raffinierten Zucker enthalten. Besonders in der Fitnessszene hat sich Clean Eating bereits seit Jahrzehnten etabliert und zählt zu der beliebtesten Ernährungsform. Doch ist das „saubere“ Ernähren wirklich so wichtig?
Gibt es Clean Eating wirklich?
Laut dem renommierten Bodybuilding und Fitness Coach Layne Norton, wurden die Studien zu „Clean Eating“ falsch interpretiert. Der Grund dafür sei die Verwechslung von Korrelation und Ursache. Des Weiteren hält er fest, dass es keine klare Definition für „Clean Eating“ gäbe, da zu viele unterschiedliche Ansichten dazu existieren. So halten z.B. Anhänger von der Paleo-Diät Fleischprodukte für „clean“ und Weizenprodukte für nicht „clean“. Bei Verfechtern der veganen Ernährungsweise ist genau das Gegenteil der Fall. Schwören die Fans der Keto-Diät auf Fette und „verteufeln“ Kohlenhydrate, könnten Fans der „Old School“-Bodybuildingdiät niemals auf Kohlenhydrate verzichten.
Calories in vs. Calories out
Anhand des Beispiels einer kalorienreduzierten Ernährung mit dem Ziel der Körperfettreduktion erklärt Layne worauf es wirklich ankommt. So sei es bei einer „Fettverbrennungsdiät“ viel wichtiger auf die Balance zugeführter und verbrauchter Kalorien zu achten. Nur wenn weniger Kalorien zugeführt als verbraucht würden, könnten die angestrebten Erfolge erzielt werden.
Ruf von Zucker und Fetten unbegründet
Die Wahl der einzelnen Lebensmittel kann die Kalorienbalance indirekt beeinflussen. So erhöhen Ballaststoffe und Proteine die Thermogenese und sorgen für ein größeres Sättigungsgefühl. Wenn jedoch die Anzahl der Gesamtkalorien und die Proteine kontrolliert werden, spiele die Verteilung der Kohlenhydrate und Fette bei der Fettverbrennung absolut keine Rolle. Der Grund warum Zucker und Fette ihren schlechten Ruf genießen, läge laut Dr. Norton daran, dass zuviel davon ohne Kontrolle zugeführt werden. Im Vergleich zu Proteinen und Ballaststoffen haben diese einen geringeren Sättigungseffekt und es fälle schwerer hierbei den Überblick zu behalten. Ähnlich verhält es sich mit Gluten und Laktose – nur wenn eine Unverträglichkeit vorliegt, seien diese in der Diät „tabu“.
Clean Eating langfristig kontraproduktiv
Studien zufolge führen extrem restriktive, „cleane“ Ernährungsformen zu „Binge Eating“ und dem berüchtigten Jojo-Effekt. Layne Norton betont, dass eine flexiblere Ernährung langfristig zu den gewünschten Zielen verhelfen würde, da sie leichter beizubehalten wäre. Zudem rät er die Wahl der einzelnen Lebensmittel immer in den Kontext zu stellen ohne sich dabei einzuschränken. Solange die Rahmen der Makronährstoffe, Proteine, Mikronährstoffe und Ballaststoffe eingehalten, sei die Wahl der Lebensmittel egal.