Einige Menschen nehmen schneller zu als andere. Während eine übermäßige Kalorienzufuhr und fehlende sportliche Betätigung bei der epidemischen Ausbreitung des Übergewichts eine wichtige Rolle spielen, sind einige Männer und Frauen genetisch bedingt anfälliger für eine Gewichtszunahme. Übermäßiges Essen und energiedichte Nahrungsmittel sind ein wichtiger Grund dafür, dass Menschen fett werden.
Forscher des Monell Chemical Sense Center in Philadelphia haben herausgefunden, dass Leberdefekte, die eine Nutzung von Fett verhindern, eine Ursache für Fettleibigkeit und Gewichtszunahme sein könnten. Zuvor fettleibige Menschen wiesen im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen eine reduzierte Kapazität für die Fettverwendung auf. Auch genetisch bedingt fettleibige Pima Indianer besitzen eine reduzierte Kapazität für die Verwendung von Fett.
Die Wissenschaftler entdeckten bei genetisch bedingt übergewichtigen Ratten einen Leberdefekt, der ihre Fähigkeit zur Verwendung von Fett beeinträchtigte. Wenn diese Tiere mit fettreicher Nahrung gefüttert wurden, dann regte dies ihren Appetit an und steigerte so die Nahrungsaufnahme, was in einer rapiden Gewichtszunahme resultierte. Die Tiere nahmen nicht an Gewicht zu, wenn sie mit fettarmer Nahrung gefüttert wurden.
Die Wissenschaftler vermuteten, dass bei Menschen, die genetisch bedingt anfälliger für eine Gewichtszunahme sind, ein Defekt der Leberenzyme vorliegen könnte, welcher die Kapazität für die Verwendung von Fett reduziert. Dieser Defekt löst auch eine übermäßige Nahrungszufuhr aus, wenn diese Menschen fettreiche, energiedichte Nahrungsmittel zu sich nehmen.
(Metabolism Clinical Experimental, 56: 1124-1130, 2007)