Jahrelang haben Wissenschaftler Sportlern erzählt, dass gezielter Fettabbau an einer Stelle nicht möglich ist. Man kann z.B. nicht gezielt Fett an den Armen abbauen, indem man Bizepscurls und Trizepsübungen durchführt. Diese Schlussfolgerungen basierten auf volumetrischen Studien, welche die Veränderungen von fettfreier Körpermasse und Fett in den Armen und Beinen nach einer Woche spezifischem Training für diese Bereiche bestimmten.
Dänische Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Bente Stallknecht am Panum Institut in Kopenhagen konnten zeigen, dass gezielter Fettabbau an einer Stelle möglich ist. Die Forscher verwendeten radioaktive Indikatoren (133Xe) um die Veränderungen der Fettmasse während der Ausführung von Beinstrecken mit einer hohen Wiederholungszahl zu messen. Diese Methode ist genauer als die Messung der Veränderung der Dichte in Armen und Beinen. Die Forscher untersuchten zusätzlich die Durchblutung und den Fettabbau im Fettgewebe, welches an die arbeitenden Muskeln angrenzt und im Fettgewebe um den inaktiven Muskel des anderen Beines. Nach 30 Minuten Beinstrecken mit einem Bein wechselten die Probanden das Bein und führten für 120 Minuten Beinstrecken mit einem höheren Trainingsgewicht aus. Die Durchblutung und der Fettabbau waren rund um den arbeitenden Muskel am stärksten. Die Forscher schlossen hieraus, dass spezifische Übungen einen gezielten Fettabbau in einem bestimmten Bereich bewirken können, da sowohl Durchblutung als auch Fettverbrauch im direkt an den arbeitenden Muskel angrenzenden Fettgewebe am größten waren.
Der gezielte Fettabbau war bei höherer Intensität größer, da hierdurch im trainierten Muskel mehr Hitze generiert und eine stärkere Ausschüttung von Katecholaminen (z.B. Adrenalin) bewirkt wurde. Diese Studie ist für Bodybuilder besonders interessant, da sie die bestehende Lehrmeinung über den gezielten Fettabbau widerlegt. Die Kernaussage ist, dass gezielter Fettabbau möglich ist. Ein Training mit hohen Wiederholungszahlen und hohem Trainingsgewicht ist für den gezielten Abbau lokaler Fettpolster am besten geeignet.
(American Journal Physiology Endocrinology Metabolism, 292: 394-399, 2007)