Sportliches Training wie das Training mit Gewichten und aerobes Training stören sowohl die lokale Regulation des Stoffwechsels im Muskel als auch die körperweite Stoffwechselregulation. Als Reaktion hierauf passt sich das entsprechende Körpergewebe an, so dass folgende Trainingseinheiten weniger belastend werden. Intensives Bodybuildingtraining verursacht z.B. kleine Muskelverletzungen (so genannte Mikrotraumata). Der Reparaturprozess heilt diese Verletzungen und macht den Muskel gleichzeitig stärker, um für zukünftige Belastungen besser gewappnet zu sein.
Wenn man mit dem Training aufhört, dann geschieht genau das Gegenteil. Die Aufrechterhaltung von Muskelmasse und Kraft ist ein stoffwechseltechnisch gesehen „teurer“ Vorgang, was dazu führt, dass der Körper Muskelmasse und Funktion reduziert, wenn er nicht weiter dazu gezwungen wird diese aufrecht zu erhalten.
Eine interessante Studie, die von einem internationalen Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Mikel Izquierdo durchgeführt wurde, zeigte, dass eine Trainingspause von vier Wochen Dauer nach einer 16-wöchigen intensiven Trainingsphase mit Gewichten zu einer Reduzierung der Kraft um 6 bis 9 Prozent und einer Reduzierung der Schnellkraft um 14 bis 17 Prozent führte. Eine über zwei Wochen andauernde schrittweise Reduzierung des Trainingsvolumens bei Aufrechterhaltung der Intensität resultierte in einer zweiprozentigen Kraftsteigerung, hatte jedoch keine Auswirkung auf die Schnellkraft.
Der IGF-1 Spiegel stieg während der Phase ohne Training an, während das Insulin- like-Hormone-binding-Proten (IGFBP-3) während der stufenweisen Reduzierung des Trainingsvolumens stieg. Die Signifikanz dieser chemischen Veränderungen ist nicht bekannt. Wenn man einen Monat Trainingspause einlegt, wird dies sowohl Kraft als auch Schnellkraft reduzieren, während eine schrittweise Senkung des Trainingsvolumens die Kraft steigert und die Schnellkraft unverändert lässt.
(Journal Strength Conditioning Research, 21: 768-775, 2007)