Sportler begannen mit dem Blutdoping – der Entnahme, Lagerung und Reinfusion von Blut – im Jahr 1972 nach der Veröffentlichung einer Studie, die zeigte, dass diese Vorgehensweise die Ausdauer und die Sauerstofftransportkapazität des Blutes erhöht. Blutdoping kam mit der Entwicklung von synthetischen EPO aus der Mode, welches das Knochenmark dazu anregt neue rote Blutzellen zu produzieren. EPO Skandale haben seitdem Ausdauerwettbewerbe wie die Tour de France dominiert.
Ein Blutersatz namens Hemopure, der bei Operationen zur Bekämpfung von Blutverlust eingesetzt wird, scheint auf den ersten Blick ein natürlicher Dopingwirkstoff für Ausdauersportler zu sein.
Deutsche Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass der Blutersatz Hemopure keine Wirkung auf die maximale Sauerstoffaufnahme hat, welche ein Maß für die Sauerstofftransportkapazität und die körperliche Fitness darstellen. Hemopure verursachte temporäre Erhöhungen des Blutdrucks – es könnte also gefährlich sein.
Der Blutersatz Hemopure wurde zuerst in Südafrika zugelassen und ist erst seit kurzem auch in Europa erhältlich. Es ist leicht bei Dopingtests nachweisbar, weshalb es unwahrscheinlich ist, dass es zu einem Problem beim Ausdauersport werden könnte.
(International Journal Sports Medicine, 28: 381-385, 2007)