Erkältungen und Grippeerkrankungen beruhen bei Bodybuildern und anderen Sportlern oft auf Trainingsfehlern. Ein Übertraining – zu viel Training mit zu kurzen Regenerationsphasen – beeinträchtig die Funktion des Immunsystems. Wissenschaftler haben mit unterschiedlichem Erfolg versucht Übertraining durch eine Zufuhr von Aminosäuren, Kohlenhydraten, Antioxidantien und Zink zu verhindern. Eine andere ungetestete Methode besteht darin, mehr Ruhephasen während des Trainings einzulegen. Mit anderen Worten gesagt versucht man das Übertraining durch eine Aufteilung des Trainings zu verhindern.
Dr. David Neiman, der als der Führende Wissenschaftler auf dem Gebiet Training und Immunfunktion angesehen wird, und Kollegen der Appalachian State University haben herausgefunden, dass Ruhephasen während des Trainings bei einem intensiven 2 Stunden Radtraining keinen Einfluss auf Marker des Immunsystems hatten. Die Forscher verglichen die Immunreaktion von Probanden, die kontinuierlich für 2 Stunden Rad fuhren mit der von Probanden, die dieselbe Zeit mit Radfahren verbrachten, aber jeweils nach 10 Minuten Training für je 3 Minuten pausierten. Sie kamen zu der Schlussfolgerung, dass das Pausieren während intensivem, länger andauerndem Ausdauertraining nicht vor negativen Veränderungen bezüglich des Immunsystems schützt.
Jeder Sportler reagiert unterschiedlich auf das Training. Einige Bodybuilder können wiederholt Monstertrainingseinheiten durchführen, wogegen andere mehrere Tage Pause zwischen den Trainingseinheiten benötigen. Der Zweck des Trainings besteht darin, den Körper zu belasten, damit er sich anpasst und stärker wird und die Muskeln wachsen. Das Trainingsprogramm ist kontraproduktiv und destruktiv, wenn man so hart trainiert und so wenig pausiert, dass man Krank wird oder sich verletzt. Man sollte mit seinem Training keinen Scheck ausstellen, den der Körper nicht einlösen kann.
(American Journal Sports Medicine, 28: 625-630, 2007)