Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass wir von einem Prominenten lesen, der sich durch seine Abhängigkeit von Drogen, Alkohol oder durch seine Spielsucht selbst zerstört. Warum sollten talentierte Menschen, die pro Jahr Millionen von Dollar verdienen, all dies für Gin und Sünde wegwerfen? Viele dieser Mensch können selbst gar nichts mehr hieran ändern, da sie süchtig sind – sie können ihr Verhalten selbst dann nicht ändern, wenn sie es wollten. Die Titelstory des Time Magazin über Sucht zeigte, dass wir erst damit beginnen, die Physiologie der Sucht und die extremen Schwierigkeiten bei der Überwindung der Sucht zu verstehen.
Wissenschaftler haben eine gemeinsame Bedrohung entdeckt, die eine Sucht nach Alkohol, Drogen, Spielen, Sex, Zigaretten und Videospiele verbindet. Diese Tätigkeiten aktivieren Genusszentren im Gehirn, welche eine Gehirnchemikalie namens Dopamin ausschütten, die das Wohlbefinden steigert. Das Gehirn besitzt weiterhin eine Art „Bremse“ namens GABA System, welches die Anregung durch Dopamin beschränkt. Ein wiederholtes Auftreten der Dopamin ausschüttenden äußeren Faktoren führt zu einer Erhöhung der Anzahl der Dopaminrezeptoren und beeinträchtigt das GABA System, so dass es einen psychologischen Drang zum Trinken, der Einnahme von Drogen oder des Spielens von Videospielen kommt.
Wissenschaftler arbeiten an Medikamenten, welche die Verstoffwechslung von Dopamin beschleunigen und das GABA System stärken. Therapeuten empfehlen einen 90-tägigen Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik, um das Gehirn von seinem suchtgesteuerten Verhalten zu entwöhnen. Unglücklicherweise wurden in den letzten 10 Jahren nur geringe Fortschritte bei der Suche nach neuen Behandlungsmethoden gemacht.
(Time, 5,. Juli 2007)