Eine interessante und beliebte Form neuer Untersuchungen besteht in der Entwicklung von Medikamenten, die die Aktionen sportlichen Trainings nachahmen (d.h. „Trainingsmimetika“). Sportliches Training bewirkt Veränderungen wie eine Verbesserung der Blutzuckerregulation, Muskelhypertrophie, Erhöhung der Anzahl der Mitochondrien (Zellenergiezentren) und gesteigerte Fettmobilisierung. Alle diese Aktionen können mit Hilfe von Medikamenten dupliziert werden. Warum also trainieren, wenn man stattdessen einfach eine Pille schlucken kann.
Australische Wissenschaftler argumentierten, dass auch wenn ein gesunder Lebensstil das primäre Ziel darstellen sollte, einige Subpopulationen von Medikamenten profitieren könnten, die auf spezifische Aspekte der Trainingsreaktion abzielen. Wissenschaftler wie Frank Booth von der University of Missouri argumentieren hingegen, dass sportliches Training eine große Bandbreite von Genen beeinflusst und dass ein Abzielen auf spezifische physiologische Wirkungen niemals natürliches Training ersetzen kann.
Die Gesundheitsvorzüge des Trainings sind viel zu komplex, als dass man sie durch Trainingsmimetika in Form einer einzelnen Pille ersetzen könnte.
(Journal of Physiology, im Druck, online am 22. September 2009 veröffentlicht; Diabetologia, 52: 2015-26, 2009)