Muskeln befinden sich in einem kontinuierlichen Zustand der Synthese und des Abbaus. Sie bedürfen einer adäquaten Proteinzufuhr, um ihre Größe aufrecht zu erhalten, was selbst dann gilt, wenn sie durch ein Training mit Gewichten überlastet werden. Aminosäuren, aus denen Proteine bestehen, dienen als chemische Signalgeber und Bausteine für Muskelproteine.
Dan Weinert und Kollegen vom Palmer College of Chiropractic in Iowa fassten zusammen, wie Protein die Muskelproteinsynthese beeinflusst. Hierbei gilt, dass das Timing der Proteinzufuhr für die Proteinsynthese kritisch ist. Bodybuilder sollten während der ersten drei Stunden nach einem Training mit Gewichten größere Mengen an Protein zu sich nehmen. Leucin ist für die Initiierung der Muskelproteinsynthese über den mTOR Pfadweg die Schlüsselaminosäure, doch ohne eine vollständige Zufuhr aller essentiellen Aminosäuren kommt die Proteinsynthese zum Stillstand.
Nach intensivem Widerstandstraining verläuft die Muskelproteinsynthese direkt proportional zur Proteinzufuhr und erreicht bei 20 bis 40 Gramm Protein ihren höchsten Wert. Menschen über 40 sprechen weniger gut auf Schlüsselaminosäuren an, weshalb sie während des Tages häufig Protein zu sich nehmen sollten, um ihre Muskelmasse aufrecht zu erhalten und eine Atrophie (Muskelabbau) zu verhindern. Ältere Erwachsene sollten ein Training mit Gewichten und eine adäquate Proteinzufuhr kombinieren, um ihre Muskelmasse mit zunehmendem Alter aufrecht zu erhalten.
(Journal Canadian Chiropractic Association, 53: 186-193, 2009)