Alles, was Du über D-Asparaginsäure wissen musst!

Dieser vollständige Ratgeber untersucht die Vorteile und optimalen Dosierungen von D-Asparaginsäure-Supplements. Auf den Punkt gebracht wird Dich dieser Artikel Folgendes lehren:

  • Die Rolle von D-Asparaginsäure bei der normalen Testosteronproduktion bei Männern
  • Welche primären Vorzüge eine D-Asparaginsäure Supplementation für Männer haben kann
  • Wer eine D-Asparaginsäure Supplementation in Betracht ziehen sollte
  • Die möglichen Nebenwirkungen, die mit einer Verwendung von D-Asparaginsäure in Verbindung stehen können

Wie man D-Asparaginsäure Supplements verwenden sollte

D-Asparaginsäure ist eine Aminosäure und das Enantiomer von L-Asparaginsäure, welche eine der Aminosäuren darstellt, aus denen Nahrungsproteine bestehen. D-Asparaginsäure findet sich im menschlichen Körper und unterschiedlichen Nahrungsmitteln wieder, wobei diese Mengen jedoch viel niedriger als die von L-Asparaginsäure ausfallen. Doch trotz dieser Knappheit spielt D-Asparaginsäure eine signifikante Rolle beim neuroendokrinen System von Wirbeltieren – insbesondere für die Produktion der männlichen Sexualhormone und Wachstumsfaktoren gilt.

Aus diesem Grund hat D-Asparaginsäure das Interesse im Bereich der sportlichen Leistungssteigerung geweckt. Doch auch wenn D-Asparaginsäure mit Sicherheit die Produktion bestimmter endogener Hormone wie Testosteron, Wachstumshormonen und Insulin-Like-Growth-Factor 1 (IGF-1) erhöhen kann, solltest Du nicht erwarten, dass dieses Supplement steroidähnliche Resultate bewirkt.

Hiermit soll nicht gesagt werden, dass Du nicht von einer Supplementation mit D-Asparaginsäure profitieren kannst (ansonsten wäre dieser Ratgeber ja sinnlos), sondern dass Steroide, wenn sie zum Zweck der sportlichen Leistungssteigerung und der Verbesserung der Körperentwicklung verwendet werden, im Allgemeinen in Mengen verabreicht werden, die weit über den normalen physiologischen Bereich hinausgehen. D-Asparaginsäure kann mit Sicherheit Deine endogene Produktion unterschiedlicher anaboler Hormone erhöhen, aber nicht auf  supraphysiologische Level, welche typischerweise durch anabole Steroide erreicht werden.

Anmerkung: Asparaginsäure und ihre konjugierte Base, Aspartat, sind in vieler Hinsicht biologisch identisch, weshalb sich die Aussagen dieses Ratgebers auf beide Substanzen beziehen.

Die Produktion von Testosteron, Wachstumshormonen und IGF-1 bei Männern

Das primäre männliche Sexualhormon, das in den Hoden produziert wird, ist Testosteron. Die Produktion von Testosteron (und vieler anderer Hormone) wird durch ein kompliziertes Rückkopplungssystem kontrolliert, das den Hypothalamus, die Hypophyse, die Leber und die Hoden umfasst.

Wenn die physiologischen Konzentrationen von Testosteron auf niedrige Werte fallen, dann schüttet der Hypothalamus das „Gonadotropin Releasing“-Hormon (GnRH) aus, welches von der Hypophyse wahrgenommen wird, die im Gegenzug das Luteinizing-Hormon (LH) ausschüttet – ein Hormon, welches die Hoden zur Produktion von Testosteron anregt.

Auch Wachstumshormone und IGF-1 werden über dieselbe Achse (d.h. Hypothalamus-Hypophyse-Gonaden) reguliert. Wenn der Hypothalamus das „Growth Hormone Releasing“- Hormon (GHRH) ausschüttet, dann setzt die Hypophyse pulsierend Wachstumshormone frei. Diese Wachstumshormone signalisieren der Leber IGF-1 zu produzieren.

Werfen wir nun mit diesem grundlegenden Verständnis wie diese Hormone einen Blick darauf, wie D-Asparaginsäure ihre Produktion beeinflussen kann.

Die physiologische Rolle von D-Asparaginsäure bei Männern

Viele mit Tieren durchgeführte Studien haben gezeigt, dass D-Asparaginsäure am Hypothalamus agiert und die Ausschüttung von GnRH und GHRH anregt, wodurch es im Endeffekt über den oben beschriebenen Regelmechanismus zu einer gesteigerten Produktion von Testosteron, Wachstumshormonen und IGF-1 kommt (1,2,3).

Ein anderes interessantes Resultat dieser Studien war, dass D-Asparaginsäure auch die Produktion von Schilddrüsenhormonen – insbesondere T4 und T3 – anregen kann (5). Es wird hypothetisiert, dass dies durch eine Oxidierung von D-Asparaginsäure zu Wasserstoffperoxyd – ein essentieller Vorläuferstoff für die Jodierung von Tyrosol-Gruppen (welche für die Synthese von Schilddrüsenhormonen notwendig ist) -in der Schilddrüse  zustande kommt.

Allerdings sind Tierstudien nicht notwendigerweise vollständig auf den Menschen übertragbar. Leider gibt es für die D-Asparaginsäure nur wenige Humanstudien (und die hier zitierte Studie scheint nicht gerade überwältigend zu sein). (4)

Dies bedeutet nicht, dass D-Asparaginsäure nutzlos ist, da es sich bei dieser Studie um eine Kurzzeitstudie handelt, die eine minimale D-Asparaginsäure Dosis (3 Gramm pro Tag) verwendete und nur eine recht kleine Gruppe von Probanden umfasste.

Anekdotenhafte Berichte vieler Anwender sind positiv, weshalb zukünftige Studien interessant sein dürften. Es könnte einfach nur sein, dass einige Menschen basierend auf den individuellen Reaktionen höhere Dosierungen benötigen. Weitere Faktoren, die die individuelle Reaktion auf D-Asparaginsäure verändern könnten, umfassen Alter, endokrine Gesundheit, Trainingsstatus, Ernährung, usw.

Primäre Vorzüge einer D-Asparaginsäure Supplementation bei Männern

Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Erstellung dieses Ratgebers basierten viele dieser Vorzüge auf Tierstudien und anekdotenhaften Berichten. Inzwischen gibt es weitere Humanstudien, die diese Wirkungen bestätigen. Wie bereits erwähnt wurde, werden die Wirkungen einer D-Asparaginsäure-Supplementation von Person zu Person variieren und ein Experimentieren mit Dosierungen, Einnahmefrequenz und Dauer der Einnahme wird wahrscheinlich notwendig sein.

Zum einen: Erhöhte physiologische Spiegel von Testosteron, Wachstumshormonen und IGF-1, welche alle positive Auswirkungen auf die sportliche und sexuelle Leistungsfähigkeit besitzen.

Zum anderen: D-Asparaginsäure kann die Produktion der Schilddrüsenhormone T4 und T3 über eine Produktion von Wasserstoffperoxyd durch eine Oxidierung von D-Asparaginsäure in der Schilddrüse anregen – und eine Erhöhung der Spiegel der Schilddrüsenhormone wird letztendlich die Stoffwechselrate erhöhen.

Du wirst jetzt vielleicht denken “Nur zwei Vorzüge?“ Doch wenn Du Dir diese Vorzüge genauer ansiehst, dann wirst Du erkennen, dass diese sehr signifikant sind. Testosteron, Wachstumshormone und IGF-1 beschleunigen die Regeneration nach einem erschöpfenden Widerstandstraining, steigern das Muskelwachstum, erhöhen die Arbeitskapazität, verbessern die Libido und beeinflussen viele andere Faktoren bei aktiven Menschen positiv.

Mögliche Nebenwirkungen einer D-Asparaginsäure-Supplementation bei Männern

Wie wir in der Einleitung beschrieben haben, ist das Gute an D-Asparaginsäure, dass sie einen natürlichen Weg darstellt die endogene Produktion der erwähnten Hormone zu erhöhen. Sie meiden also die potentiell schädlichen Nebenwirkungen pharmazeutischer Verbindungen wie anabole Steroide und Prohormone, welche das endokrine System signifikant beeinflussen können, wenn sie in hohen Dosierungen über einen längeren Zeitraum verwendet werden.

Nachdem dies gesagt wurde, sollte erwähnt werden, dass es trotzdem einige wenige potenzielle Nebenwirkungen von D-Asparaginsäure gibt, da diese die Spiegel der zuvor erwähnten Hormone und ihrer Stoffwechselprodukte erhöhen kann:

  • Erhöhte Dihydrotestosteron (DHT) Spiegel, welche Haarausfall und Akne hervorrufen können.
  • Erhöhte Östrogenspiegel (aufgrund einer Aromatisierung von Testosteron), welche Wassereinlagerungen, Gynäkomastie, Prostataprobleme und eine Hemmung der Libido verursachen können. Es sollte jedoch erwähnt werden, dass erhöhte Östrogenspiegel bei D-Asparaginsäure nur sehr selten auftreten – und wahrscheinlich überhaupt nicht, wenn Du D-Asparaginsäure zyklisch wie in diesem Ratgeber beschrieben, verwendest.

Wer sollte eine D-Asparaginsäure Supplementation in Betracht ziehen und wer nicht

Viele Menschen können von einer D-Asparaginsäure-Supplementation profitieren, doch es gibt auch einige wenige Ausnahmefälle, bei denen es wahrscheinlich am besten ist, D-Asparaginsäure zu meiden.

Du sollest eine D-Asparaginsäure Supplementation in Betracht ziehen, wenn Du:

  • Ein Mann bist, der älter als 21 Jahre alt ist und über niedrige bis normale Testosteronspiegel verfügt.
  • Nach einem natürlichen Weg suchst, Deine natürliche endogene anabole Hormonproduktion zu erhöhen.
  • Unter einer niedrigen Libido leidest und/oder das Gefühl hast, dass deine Regeneration nach dem Training zu wünschen übrig lässt.

Anmerkung: Es ist eine gute Idee, deine Testosteronspiegel vor und während der D-Asparaginsäure-Supplementation regelmäßig überprüfen zu lassen.

Du solltest D-Asparaginsäure meiden, wenn Du:

  • Eine Frau bist (hauptsächlich deshalb, weil nicht bekannt ist, ob die gewünschten Wirkungen auch bei Frauen auftreten)
  • Unter 21 Jahre alt bist und/oder erhöhte Testosteronspiegel hast (Hypergonadismus).
  • Mit exzessiven DHT und/oder Östrogenspiegeln zu kämpfen hast.
  • Unter einer Überfunktion der Schilddrüse leidest, da eine Supplementation mit D-Asparaginsäure dieses Problem wahrscheinlich verschlimmern würde.

Wie solltest Du D-Asparaginsäure einnehmen?

Es ist am besten D-Asparaginsäure zyklisch für zwei bis drei Wochen, gefolgt von ein bis zwei einnahmefreien Wochen einzunehmen und diesen Zyklus danach zu wiederholen.

Nimm Deine D-Asparaginsäure Dosis täglich mit oder ohne Nahrung ein.

Teile Deine Tagesdosis auf eine morgendliche und abendliche Gabe auf, falls Du mehr als 5 Gramm D-Asparaginsäure pro Tag verwendest (siehe Dosierungsempfehlungen unten).

Dosierungsempfehlung:

Beginne mit der unteren Grenze des Dosierungsbereichs von 3 Gramm pro Tag und bestimme Deine individuelle Verträglichkeit und Deine Resultate nach einem Zyklus.

Es wird empfohlen, die maximale D-Asparaginsäure Dosierung auf 20 Gramm pro Tag zu begrenzen (was für die meisten sowieso bereits viel zu viel sein wird).

Die meisten Menschen werden bei Dosierungen von 5 bis 10 Gramm pro Tag gute Resultate verzeichnen.

DAA FAQs

F: Ich bin unter 21, habe aber trotzdem niedrige Testosteronspiegel. Kann ich D-asparaginsäure verwenden?

A: Bevor Du mit einer D-Asparaginsäure-Supplementation beginnst wäre es sinnvoll, zuerst Deinen Arzt (am besten einen Endokrinologen) wegen deines Problems zu konsultieren, um eine mögliche Unterfunktion der Hoden oder andere endokrine Probleme auszuschließen.

F: Brauche ich während der Verwendung von D-Asparaginsäure einen Aromatasehemmer?

A: Ein Aromatasehemmer wird nicht benötigt. Wenn Du jedoch Auswirkungen einer exzessiven Östrogenproduktion verspürst, dann solltest Du entweder die Einnahme von D-Asparaginsäure beenden und/oder einen Aromatasehemmer verwenden.

F: Wird D-Asparaginsäure meine natürliche körpereigene Hormonproduktion reduzieren?

A: Nein, D-Asparaginsäure wirkt über eine Erhöhung der natürlichen Hormonproduktion Deines endokrinen Systems. Und nicht über eine synthetische Erhöhung dieser Hormone durch eine exogene Verabreichung von Hormonen.

Referenzen:

1) D’Aniello, A. (2007). D-Aspartic acid: an endogenous amino acid with an important neuroendocrine role. Brain research reviews, 53(2), 215-234.

2) D’ANIELLO, A. et. al. (2000). Occurrence of D-aspartic acid and N-methyl-D-aspartic acid in rat neuroendocrine tissues and their role in the modulation of luteinizing hormone and growth hormone release. The FASEB Journal, 14(5), 699-714.

3) Di Fiore, M. M., Assisi, L., Botte, V., & D’Aniello, A. (1998). D-Aspartic acid is implicated in the control of testosterone production by the vertebrate gonad. Studies on the female green frog, Rana esculenta. Journal of endocrinology,157(2), 199-207.

4) Willoughby, D. S., & Leutholtz, B. (2013). d-Aspartic acid supplementation combined with 28 days of heavy resistance training has no effect on body composition, muscle strength, and serum hormones associated with the hypothalamo-pituitary-gonadal axis in resistance-trained men. Nutrition Research, 33(10), 803-810.

5) Topo, E., Fisher, G., Sorricelli, A., Errico, F., Usiello, A., & D’Aniello, A. (2010). Thyroid Hormones and D‐Aspartic Acid, D‐Aspartate Oxidase, D‐Aspartate Racemase, H2O2, and ROS in Rats and Mice. Chemistry & biodiversity, 7(6), 1467-1478.

6)  HYPERLINK „http://www.google.com/patents/US8202908“ http://www.google.com/patents/US8202908

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