Tourniquet Training ist der neuste „Durchbruch“ aus den Forschungslaboratorien. Diese Technik beinhaltet die Durchführung von Übungen mit niedriger Intensität, wobei die Blutzufuhr zum Muskel durch einen Druckverband reduziert wird. Diese Trainingsvariante führt zu größeren Zuwächsen an Kraft und Muskelmasse als traditionelles Training. Die Reduzierung der Blutzufuhr zur Muskulatur während des Trainings könnte die durch das Training verursachten Zellschäden und Entzündungen verstärken und sowohl Belastung als auch Hormonausschüttung verstärken.
Japanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine Reduzierung der Blutzufuhr während de Trainings die Spiegel von Wachstumshormonen, Norepinephrin und Milchsäure im Blut erhöht. Der Wachstumshormonspiegel stieg im Vergleich zum Ruhezustand um erstaunliche 290 % an, ohne dass Zeichen von Muskelschäden sichtbar wurden. Tourniquet Training könnte dadurch wirken, dass es die Muskulatur schockt und ein chemisches Umfeld schafft, bei dem bereits geringe Spannungen innerhalb der Muskulatur ausreichen, um das Muskelwachstum anzuregen. Diese Methode verursacht eine massive Erhöhung des Wachstumshormonspiegels und der Durchblutung nach dem Training.
Eine gesteigerte Durchblutung nach dem Training wird als reaktive Hyperemie bezeichnet und ist auch für den Pump verantwortlich, den man bei und nach dem Training verspürt. Eine Erhöhung der Durchblutung nach dem Training könnte im Muskel ein Umfeld schaffen, welches das Muskelwachstum anregt. Wie sicher und gesund diese Art des Trainings ist, wurde bisher nicht erforscht.
(Journal Applied Physiology, 101: 1616-1622, 2006)